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Planet des Lichts

Planet des Lichts

Titel: Planet des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr
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haben”, sagte Wargen. „Aber sie werden doch sicher nicht diesen ganzen Wirbel wegen eines einzigen Nonors gemacht haben. Es muß ein Führer sein.”
    „Mehr als das”, sagte Demron. „Es ist Franff.”
    „Aber Franff ist tot!” protestierte Wargen.
    „Vielleicht ist gerade das der Grund, warum sich die Sornorianer so aufgeregt haben.”

 
7.
     
    Am nächsten Morgen besuchte Wargen den Gerichtssaal als Tourist verkleidet. Nur die Anklagen gegen Franff und die Maler Brance und Milfro standen auf der Tagesordnung. Die anderen Maler waren entlassen worden, als sie ihre Klage wegen Hausfriedensbruch zurückgezogen hatten. Der diplomatischen Immunität der Sornorianer wurde Rechnung getragen, aber es wurde beantragt, den Botschafter und seine Untergebenen nach Sornor zurückzuschicken. Sornors Gesuch um Franffs Auslieferung sollte ebenso behandelt werden wie die Anklage gegen die beiden Maler wegen Franffs Schmuggel nach Donov und gegen Franff wegen illegaler Einwanderung.
    Wargen setzte sich auf einen Platz im Hintergrund des Gerichtssaals. Er stellte sein Abhörgerät auf die beiden Maler und Franff ein, die vor dem Richtertisch saßen und sich leise unterhielten.
    „Wir hätten Franff nicht nach Donov Metro bringen sollen”, sagte Milfro.
    „So, wie die Sornorianer herumgeschnüffelt haben, hätten sie ihn auch an jedem anderen Ort gefunden”, erwiderte Brance müde. „Aber wir hätten vorher mit einem Anwalt sprechen sollen.”
    „Der hätte uns bei einer illegalen Handlung auch nicht geholfen.”
    „Er hätte einen Weg gefunden, die illegale Sache zu einer legalen zu machen.”
    „Aber das führt uns jetzt auch nicht weiter. Denken wir lieber nach, was wir jetzt tun sollen.”
    Franffs flüsternde Stimme war kaum zu hören.
    „Wenn ihr mir helfen könnt, Donov Metro zu verlassen, werde ich nach Zrilund gehen und mich als Wrranel verkleiden. Ein sprechendes Wrranel könnte eine ausgezeichnete Attraktion für die Touristen werden, und ich möchte gern wieder einmal nach Zrilund kommen. Und ich möchte Anna sehen.”
    Brance streichelte den langen, seidigen Hals.
    „Auch wenn sie dich zurückschicken, alter Knabe, werden wir es dir ermöglichen, vor deiner Abreise Anna zu sehen. Aber Zrilund wird dir nicht mehr gefallen. Die Touristen haben es ruiniert.”
    „Anna hat sich auch verändert”, sagte Milfro.
    „Und der Brunnen?” flüsterte Franff.
    „Der Brunnen nicht.”
    „Ich würde den Brunnen gern sehen. Ich bin der einzige Maler, der ihn nie gemalt hat. Ich liebte ihn zu sehr. Und ich möchte Anna sehen. Ich malte sie, als sie noch sehr jung war. Wußtet ihr das? Eines der Bilder hing in der Sornorianischen Nationalgalerie, bis eines Tages jemand behauptete, die Werke der Animaloide seien keine Kunst. Die gute, schöne, wundervolle Anna!”
    „Sie ist jetzt eine alte Frau, Franff”, sagte Milfro. „Du solltest sie besser so in Erinnerung behalten, wie du sie gemalt hast.”
    „Wenn wir keinen guten Anwalt finden, wirst du noch heute nach Sornor zurückfliegen”, sagte Brance. „Warum brauchen diese Dummköpfe nur so lange?”
    „Was hat denn der Tourist da hinten zu suchen?” fragte Milfro.
    „Wahrscheinlich will er seine müden Füße ausruhen”, sagte Brance. „Gerichtssäle sind die einzigen Räumlichkeiten in Donov Metro, wo Touristen sich niedersetzen können. Was machen wir, wenn wir keinen Anwalt finden?”
    „Der Richter wird uns einen Pflichtanwalt, stellen, aber in diesem Fall kommen wir besser ohne Anwalt aus.”
    Ein Maler eilte in den Saal. Sie sprangen auf und begrüßten ihn. Er hob bedauernd die Hände und sagte, die Hälfte aller Anwälte von Donov Metro hätte ihm einen Korb gegeben. Wargen fragte sich, wie lange es ihm wohl noch gelingen würde, einen müden Touristen zu mimen, als eine wohlbekannte Gestalt in den Saal marschierte: Jaward Jorno.
    Er blieb stehen, verbeugte sich tief und stellte sich vor.
    „Ich habe gehört, wie einige Ihrer Freunde über Ihr Problem diskutierten. Vielleicht kann ich Ihnen helfen.”
    Brance betrachtete ihn mißtrauisch.
    „Wer sind Sie?”
    „Hören Sie mir einmal zu. Der Gedanke, daß auch nur ein Nonor dem Gemetzel von Sornor entkommen ist, ist eine Beleidigung für gewisse internationale Interessen. Und diese Interessen verfügen über die meisten Anwälte. Aber ich habe Geld und Macht genug, um eigene Anwälte zu beauftragen. Ich habe bereits nach einem Anwalt geschickt, und er wird kommen und sehen, was er für Sie

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