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Planeten 05 - Saturn

Titel: Planeten 05 - Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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kurzsichtigen Einstellung der ›Flachländer‹, die sie ihre Kinder und Enkelkinder gekostet hatte. Aufgrund dieser Verbitterung hatte sie sogar einen Mord begangen. Sie hatte es zugelassen, dass ihre Kenntnisse der Nanotechnik für die Sabotage eines Raumschiffs missbraucht wurden, was den Tod des Industriellen Dan Randolph zur Folge gehabt hatte.
    Die Regierung von Selene hatte sie aus ihrem eigenen Nanotech-Labor ausgesperrt. Sie war zur Bergbau-Station auf Ceres im Asteroiden-Gürtel geflogen, wo sie für viele Jahre blieb; zuerst als Ärztin und schließlich als Mitglied des Regierungsgremiums von Ceres. Tätige Reue. Sie half bei der Errichtung der Bergbau-Niederlassung auf Ceres, und seit der Flucht von Selene hatte sie sich geweigert, irgendwelche Nanotech-Arbeiten durchzuführen.
    Mache ich vielleicht einen Fehler?, fragte sie sich nun.
    Sollte ich mich doch für einen Platz bei der Saturn-Expedition bewerben? Würden sie mich überhaupt nehmen, wenn ich mich bewerben würde?
    Cardenas schaute auf Panchos vergrößertes Bild, das auf dem Wandbildschirm erstarrt war und beschloss, es zu versuchen. Es wird Zeit, ein neues Leben in einer neuen Welt zu beginnen, sagte sie sich. Zeit für einen Neubeginn.
    Als sie Cardenas' Anfrage erhielt, verließ Holly sofort ihren Platz am Schreibtisch und rannte los, um Eberly zu suchen. Er befand sich in der Cafeteria des Bürokomplexes. Er saß dort mit Morgenthau und einem spindeldürren Mann, dessen Hautfarbe noch dunkler war als ihre: Es war das purpurne Schwarz des echten Afrikaners. Sie waren in eine angeregte Diskussion vertieft und hatten die Köpfe wie Verschwörer zusammengesteckt.
    Holly lief zu ihrem Tisch und blieb neben Eberlys Ellbogen stehen. Keiner von ihnen nahm Notiz von ihr. Sie setzten das Gespräch fort und sprachen dabei so leise, dass Holly ihre Worte über dem Stimmengewirr, das von den kahlen Wänden der gut besuchten Cafeteria widerhallte, nicht zu verstehen vermochte.
    Sie wartete eine Weile, wobei sie ziemlich ungeduldig herumzappelte. Dann wurde es ihr zu bunt: »Entschuldigung!
    Malcolm, ich unterbreche Sie höchst ungern, aber…«
    Eberly schaute ungehalten zu ihr auf; es lag deutliche Verärgerung in seinem stechenden Blick.
    »Es tut mir Leid, Malcolm, aber es ist wichtig.«
    Er holte Luft und sagte dann: »Was ist denn so wichtig, dass Sie mich mitten in einem Gespräch stören?«
    »Dr. Cardenas möchte sich uns anschließen!«
    »Cardenas?«, fragte Morgenthau.
    »Kristin Cardenas«, sagte Holly mit freudigem Grinsen. »Die Nanotech-Expertin. Sie hat den Nobelpreis gewonnen! Und sie will mit uns kommen!«
    Eberly schien nicht übermäßig erfreut. »Brauchen wir überhaupt einen Experten in Nanotechnik?«
    »Das ist ein gefährliches Feld«, sagte der schwarze Mann mit einer erstaunlich hohen Tenorstimme. Der Schädel war kahl rasiert, aber er hatte einen Kinnbart.
    »Nanotechnik ist auf der Erde verboten«, pflichtete Morgenthau ihm bei. »Unheilig«, fügte sie gemurmelt hinzu.
    Holly wunderte sich über ihre Zurückhaltung. »Nanotech könnte wirklich hilfreich für uns sein. Wir könnten zum Beispiel die meisten Instandhaltungsarbeiten im Habitat von Nanomaschinen verrichten lassen. Und was die Gesundheit betrifft, so könnten Nanomaschinen…«
    Eberly gebot ihr mit erhobenem Finger, zu schweigen.
    »Nanomaschinen sind auf der Erde verboten, weil sie Amok laufen und alles auf ihrem Weg vernichten könnten.«
    »Und alles in Grau verwandeln«, murmelte Morgenthau.
    »Aber nur, wenn sie entsprechend programmiert werden«, erwiderte Holly. »Diese Flachländer auf der Erde haben Angst davor, dass Terroristen oder Verrückte mit Nanomaschinen Unheil anrichten.«
    Morgenthau schaute sie wütend an, sagte aber nichts.
    »Sollten wir uns darüber nicht auch Sorgen machen?«, fragte Eberly mit sanfter Stimme.
    »Wir haben jeden an Bord gründlich überprüft«, sagte Holly.
    »Wir haben hier keine gewalttätigen Individuen. Und auch keine Fanatiker.«
    »Wie können wir uns da so sicher sein?« Morgenthau war offensichtlich nicht überzeugt.
    »Bei sachgerechter Anwendung«, sagte der schwarze Mann nachdenklich und schaute auf Eberly, »könnten Nanomaschinen durchaus eine große Hilfe für uns sein.«

    Eberly schaute ihn für eine Weile an. »Glauben Sie wirklich?«
    »Ja, das glaube ich.«
    »Ich frage mich nur, ob Dr. Cardenas bereit wäre, zu unseren Bedingungen zu arbeiten«, sinnierte Eberly.
    »Wir können sie doch fragen und es

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