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Planet der Illusionen (Orion 09)

Planet der Illusionen (Orion 09)

Titel: Planet der Illusionen (Orion 09) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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den Lift. Die gekrümmte Platte schwang zu.
    »Und ich stelle die Verbindung zu Henryk Villa her!«
    Helga Legrelle drehte an den Knöpfen ihres Pultes. Der Alarm hatte sie alle aus dem Schlaf gerissen, aber das lange Training und die Tatsache, daß die Crew hervorragend aufeinander eingespielt war, bürgten für Schnelligkeit und Zuverlässigkeit.
    »Los! Wir starten!«
    Während sich in den Korridoren, in der Zentrale und in einem Startschacht der ORION VIII fieberhafte Beschäftigung breitmachte, veränderte sich das Bild auf dem vergrößerten Schirm abermals.
    In das Chaos eines überhasteten Aufbruchs kam eine gewisse Methodik.
    Ein einzelner dirigierte sie.
     
    Die LANCET, bemannt mit drei entschlossenen Männern, entfernte sich vom Raumschiff. Fünftausend Meter waren für die schnellen, beweglichen Boote keine Entfernung. Die Männer trugen die leichten Raumanzüge; die Heime waren noch geöffnet.
    Cliff bewegte vorsichtig die Hebel der manuellen Steuerung.
    Eine seltsame Stimmung hatte die drei Männer ergriffen. Sie waren hellwach und wußten mit untrüglicher Sicherheit, daß ihnen nichts geschehen konnte. Sie waren immun gegen die feindlichen Hypnoseversuche. Hasso Sigbjörnsen, Mario de Monti und Cliff McLane würden ihre Aufgabe schnell und gründlich erfüllen. Die Medikamente des GSD hatten jegliche Furcht aus ihnen vertrieben, ohne daß sie betrunken waren oder andere Ausfallserscheinungen zeigten.
    »Wie gehen wir vor, Cliff?«
    McLane nahm seinen Blick von den Instrumenten und blickte Hasso kurz an. Im Gesicht des Ingenieurs sah er die gleiche Entschlossenheit wie bei Mario.
    Cliff zuckte die Schultern.
    »Ich weiß es noch nicht. Es hängt von den Gegebenheiten ab.«
    »Auf alle Fälle müssen wir mit dem Überraschungseffekt arbeiten«, warf Mario ein. »Je schneller, desto besser.«
    »Ganz klar«, sagte McLane.
    Sie schwebten jetzt lautlos über der Stadt ein. Inzwischen hatte sich die Situation gründlich verändert.
    Tausende von ausgemergelten Menschen stolperten, hasteten und keuchten einem einzigen Ziel zu: Es war der Raumhafen – es waren die dort schwebenden Schiffe.
    Und auf einem Steinsockel neben dem Verwaltungsgebäude stand ein einzelner Mann und schien mit großen Gesten und einem beträchtlichen Stimmaufwand eine Rede zu halten. Cliff steuerte die LANCET aus und hielt sie einige Meter über den Baumkronen. Im Blickschatten des Parks näherte sich die Kugel dem Gebäude. Um den Redner stand eine gewaltige Menschenmenge, von der sich von Zeit zu Zeit Gruppen lösten und auf den Hafen hinausrannten. Sie versammelten sich in dichten Ringen außerhalb der Antigravstrahlen. Eine fieberhafte Erwartung, gemischt mit dem dringenden Wunsch, von hier fortzukommen, hatte sich der Tausenden bemächtigt.
    »Landen wir?« fragte Mario ruhig.
    »Ja. Einer von uns bleibt im Boot und bereitet den Start vor, beziehungsweise hält sich bereit, einzuspringen.«
    »Hasso?« fragte der Erste.
    »Natürlich. Ihr könnt euch auf mich verlassen. Aber – wie wollt ihr durch die Menge zu Roger Uurth kommen?«
    Cliff breitete die Arme aus und kratzte sich dann unschlüssig im Nacken.
    »Das weiß ich, ehrlich gesagt, jetzt noch nicht.«
    Er setzte die LANCET auf den vier hydraulischen Stützen auf der runden Betonplatte eines kleinen Hubschrauberlandeplatzes ab, der sich dicht neben dem Verwaltungsgebäude befand. Lautlos kam die Kugel zur Ruhe, und die Schleuse öffnete sich. Die Leiter schob sich heraus und berührte den Boden. Cliff und Mario stiegen aus.
    »Die Luft ist selbstverständlich atembar ... wir lassen die Helme bei dir, Hasso.«
    Sie spürten nicht mehr als ein fernes Zerren innerhalb ihrer Schädel. Es war nicht mehr als eine unwichtige Belästigung.
    »Riskieren wir es?«
    Cliff und der Erste sahen sich an, dann grinste Mario verwegen.
    »Wir werden jeden Angriff mit Hilfe unserer Waffen selbst dann abwehren können, wenn wir sie nicht gegen Menschen einsetzen, sondern nur als Drohung verwenden.«
    »Wir versuchen zunächst, uns durch die Menge bis zu Roger Uurth heranzudrängen.«
    Hasso deutete auf den Schirm, der das Gesicht des redenden Mannes stark vergrößerte.
    »Seid ihr sicher, daß dies auch Roger Uurth ist, Freunde?«
    Cliff lachte grimmig.
    »Ganz sicher!« bestätigte er.
    Sie glitten die Leiter hinunter, blieben einige Sekunden stehen, um sich zu orientieren und erreichten dann das äußere Feld der Menschen, die auf Uurth hörten, sich schoben und unruhig bewegten. Sie

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