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Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Titel: Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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benommen und begriff nicht, was geschehen war. Die erste zusammenhängende Sache, die ihm einfiel, war die, dass Bigmouse ihn auf übertriebene Art und Weise weggestoßen und umgeworfen hatte, um ihm das Leben zu retten. Aber Bigmouse war gleichfalls gestürzt. Er saß auf dem Bohlenbelag und ächzte und wimmerte wie ein geprügelter Hund.
    Falk registrierte ein rasches Wupp-Wupp-Wupp! von oben. Automatische Geschosssalven bohrten eine diagonale Linie durch die Haut des Polytunnels und erzeugten Löcher im Kunststoff. Die Kringel streckten sich unter der Spannung und formten eine Einbuchtung wie ein Nabel in der festen Rundung des Bauchs. Bigmouse war von einer solchen Salve erwischt worden. Die Geschosse hatten ihn auf die Rumpfpanzerung getroffen, ihn niedergeworfen und dabei gegen Falk geschleudert. Falk sah kein Blut, aber er sah die Dellen in Bigmouses Brustplatte. Es hatte den Anschein, als sei sie mit Hammer und Ahle bearbeitet worden. Preben versuchte, Bigmouse in Deckung zu ziehen. Er kämpfte darum, das unhandliche, sperrige M3A mit der rechten Hand zu halten und gleichzeitig die Befestigungsriemen von Bigmouses Körperpanzer mit der linken zu packen. Preben schrie etwas. Bigmouse schrie etwas. Geschosse knallten in die Plane des Polytunnels, in den Schlamm, in die Bohlenwege, sodass kleine Geysire aus Tröpfchen und zerschreddertem Fiberplak in die Luft stiegen. Ein Schuss prallte von Prebens Oberschenkelplatte ab, nur ein Streifschuss. Aber ausreichend, dass sich seine untere Körperhälfte verdrehte und er aufschrie.
    Falk hatte seine Waffe fallen lassen. Verzweifelt zerrte er auf der Suche nach Deckung an der Seite des Getreidetunnels herum. Vergebens. Dann rutschte der Mittelfinger der rechten Hand in eines der Bauchnabellöcher, und dadurch bekam er einen Ansatzpunkt, sodass er an dem Zeug reißen konnte. Er verdrehte es. Der Kunststoff streckte und teilte sich. Falk fiel mit dem Gesicht voran in den Tunnel, die Hände immer noch in der Hülle verheddert.
    Auf allen vieren kroch er hinein. Kugeln durchschlugen die durchsichtigen Wände über ihm; jeder Treffer hörte sich an wie der Abschlag eines Golfspielers. Während sie durch den Polytunnel sausten, prallten die Geschosse vom Tunnelrahmen, von der Sprinkleranlage, von den Hauptstützen ab. Mit einem dumpfen Geräusch schlugen sie in die Säcke mit der Erdmischung, zerschlugen Regale voller Setzlinge, zerschmetterten Kunststofftabletts mit Töpfen, zerschredderten ausgereifte Pflanzen. Die bereits feuchte, erstickend torfige Luft füllte sich mit dem freigesetzten Saftgestank pulverisierter Pflanzenfasern. Ein Schuss zerschlug das Gehäuse einer der Sonnenlampen am Tunneldach.
    Falk sah sich wild um. Durch die beschlagene Wand des Tunnels sah er Preben, der Bigmouse vom Bohlenweg in die gegenüberliegende Pflanzenreihe hineinzog. Falk kroch einen oder zwei Fuß voran und erreichte die Schlitze, durch die sie zuvor nach der Durchquerung den Tunnel verlassen hatten.
    Der Leichnam des Mannes, der durch den Strahlenschuss getötet worden war, lag gleich vor ihm. Seine Waffe, ein kompaktes Sturmgewehr, war in die Abflussrinne neben dem Bohlenweg gefallen. Falk zerrte die Plane zurück, packte es und zog es herein. Durch den Tunnel über ihm sausten die Kugeln.
    Er drehte und wendete die Waffe zwischen den Händen. Koba Awtomat 90, die Version »A«, modern, letztes Upgrade. Sauber, gut instandgehalten, neu. Zwölf Zoll einsatzgehärteter Stahl. Der Schaft war aus gefrästem Fertigkunststoff. Hinter dem gewinkelten vorderen Handgriff hatte es integrierte Kunststoffmagazine mit jeweils sechzig Schuss Standard-Zentralblock-4-mm-Hülsenmunition. Der Verschluss war bereits geöffnet und der beidhändig zu betätigende Sicherungshebel gelöst.
    Falk nahm einen Atemzug, einen tiefen. In einem Winkel seines Gehirns hörte er die rückwärts sprechenden Stimmen. Er stellte die Funktionsbrille auf maximale Schwärzung ein und stand daraufhin auf, wobei er den Pfosten gleich neben sich als Stütze benutzte. Eine Kugel durchschlug den Polytunnel und zischte direkt an seiner Nase vorbei. Falk öffnete den Schaltkasten, der in Kopfhöhe am Pfosten angebracht war, und ergriff den innenliegenden Schalthebel.
    »Preben!«, rief er, so laut er konnte. »Preben, mach deine verdammten Augen zu!«
    Er wartete keine Antwort ab, sondern riss den Schalter fest nach unten.
    Die Sonnenlampen flammten auf.
    Sie waren in sämtlichen Polytunnelreihen montiert, ebenso an den

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