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Planet außer Kurs (Orion 02)

Planet außer Kurs (Orion 02)

Titel: Planet außer Kurs (Orion 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Achthundertachtundzwanzig Astronomische Einheiten voraus tobten sich die Energien der künstlichen Sonne, der Nova, im Raum aus.
    »Warum sollte das unmöglich sein?« fragte Cliff zurück. »Wesen, die einen Planeten aus der Bahn zerren, beschleunigen und steuern können, sind in der Lage, noch andere Dinge zu tun. Sie können sogar die Materie des Planeten in brennenden Wasserstoff von rund 5000 Grad Kelvin verwandeln.«
    Trocken sagte Mario vom Schreibpult des Eingabeelements her:
    »Dann können wir uns ja auf einiges gefaßt machen, Cliff.«
    Cliff nickte.
    »Sobald wir in der Nähe der ›Nova‹ sind, ziehen wir die Raumanzüge an, ohne Helme. Sie sind in einer Sekunde übergestreift, wenn es notwendig wird.«
    »Verstanden.«
    Helga Legrelle drosselte die Lautstärke der fremden Signale; sie und Atan hatten eine Bestimmung machen können, aber der andere Festpunkt fehlte ihnen noch. Die schwarzhaarige Funkerin drehte ihren Sessel und fragte kurz:
    »Glaubst du, Cliff, daß uns die Fremden angreifen werden?«
    Cliff nickte heftig.
    »Ich bin überzeugt davon – falls wir ihnen gefährlich nahe kommen.«
    Cliff blickte noch einige Sekunden auf den mysteriösen Planeten, dem sich das Schiff näherte, dann wandte er sich an den Astrogator.
    »Hast du das Programm fertig?«
    Shubashi erwiderte, ohne sich umzudrehen.
    »Gleich! So einfach ist das auch wieder nicht. Wir haben zu wenig Vergleichswerte für diese Zeichen.«
    De Monti blickte hinüber zu Cliff und Tamara.
    »Und wenn sie uns angreifen ...?« fragte er etwas unsicher.
    »Wir werden versuchen, ihnen zuvorzukommen«, erwiderte McLane.
    »Wie?«
    »Mit allem, was wir haben. Wir beginnen mit den Waffen, die bereits aus der Entfernung wirken. Je näher wir kommen, desto mehr Waffen setzen wir ein. Ich bin aber nicht sicher, ob wir es schaffen.«
    De Monti schluckte.
    »Der Plan ist nicht schlecht. Aber was tun wir, wenn sie wirklich derart technische Genies sind, wie es nach allem den Anschein hat?«
    »Uns wird etwas einfallen, Mario. Denke daran ... uns ist noch immer etwas eingefallen. Die Mannschaft der ORION ist schließlich für ihre Phantasie berüchtigt, nicht wahr, Genossin Jagellovsk?«
    Tamara blieb unverbindlich.
    »Sie scheinen es als die Spitze des Raumfahrercharmes anzusehen, mich Genossin zu nennen. Ich weiß, wie groß die Phantasie in diesem Schiff geschrieben wird, Commander.«
    »Du hast also noch keine festen Vorstellungen, Cliff?« fragte de Monti.
    Cliff verneinte.
    »Ich warte die Situation ab. Sie wird uns zeigen, was wir tun können. Sind die Maschinen in Ordnung, Hasso?«
    Ingenieur Sigbjörnson lachte kurz von den beiden Videophonschirmen herunter und erwiderte mit großer Ruhe:
    »Vollkommen intakt. Hervorragend gewartet, und wir haben noch immer über vierzig Prozent Reserven.«
    Cliff grinste verwegen.
    »Ausgezeichnet.«
    Shubashi fuhr herum und sagte hastig:
    »Cliff ... schnell!«
    McLane reagierte sofort.
    »Was?«
    »Es sind die Fremden. Ich habe die meisten Bedeutungen über die Rechenanlage entschlüsseln können!«
    Mit einem einzigen Griff schaltete Cliff den Ausgabekanal des Digitalrechners auf zwei seiner kleinen Wiedergabegeräte rechts oberhalb des zentralen Sichtschirms. Aus den Lautsprechern erscholl ein hartes, schlagendes Krachen. Dann knisterten schrille, abgerissene Töne durch die Kommandokanzel. Es waren entschlüsselte Impulse in einem Signalkode, den die Raumfahrer benutzten.
    »Das sind einfache Ortsbestimmungen, die sich fortlaufend ändern«, sagte Helga. Cliff rechnete bereits die entsprechenden Zahlen aus und schrieb sie mit einigen Tastenbewegungen nieder. Die ständig abnehmende Entfernung eines fliegenden Objekts wurde hier angegeben. Der Planet oder die ORION VII?
    Andere Impulse wurden hörbar und sichtbar.
    Auf kleinen schwarzen Schirmen erschienen Linien und Ringe, die in bestimmten Winkeln zueinander standen und diese Bezüge ständig veränderten.
    »Und das sind komplizierte dreidimensionale Projektionen eines Kurses«, sagte Cliff hart.
    »Und zwar unseres Kurses.«
    »Ich führe eine Peilung durch, zur Kontrolle«, sagte Helga und arbeitete wie besessen an ihrem Pult. Mario eilte mit einigen Sätzen quer durch die Kanzel und legte drei präzise, mit Kennlinien und Meßzahlen versehene Sternenkarten des Gebietes vor Helga auf das Pult. Die Funkerin nickte dankend und begann, mit einem weißen Stift Eintragungen zu machen.
    »Sie haben uns also entdeckt und berechnen unseren Kurs«,

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