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Planet im Aufbruch

Planet im Aufbruch

Titel: Planet im Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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die tiefste der Drei Damen, und es wetterleuchtete in ihnen. Die Luft war schwül, und Stark schwitzte beim Rudern.
    Ashton wartete nicht, bis Stark an Bord war. Er lehnte sich über die Reling und fragte: »Ist das Sternenschiff noch da?«
    »Ja, irgendwo«, antwortete Stark und kletterte an Bord, nachdem er das Boot festgemacht hatte. »In der Stadt wird nur davon geredet. Man fürchtet hier keinen Angriff. Cereleng ist zu groß und wird zu gut verteidigt. Jeden Tag kommen jedoch neue Nachrichten von geplünderten Tempeln, ausgeraubten Dörfern, getöteten Menschen. Die Stabträger sind eifrig bestrebt, die Geschichten zu verbreiten, und die Hälfte von ihnen ist wahrscheinlich erlogen. Das Schiff ist auf jeden Fall noch da.«
    »Gott sei Dank«, sagte Ashton. »Wir müssen uns beeilen. Was ist mit Pedrallon?«
    »Das ist das zweite, worüber man spricht, über Pedrallon und das Lösegeld. Über das Geld ärgert man sich nicht. Es war Ehrensache, den Prinzen aus den Händen der Bösewichter freizukaufen, damit er hier seine gerechte Strafe findet. Man wirft Pedrallon vor, gemeinsame Sache mit Außerirdischen gemacht zu haben. Man sagt, er muß der alten Sonne geopfert werden.«
    »Das ist noch nicht geschehen?«
    »Noch nicht. Aber er hat keine Macht mehr, ist in seinem eigenen Palast ein Gefangener. Sein Bruder ist jetzt Fürst von Andapell, und viel Zeit ist nicht mehr.«
    »Müssen wir uns denn um diesen Pedrallon kümmern?« wollte Halk wissen. »Wenn das Sternenschiff noch da ist und für uns von Bedeutung ist, so gehen wir hin.«
    »Das würde ich gern tun, aber ich weiß nicht, wo es sich befindet«, sagte Stark.
    »Hast du das nicht gehört? Hat niemand davon gesprochen?«
    »Jeder hat davon gesprochen, und jeder hat einen anderen Ort genannt.«
    Die Wolken quollen höher und verdeckten die zweite der Drei Damen. Es war viel dunkler geworden, und im Westen donnerte es. Die Hunde knurrten und waren unruhig.
    »Pedrallon muß den Standort wissen«, sagte Stark.
    Halk winkte ärgerlich ab. »Die Pest über diesen Pedrallon. Lassen wir das Schiff. Die weise Frau sagt, unser Weg führt nach Süden.«
    Stark meinte: »Ich kann das Schiff nicht lassen.«
    »Was dann?« fragte Ashton. »Wir sind nicht genug, um den Palast zu stürmen.«
    Blitze erhellten den Horizont. Stark sagte: »Wir werden jetzt sowieso nicht auslaufen, bei dem drohenden Gewitter. Ich gehe mit Gerd und Grith hinauf. Vielleicht erreichen wir etwas. Haltet euch aber bereit, wenn ihr uns kommen seht.«
    Er ließ sich über die Reling hinab und rief die Hunde. Gerd und Grith mußten sich tief in das Boot ducken, und er ruderte zum Ufer zurück, und die Wolkentürme schluckten die letzte der Drei Damen.
    Er legte an einer Stelle an, an der ein Steg von unbeleuchteten Lagerhäusern umstanden war, und an der er nicht gesehen werden konnte. Er versteckte das Beiboot unter dem Steg und lief durch Nebengassen zur Oberstadt hinauf. Die Hunde hielten sich dicht an ihn.
    Als Stark breitere Straßen erreichte, fielen die ersten großen Regentropfen klatschend aufs Pflaster.
    Die Mauer der Palastanlage war hoch und weiß. Am Hauptzugang stand ein Wachhaus aus Marmor, herrlich verziert wie eine Schmuckschatulle. In den Fenstern war Licht; Wachtposten waren jedoch keine aufgestellt. Das Tor selbst war verschlossen. Stark lief weiter. Die Straßen waren jetzt wegen des heftigen Regens leer.
    Die Mauer war sehr lang und lief um den gesamten Gipfel des Hügels herum. Er trabte an ihr entlang, und die Hunde knurrten bei jedem Blitz.
    Nach etwa zehn Minuten erreichte Stark ein kleines Tor, das fest verrammelt war. Drinnen war ein Wachhäuschen, in dessen offener Tür eine Laterne brannte.
    Männer, sagte Gerd. Dort.
    Wartet.
    Stark ging einige Schritte zurück, rannte auf die Mauer zu, machte einen Satz und zog sich hinauf. Er sprang leichtfüßig auf der anderen Seite hinab. Ein gewaltiger Blitz zeigte ihm Gartenanlagen, die naß und verlassen vor weißen Gebäuden im Hintergrund lagen. Das Wachhäuschen lag etwa zwölf Schritte links von ihm.
    Töten, N’Chaka?
    Erst wenn ich es euch sage.
    Er ging zu dem kleinen Steinbau und achtete kaum auf seine Schritte. Das Gewitter schluckte fast alle Geräusche. Zwei Männer knieten auf einer Matte und waren in ein Würfelspiel vertieft. Sie fuhren hoch, als sie Stark sahen. Wie aus einem Mund stießen sie einen Schrei aus, der im Donner unterging. Sie faßten nach den Waffen, die sie gegen eine Wand gelehnt hatten.
    Stark

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