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Planeten 03 - Venus

Planeten 03 - Venus

Titel: Planeten 03 - Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Fontänen aus Blut explodieren, hatte sich mir ins Bewusstsein gebrannt.
    »Löschen!«, knurrte Fuchs. »Sofort!«
    Ich tat wie geheißen. Der Bildschirm wurde schwarz.
    Fuchs holte tief Luft und strich sich mit der Hand übers breite Kinn. »Sie hatten eine Chance. Zwar keine große, wie ich gestehe, aber sie hatten eine Chance.«
    »Ja, die hatten sie wohl«, hörte ich mich sagen.
    Er schaute mich finster an.
    »Sie hatten es von vornherein gewusst. Sie wussten, dass sie es nicht durch die Wolken schaffen würden. Sie haben sie in den Tod geschickt.«
    Er sprang auf. Ich sah, wie er die Fäuste ballte, und für einen Moment glaubte ich schon, er würde mich vom Sitz zerren und besinnungslos prügeln. Ich verging schier vor Angst, versuchte mir aber nichts anmerken zu lassen.
    Stattdessen stand Fuchs für eine Weile unschlüssig da. Dann drehte er sich um und verließ die Brücke. Bevor ich noch etwas zu sagen oder auch nur zu denken vermochte, kam ein anderes Besatzungsmitglied herein und übernahm das Kommando.
     

STREIT
     
    Ich brachte zwei Schichten und eine Freischicht hinter mich, ohne auch nur eine Spur von Fuchs zu sehen. Er hielt sich die ganze Zeit in seiner Unterkunft auf, während das Schiff auf einer spiralförmigen Bahn immer tiefer in die heiße, dichte Atmosphäre der Venus abstieg.
    Zwischen den Schichten kontrollierte ich die Pumpen des Schiffs, die nun vom Antriebsingenieur bedient wurden, der als Sanjas Assistent fungiert hatte – dem Mongolen namens Nodon. Er war stark und gewandt wie ein junger Schimpanse, drahtig, knochig und sehnig. Er hatte einen flaumigen schwarzen Bart und spiralförmige Schmucknarben auf beiden Wangen, die ihm wohl einen Ausdruck von Wildheit verleihen sollten. Im Grunde seines Herzens war Nodon jedoch ein sanftmütiger Mensch. Es gelang mir einfach nicht, sein Alter zu schätzen; obwohl er sich wahrscheinlich nie eine Verjüngungstherapie hatte leisten können, ordnete ich ihn irgendwo zwischen dreißig und fünfzig ein. Im Gegensatz zu den anderen Besatzungsmitgliedern sprach er gut Englisch und stellte seine Kenntnisse auch gern unter Beweis.
    Er war im Asteroidengürtel geboren, als Sohn von Mineuren, die ihre mongolische Heimat verlassen hatten, als die Wüste Gobi das Grasland verschlang, in dem die Stämme seit undenklichen Zeiten gelebt hatten.
    Wir waren in der Hauptpumpstation, eine Ebene unterhalb der Brücke und des Kapitänsquartiers. Während ich auf dem Metallgeflecht der Bodenplatten kniete, spürte ich das Wummern der Maschinen, die nur durch eine dünne Trennwand von der Pumpenbucht abgeteilt waren. Nodon erklärte mir, dass man die Pumpen auch mit heißem Schwefeldioxid von den Wärmeaustauschern zu betreiben vermochte.
    »Dadurch sparen wir Strom für die Systeme, die nicht mit Wärme betrieben werden können«, sagte Nodon und tätschelte das runde Metallgehäuse der Pumpe, wie man einen treuen Hund streichelt.
    »Aber der Kernreaktor erzeugt doch genug Elektrizität, oder?«, fragte ich.
    Er nickte und lächelte fröhlich. »Ja, das stimmt. Aber wenn die Welt dort draußen uns so viel Energie gratis liefert, wieso sollten wir das nicht nutzen? Schließlich sind wir Gäste auf dieser Welt. Wir sollten dankbar sein, dass sie uns überhaupt etwas bietet.«
    Diese Ansicht hat auch was für sich, sagte ich mir. Ich wollte Nodon noch ein paar Fragen zu den Pumpen stellen, als ein Schatten über sein Gesicht fiel. Buchstäblich. Sein Lächeln verschwand. Ich drehte mich um und sah den Kapitän hinter uns stehen.
    »Was über die Pumpen lernen, eh? Gut.«
    Man konnte nicht behaupten, dass er fröhlich wirkte; Fuchs machte meist einen verdrießlichen Eindruck. Immerhin schaute er nicht allzu grimmig oder gar zornig. Den kleinen Ausbruch, den ich mir am Vortag auf der Brücke geleistet hatte, schien er vergessen zu haben. Indes hielt ich es für wahrscheinlicher, dass er ihn im Gedächtnis gespeichert hatte, um ihn später wieder hervorzukramen.
    Nodon und ich standen auf.
    Fuchs verschränkte die Arme auf dem Rücken und sagte zu mir: »Wenn Sie hier fertig sind, Humphries, melden Sie sich im Beobachtungszentrum. Wir müssen ein paar Radarbilder auswerten.«
    »Jawohl, Sir«, sagte ich.
    »Bring es ihm nur richtig bei«, sagte er zu Nodon. »Wenn er die Pumpen beherrscht, hole ich dich auf die Brücke.«
    »Jawohl, Sir, Captain!«, sagte Nodon strahlend.
    Ich wurde Nodons Erklärungen überdrüssig, lang bevor es ihm selbst zuviel wurde. Er schien

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