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Planeten 03 - Venus

Planeten 03 - Venus

Titel: Planeten 03 - Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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sein.«
    »Hier und jetzt?«
    Ohne meine Frage zu beantworten, bückte er sich und gab Bahadur eine saftige Ohrfeige. »Wolltest du mich töten?«
    Bahadur nickte verdrießlich.
    »Mach den Mund auf!«, sagte Fuchs. »Fürs Protokoll. Hast du beabsichtigt, mich zu töten?«
    »Ja.«
    »Wieso?«, fragte ich.
    »Um zu verschwinden. Um diesen Ort zu verlassen, bevor wir alle umkommen.«
    Fuchs richtete sich auf und schaute mich achselzuckend an. »Da haben Sie’s. Ich glaube nicht, dass wir noch weitere Zeugen brauchen. Sanja, wie lautet das Urteil?«
    »Schuldig, Captain.«
    »Na also«, sagte Fuchs. »Korrekt und legal. Steckt sie in ihre Kojen. Ich werde mich später mit ihnen befassen.«
     

TOD
     
    Sanja und ich führten das Trio gescheiterter Meuterer zur Mannschaftsunterkunft ab.
    Keiner von ihnen sagte ein Wort, während sie den Gang entlang trotteten. Das dienstfreie Personal im Besatzungsquartier schaute schweigend zu, wie Bahadur und die anderen zwei in ihre Kojen fielen. Niemand sagte etwas; das war auch gar nicht nötig. Ich glaubte, dass sie alle in Bahadurs Plan eingeweiht waren und es ihm überlassen hatten, die ›Drecksarbeit‹ zu machen.
    Ich konnte auf keinen Fall länger im Besatzungsquartier bleiben. Ich wartete, bis die drei schlimm zugerichteten Meuterer in den Kojen lagen und ging dann zu Fuchs’ Quartier zurück.
    Marguerite war in seiner Unterkunft und legte ihm gerade einen Sprühverband um den linken Arm.
    »Kommen Sie rein, Humphries«, rief Fuchs vom Sessel, in dem er mit bis zur Schulter hochgekrempeltem Ärmel saß.
    »Sie sind verletzt«, sagte ich verwundert.
    »Bahadur hat mich erwischt«, sagte Fuchs leichthin. »Die Weste hat die Arme nicht geschützt.«
    Er wies mit der freien Hand auf eine Art Kettenhemd, das über einem Sessel hing. Ich ging hin und berührte das Gewebe: Es handelte sich um eine leichte Schutzweste aus Cermet, die einem Küchenmesser zumindest standhielt.
    »Sie haben sich also nicht unvorbereitet auf den Kampf eingelassen, oder?«, fragte ich.
    »Ich bin doch nicht blöd«, erwiderte er.
    Marguerite hatte ihm die Bandage angelegt und trat zurück. »Du hättest getötet werden können«, sagte sie.
    Fuchs schüttelte den Kopf. »Manchmal muss ein Kapitän für klare Verhältnisse sorgen.
    Wenn die Besatzung lang genug Unzufriedenheit und Angst verspürt, staut sich das auf, bis es sich irgendwann entlädt. Ich habe es seit dem Moment kommen sehen, als die subsolare Welle uns vom Kurs abbrachte.«
    »Du wusstest, dass das passieren würde?«, fragte sie.
    »Ja, etwas in der Art.«
    »Und Sie haben mich als Köder benutzt«, sagte ich.
    »Sie haben Ihre Rolle gut gespielt.«
    »Sie hätten mich vielleicht getötet!«
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht, bevor sie mich gekriegt hätten. Ihnen wäre überhaupt nichts passiert, solang ich noch am Leben war.«
    »Das ist Ihre Meinung«, sagte ich.
    Er bedachte mich mit einem nachsichtigen Grinsen. »So sieht’s aus.«
    Bevor ich etwas zu sagen vermochte, wechselte Marguerite das Thema. »Van braucht wieder eine Transfusion.«
    Fuchs zog die Brauen hoch. »Schon wieder?«
    »Schon wieder«, sagte sie.
    »Dann hätten wir die Wunde gar nicht erst versorgen müssen«, murmelte er.
    »Ich mache mir Sorgen deshalb«, sagte Marguerite. »Wenn Van alle paar Tage eine Transfusion braucht...«
    »Wir werden eh nur noch für ein paar Tage hierbleiben«, unterbrach Fuchs sie.
    »Trotzdem...«
    Mit einer Handbewegung gebot er ihr zu schweigen. »Ich bin immer für einen oder zwei Liter gut.«
    »Nein, bist du nicht. Du kannst nicht...«
    »Sag mir nicht, was ich kann und was nicht«, sagte Fuchs mit gefährlich leiser Stimme.
    »Wenn ich die Erde anrufe«, sagte Marguerite, »und Vans medizinische Daten abfrage...«
    »Nein.«
    »Es ist auch in deinem Interesse«, sagte sie mit fast flehender Stimme. Er schaute sie düster an.
    »Ich wäre vielleicht fähig, das Enzym, das Van braucht, aus deinem Blut zu synthetisieren. Dann müsstest du ihm kein Blut mehr spenden.«
    »Ich sagte nein.«
    »Wieso denn nicht?«
    »Es wird keine Kommunikation zwischen diesem Schiff und der Erde stattfinden, ehe wir Alex Humphries’ Überreste geborgen haben«, sagte Fuchs hart. »Ich werde Martin Humphries keinen Vorwand liefern, mir das Preisgeld vorzuenthalten.«
    »Auch wenn Van dabei umkommt?«
    Er warf mir einen Blick zu und wandte sich wieder an Marguerite. »Über die nächsten paar Tage kann ich einen bis zwei Liter Blut

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