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Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Titel: Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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fingen sich im einfallenden Licht. Ein paar, größer und glänzend, krabbelten auf den Stämmen von Bäumen in der Nähe umher oder aalten sich darauf.
    Schließlich entdeckte er die Brille hinter dem Sitz des Piloten. Er beugte sich hinüber, um sie zu holen. Ein Bügel war leicht verbogen.
    »Okay?«, frage Rash.
    »Jou«, erwiderte Falk.
    Masry saß immer noch auf seinem Sitz, und sein Sitz war immer noch im Frontabschnitt des Kängurus, aber dieser Abschnitt teilte jetzt mit einem gewaltigen Baumstamm einen Raum, den zuvor nur der Baumstamm eingenommen hatte. Der dadurch entstandene Schaden war gewaltig. Die Metallhaut der Hülle war faltig und zerfurcht wie die Haut eines Elefanten. Hydraulikflüssigkeit leckte aus Rissen und Spalten auf die Blätter des Unterholzes hinab. Sie stank nach Schmieröl und Mann. Die gewaltigen Kräfte beim Aufprall hatten Masry in seinen Sitz gedrückt, ihn in den Fußraum unter dem Instrumentenpanel geschoben und diesen dann gleichfalls zusammengequetscht, wie eine prall gefüllte Geldbörse. Falk wollte wirklich nicht weiter über die Physik nachdenken, die notwendig war, einen Körper in einen so kleinen und eng begrenzten Raum zu packen, über das Knacken von langen Knochen, das dazu erforderlich gewesen war, die erschreckende Gewalt. Masry war in eine Höhlung hineingedrückt worden, die für seine Beine gedacht war. Sehr wenig von ihm war zu sehen, nur der rechte Arm und die rechte Hand, gehoben, um sowohl den Wald als auch den Tod abzuwehren, die auf ihn zugeeilt waren, ihn zu begrüßen. Der Arm lag schlaff und unbedeckt auf dem Instrumentenpanel, ragte durch die zerschmetterte Windschutzscheibe. Er war zwischen der Sitzlehne und der Instrumentenhalterung festgenagelt, die sich beim Aufprall zurückgeschoben hatte.
    Falk war ziemlich dankbar dafür, dass er Masry nicht sehen konnte, weil es ihm so erspart blieb, die kompakte Form zu bewundern, zu der er jetzt zusammengedrückt war.
    Schwirrer summten und zirpten um den Arm herum und fanden Wege in das kompakte Geheimnis unten. Sie ließen sich kurz oben auf dem Instrumentenpanel nieder und zuckten, dann flogen sie wieder davon. Sie landeten auf Masrys Ärmel, den Ärmelstulpen und den rot-goldenen Härchen am Arm. Falk ertappte sich beim Hinstarren. Angesichts der leisen Berührung der Schwirrer mit den feinen Härchen juckte es ihn selbst. Immerzu erwartete er, dass Masrys Arm sich gereizt bewegte, um sie zu vertreiben.
    Die Schwirrer waren von derselben schwärzlichen Art, wie er sie auf den Leichnamen oben an der Wetterstation gesehen hatte.
    »Arschloch«, sagte Rash.
    Falk nickte.
    Rash starrte das an, was sie von Masry sehen konnten.
    »Wenn er überlebt hätte«, setzte Rash an. Er räusperte sich. »Wenn er es geschafft hätte, dann schwöre ich bei Gott, dann hätte ich ihn erschossen.«
    »Das war eine recht verbreitete Haltung«, erwiderte Falk.
    »M-hm.«
    Rash schaute zu dem Blätterdach ringsumher auf, zu dem grauen Licht, den Schwirrern, die ihre Kreise drehten.
    »Wir sollten zurück«, sagte er.
    »Okay«, meinte Falk.
    »Du hast, was du brauchst?«
    »Ja.«
    Sie drehten sich um und machten sich wieder auf den Weg durch das Unterholz und die Blumen am Boden, entfernten sich immer weiter vom Wrack. Regen, ein kurzer Schauer, prasselte auf die Blätter über ihnen, und Wind zauste die Zweige. Einen Augenblick später fielen Tropfen wie Glasperlen aus dem Baumdach.
    Falk warf einen letzten Blick zurück auf Pika-don, der tot in seinem Waldgrab lag. Masrys Arm, der aus dem zusammengedrückten Cockpit hing, sah aus, als würde er ihnen zum Abschied winken.
    Entweder das, oder er lud sie ein, zurückzukommen, drängte sie, nicht zu gehen, ermutigte sie zum Bleiben.
    Falk wollte nicht bleiben.
    Sie gingen durch den Wald zurück. Rash passte sich Falks Geschwindigkeit an, eingedenk dessen Verwundung. Sie sprachen nicht miteinander. In einiger Entfernung von der Schneise, die das Känguru durch den Wald gepflügt hatte, war es dunkel und eng. Die Bäume, zumeist Schnee-Eukalyptus, waren bleiche Säulen wie die Beine riesiger Grasfresser. Die Schatten waren tiefschwarz oder smaragdgrün, Taschen der Dunkelheit. Die Luft war graugrün gefärbt, Waldlicht, blattgefiltert.
    Der Blätterbaldachin oben seufzte und quietschte im Wind, die Blätter zischelten wie Brandung auf einem Kiesstrand. In der Luft lag ein starker Duft nach Blattabfall, und das Geräusch ihrer Schritte wurde verstärkt. Hier und da kam ein großer

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