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Planeten 03 - Venus

Planeten 03 - Venus

Titel: Planeten 03 - Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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förmlich in die Pumpen verliebt zu sein, ihre Bedeutung für die Leistung des Schiffs, das komplizierte Innenleben, die Feinheiten, in jede ihrer Schweißnähte und Teile und Schwingungen.
    Aus den Computerdateien hätte ich wohl genauso viel über die Pumpen gelernt, doch ertrug ich geduldig Nodons von einem Lächeln begleitete Vorträge, die sich über endlose Stunden hinzuziehen schienen.
    Schließlich entschuldigte ich mich und stieg die Leiter zum Hauptdeck hinauf. Das Beobachtungszentrum befand sich zwar oben in der Nase, doch zuvor hatte ich noch etwas anderes zu erledigen.
    Ich ging den Gang entlang zum Krankenrevier. Es war leer, also ging ich weiter zu Marguerites Tür und klopfte an. Keine Antwort. Ich klopfte fester.
    »Wer ist da?«, ertönte ihre gedämpfte Stimme.
    »Van.«
    Keine Antwort im ersten Moment. Dann öffnete die Tür sich einen Spalt weit. »Ich hatte gerade geschlafen«, sagte sie.
    »Darf ich reinkommen? Nur für ein paar Sekunden.«
    Sie schob die Falttür ganz auf, und ich trat in ihre Unterkunft. Das Bett war zerwühlt, doch sonst machte die Kabine einen aufgeräumten und ordentlichen Eindruck. Marguerite hatte einen zerknitterten, verblichenen Overall angezogen.
    Ich wurde mir bewusst, dass meiner nicht so sauber war.
    »Was willst du, Van?«, fragte sie kurz angebunden.
    Dies war seit einiger Zeit das erste Mal, dass wir wieder allein waren. Sie sah müde aus, hatte strubbeliges Haar und ein vom Schlaf verquollenes Gesicht, doch selbst in diesem
    Zustand war sie noch schön. Die Konturen der Wangen und Mundpartie hätten jeden Bildhauer inspiriert, sagte ich mir.
    »Nun?«
    »Es tut mir Leid, dass ich dich gestört habe.«
    »Das macht nichts«, sagte sie schon etwas freundlicher. »Ich hätte sowieso aufstehen müssen; jemand hat an die Tür geklopft.«
    Ich hob verwirrt die Brauen. »Aber ich war doch ... ach, ich verstehe! Das ist ein Scherz.«
    »Ja«, sagte sie mit einem verhaltenen Lächeln. »Ein Scherz.«
    »Ich wollte nur fragen, ob es dir gelungen ist, meine medizinischen Daten von der Truax zu beschaffen.«
    Sie nickte und deutete auf das Notebook, das auf dem Schreibtisch der Kabine stand.
    »Ja, kein Problem.«
    »Und?«
    »Und was?«
    »Kannst du das Enzym für mich synthetisieren?« Marguerite seufzte müde. »Noch nicht. Wahrscheinlich gar nicht.«
    »Wieso nicht?«, fragte ich.
    »Verstehst du etwas von Biochemie?«, fragte sie mit einem Stirnrunzeln.
    »So gut wie nichts«, gestand ich mit einem Achselzucken.
    »Das dachte ich mir.« Sie seufzte erneut. Vielleicht war es auch nur ein unterdrücktes Gähnen. »Ich habe die Formel für das Enzym. Der Computer hat die Strukturformel ausgespuckt: Alle Aminosäuren und die Reihenfolge, in der sie zusammengesetzt werden müssen.«
    »Wo ist dann das Problem?«, fragte ich.
    »Zwei Probleme, Van. Eins besteht darin, die richtigen Bestandteile zu beschaffen; die meisten Faktoren müssen aus dem Blut einer anderen Person gewonnen werden.«
    »Du bekommst doch Fuchs’ Blut, oder?«
    »Das zweite Problem«, fuhr sie fort, ohne auf meine Bemerkung einzugehen, »ist die Ausrüstung. Wir haben ganz einfach nicht die erforderliche Ausrüstung für diese Art biochemischer Synthese.«
    »Kannst du nicht irgendetwas improvisieren?«
    Sie schaute mich verärgert an. »Was glaubst du wohl, womit ich mich die letzten anderthalb Tage beschäftigt habe? Was glaubst du wohl, wozu ich mich so angestrengt habe, dass ich vor einer Stunde in der Krankenstation eingeschlafen bin und mich hier wieder aufs Ohr gelegt habe?«
    »Oh. Das wusste ich nicht...«
    Sie heftete ihre pechschwarzen Augen auf mich. »Ich versuche es, Van. Ich setze alles daran.«
    »Das weiß ich zu schätzen«, sagte ich. »Wirklich?«
    »Ich will nicht auf weitere Transfusionen von Fuchs angewiesen sein. Ich will nicht in seiner Schuld stehen, weil er mir das Leben gerettet hat.«
    »Aber das tust du bereits.«
    »Ich tue was?«
    »Du stehst in seiner Schuld, eben weil er dir das Leben gerettet hat.«
    »Wegen zwei Transfusionen?«
    Marguerite schüttelte den Kopf. »Deshalb, und noch wegen viel mehr.«
    »Was meinst du denn damit?«
    Sie schien mir antworten zu wollen, doch dann sagte sie: »Nichts. Vergiss es.«
    »Nein, sag es mir.« Marguerite schüttelte den Kopf.
    »Ich schulde Fuchs gar nichts«, sagte ich und spürte Zorn in mir aufwallen. »Der Mann ist ein Ungeheuer.«
    »Ist er das?«
    »Ich saß auf der Brücke und musste mit ansehen, wie er drei Mitglieder

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