Planet der Finsternis
hatte.
Er mußte den Raumanzug so schnell wie möglich finden, denn die Luft strömte mit einer solchen Geschwindigkeit aus, daß in wenigen Minuten die Kabine luftleer sein würde. Außerdem drang die unbarmherzige Kälte des Pluto unaufhaltsam in das zerbrochene Schiff …
* *
*
Eine tödliche Stille herrschte in den unterirdischen Hallen der Reslex.
Die Augen der anwesenden Menschen waren voller Angst und Hoffnungen auf die mächtigen Bildschirme gerichtet, vor denen sich die Reslex-Nebelwesen aufhielten und die Oberfläche des Pluto beobachteten. Deutlich zeichneten sich auf den abgeblendeten Schirmen die beiden irdischen Schiffe ab, die von mehreren der fremden Raumkörper umschwärmt wurden. Ein Blitz leuchtete für den Bruchteil einer Sekunde aus einer der irdischen Kampfkuppeln auf und raste auf eines der fremden Schiffe zu. Der Flugkörper wurde zur Seite geschleudert und fiel immer schneller werdend dem Pluto zu. Für wenige Sekunden verschwand er von der Bildfläche, wurde dann jedoch sofort wieder von einem der anderen Schirme erfaßt und von den starren Blicken der Menschen weiter verfolgt. Die wenigen anwesenden Reslex schienen äußerst unruhig zu sein, denn die blauweiße Nebelsubstanz ihrer Körper war in stetiger Bewegung.
„Eines der fremden Schiffe ist abgestürzt“, sagte Pearcy Jackson völlig unsinnig, denn jeder in der schwach erhellten Halle sah das. Es schien fast so, ah hätte Pearcy nur das bedrückende Schweigen unterbrechen wollen.
Er fing einen kurzen Blick Glenn Dorleys auf. Die Männer der TERRA V, von denen jedoch nur noch drei am Leben waren – der Funker war bei einem Angriff durch die fremden Raumer vor wenigen Tagen umgekommen –, verfolgten mit besonderer Aufmerksamkeit den immer noch währenden Kampf, der eigentlich gar kein Kampf mehr war, denn jedem war klar, daß die beiden letzten irdischen Schiffe keine Chance hatten. Jeden Augenblick mußte der letzte Schlag von Seiten der Fremden kommen. Und er kam. Fast zu gleicher Zeit strahlten einige der fremden Raumer, und auf den Beobachtungsschirmen der Reslex grellte es so stark auf, daß die vor den Schirmen sitzenden Reslex zur Seite ruckten, denn trotz der starken Dämpfung drang der helle Lichtschein schmerzhaft auf sie ein.
Sekunden später war es vorbei. Die Schiffe der Unbekannten nahmen Kurs auf den Pluto; langsam glitten sie über die mächtigen Bergketten hinweg.
„Aus“, machte sich Glenn Dorley bemerkbar und wandte sich vollends von dem Bildschirm ab. „Unsere Hoffnung auf Rückkehr wäre damit abermals ohne Erfüllung geblieben. Die irdischen Schiffe sind vernichtet.“ Ein tiefer Seufzer kam über seine schmalen Lippen. „Da …“, er unterbrach sich und beugte sich dann hastig vor. Er starrte auf einen der anderen Bildschirme, mit denen das zerstörte, unbekannte Raumschiff beobachtet wurde. „Das ist doch einer unserer Robots!“
Die Augen der anderen waren augenblicklich dem Blick Dorleys gefolgt.
„Er zieht etwas aus dem Wrack heraus“, ließ sich Pearcy Jackson vernehmen. „Ein Mensch!“ Nach diesem fast lauten Aufschrei herrschte atemlose Stille. Niemand wagte es, auch nur die geringste Bewegung zu machen. Wie festgenagelt stand jeder an seinem Platz. Nur die Augen waren in Bewegung, um jede Einzelheit, die sich auf dem Schirm abspielte, verfolgen zu können.
Kenneth Wilson ahnte es zuerst!
„Es kann sich nur um Jean Meloir handeln“, meinte er heiser und mußte erst schlucken, ehe er weitersprach und doch nur noch einmal seine Worte dem Sinn nach wiederholte. „Es können nur Jean Meloir und der Robot sein“, bekräftigte er etwas lauter, als fürchte er, von den Gefährten nicht verstanden worden zu sein.
„Wir haben es schon mitbekommen“, erwiderte Glenn Dorley gereizt, bereute gleich darauf seine harten Worte und machte eine wegwerfende Handbewegung. „Entschuldige bitte, Kenneth.“
Einer der Reslex hatte indessen die stärkstmögliche Vergrößerung eingestellt, denn das Bild war näher gekommen, und man konnte den Robotkörper ungemein scharf und lebensecht vor sich sehen. Mit seinen kräftigen Händen hielt er eine schlaffe, in einem Raumanzug steckende Gestalt fest.
„Wir müssen unbedingt etwas tun“, drängte Pearcy Jackson und trat auf Glenn Dorley zu. „Alle Augenblicke können die Dunkelschiffe über dem Robot sein!“ Er deutete auf einen der anderen in Tätigkeit befindlichen Bildschirme, auf dem die
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