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Planet außer Kurs (Orion 02)

Planet außer Kurs (Orion 02)

Titel: Planet außer Kurs (Orion 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Theorie, versuchen, den Planeten mit Antimaterie zu vernichten«, sagte der Astronom.
    »Wie?« fragte McLane plötzlich interessiert.
    »Jedem Teilchen eines Atoms entspricht ein Antiteilchen. Wir können feststellen, welche Natur die Strahlung hat, die von den Planeten ausgeht. Würden wir es schaffen, die betreffenden Antiteilchen zu schaffen, dann würden sich Teilchen und Antiteilchen bei Annäherung gegenseitig in einer gewaltigen Explosion vernichten.«
    McLane überlegte.
    »Dieser Planet entspricht, wenn ich Ihre Formeln richtig interpretiere, dem Aufbau eines jungen Sternes, aber eines mit Kohlenstoff in der thermonuklearen Reaktion?« Der Astronom nickte. Die Versammlung hörte aufmerksam zu.
    »Wir dürfen also annehmen, daß bei einer geschätzten Temperatur in der Reaktionszone ein Kohlenstoffatom 12 in Stickstoff 13 verwandelt wird. Ein Proton wird eingefangen. Schließlich entstehen in der strahlenden Außenzone Heliumkerne und Kohlenstoff-12-Kerne?«
    »So haben wir es ausgerechnet. Wir haben keine normale Sonne, sondern einen künstlich erzeugten Prozeß, Commander«, sagte der Wissenschaftler. Er schien froh darüber, sich mit einem Fachmann unterhalten zu können.
    »Dann berechnen Sie mir bitte die Zahlen, die wir haben müssen, um es mit Wasserstoff von 4500 bis 5000 Grad Kelvin aufnehmen zu können. Wenn ich gerade gestartet bin, können Sie mich über Earth Outer Space Station IV erreichen. Geht das in Ordnung?«
    Der Wissenschaftler nickte. Er erfaßte McLanes Plan, aber er wußte nicht, wie der Commander ihn ausführen wollte.
    Die schnelle Ausdehnung des brennenden Wasserstoffs machte eine Schätzung des Zeitpunktes, an dem die Reaktion ausgelöst werden konnte, sehr schwer. Dazu kam, daß sich sämtliche Vorgänge in einer rasenden Geschwindigkeit abspielten, mit denen der Planet und die Begleitschiffe auf die Erde zu fegten. Selbst wenn der Irrläufer zerplatzte oder sich auflöste, konnte er noch das System oder einzelne Planeten gefährden.
    »Dann müssen wir uns für einen Plan entscheiden. Ich stimme dafür, einen Versuch zu unternehmen. Einen Versuch, die fremde Leitstelle zu finden und zu zerstören.«
    Einige der Versammelten nickten zustimmend.
    Villa wandte sich an Sir Arthur:
    »Wir haben keine andere Chance. Stimmen Sie zu, bitte.«
    Wamsler sagte laut:
    »Ich schlage vor, daß wir unter besonderen Bedingungen zweihundert Raumschiffe in Marsch setzen, um die Leitstelle ausfindig zu machen. Die Erfolgsaussichten für diesen Plan scheinen mir größer zu sein, als wir jetzt gerade zugeben können. Viele unwägbare Faktoren spielen mit.«
    Sir Arthur senkte den Kopf.
    »Gut«, sagte er entschlossen. »Geben Sie diese Befehle.«
    »Danke«, warf von Wennerstein in die Debatte. »Mit etwas mehr Einsicht hätten wir schneller zu einem Ziel kommen können.«
    Wamsler stand auf und winkte mit seinem Zeigefinger.
    »McLane?«
    »Marschall?« fragte Cliff.
    »Die ORION VII ist eines unserer schnellsten Schiffe. Sie starten augenblicklich.«
    McLane salutierte kurz und nickte.
    »Eine Frage«, sagte er etwas leiser. »Haben wir noch Verbindung mit Raumschiff HYDRA?«
    Wamsler hob seine breiten Schultern und ließ sie mutlos wieder fallen.
    »Nein«, sagte er schweratmend. »Der Kontakt riß vor einigen Stunden – nach der letzten Bildtonsendung – endgültig ab. Wir versuchten alles, aber vermutlich ist die Antennenanlage zerschmolzen. Wenn nicht die Besatzung schon tot ist.«
    McLane schaffte es, ruhig zu bleiben.
    »Sie haben also die HYDRA und deren Besatzung abgeschrieben?«
    »Ja«, sagte Wamsler. »Kommen Sie. Sie auch, Miß Jagellovsk.«
     
    *
     
    Binnen einer halben Stunde hatte McLane mit seinem Armbandgerät seine Besatzung zusammengerufen und, mit einem Sonderausweis von Marschall Wamsler ausgestattet, eine Menge merkwürdiger Geräte und Werkzeuge an Bord der ORION VII schaffen lassen.
    Tamara und er befanden sich bereits an Bord; die übrigen Besatzungsmitglieder kamen nacheinander. Sie rannten durch die Korridore und Gänge und kamen mit den Lift hochgefahren.
    Hasso Sigbjörnson.
    Der fünfundfünfzigjährige Mann, Raumingenieur, mit dem weißen Haar und den leuchtend blauen Augen. Er wußte nach einigen Sekunden, was zu tun war ... bisher hatte er nicht einmal ein Gerücht aufgeschnappt. Er schaltete zwei Videophonschirme der Bordsprechanlage in den Maschinenraum und fuhr dann hinunter.
    Atan Shubashi traf als nächster ein.
    Astrogator-Leutnant, dreißig Jahre alt

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