Planeten - Smaragdfeuer (German Edition)
treffen, er war irgendwie, unheimlich.
„ Dann werde ich sie gerne begleiten, sicherlich haben sie noch keine Gelegenheit gehabt, sich mit diesem Labyrinth vertraut zu machen. Aber, machen sie sich keine Gedanken, das werden sie noch.“
Susann machte sich eine Notiz, dass er ihrer Frage nach dem Grund seiner Anwesenheit geschickt ausgewichen war. Sie liebte es Rätsel zu lösen, aber sie hasste lose Enden.
Schlussendlich musste sie also doch den großen Saal des Palastes nicht alleine betreten. An ihrer Seite einer der widerlichsten Kerle ihres Lebens und vor ihr einer , der so aussah, als stünden seine schwarzen Haare gleich in Flammen.
Lysander traute seinen Augen nicht, da war er gerade mal zehn Minuten weg und schon schnappte sich ein anderer sein appetitliches Doktorlein.
Er ließ seine Mine versteinern und ging den beiden einige Schritte entgegen. Die Blicke seiner Hofschranzen dabei immer im Rücken. Manchmal war es echt kein Vergnügen König zu sein. Sonst könnte er dem Kerl jetzt die Fresse polieren.
„ Eramat, auf sie ist Verlass, wo haben sie Dr.Right denn aufgegriffen?“
Sein Konkurrent grinste schleimig.
„ Vor ihrer Suite, mein König. Ich dachte mir, ich verhindere von vornherein, dass sie sich hier verläuft. Wir alle wollen sie doch noch kennenlernen.“
„ Dann danke ich ihnen für ihre Mühe.“
Was war er doch ein wohlerzogener, braver, kleiner König. Er fasste leicht Susann's Ellenbogen und führte sie zu der kleinen Empore, auf der schon seine Kinder und Elexia mit Kemar Platz genommen hatten. Mögen die Spiele beginnen.
An Susann zog dieser Abend an seiner Seite, wie im Film vorbei. Auf keinen Fall war sie overdressed, eher das Gegenteil war der Fall. Bei all den Juwelen, die hier zur Schau getragen wurden, konnte man schon mal ins Grübeln kommen. So manche Dame trug den Staatshaushalt eines kleineren Landes an Hals und Ohren.
Und dann noch Lysander, immer wieder berührte er sie, scheinbar zufällig. Mittlerweile war sie sich allerdings ziemlich sicher, dass dahinter ein Plan steckte. Je weiter der Abend fortschritt, um so nervöser wurde sie. Er löste bei ihr eine Hitzewelle nach der anderen aus und alle wallten zwischen ihre Beine. Sie hatte jetzt schon Probleme ruhig zu sitzen.
Gott sei dank hatte sie das Dinner in allem Anstand schon hinter sich gebracht, jetzt nur noch ein Pflichttänzchen, Himmel, wie altmodisch waren die hier den, dann könnte sie sich verabschieden und eine eiskalte Dusche nehmen.
„ Der erste Tanz gehört immer dem König.“
Aaah, beinahe hätte sie aufgeschrien. Warum rieb sich jetzt schon seine dunkle Stimme an ihrer Haut ? Er war wie Schokolade, unwiderstehlich, aber äußerst ungesund.
Dennoch, war sie gefesselt und er konnte sie mühelos auf die Tanzfläche navigieren. Plötzlich, sie wusste nicht warum, kam ihr eine Szene aus ihrer frühesten Kindheit wieder in den Sinn. Inmitten des Mülls, der den Boden des Wohnwagens ihrer Alkoholiker-Eltern bedeckte, hatte sie ein kleines Buch gefunden. Sie konnte damals noch nicht lesen, weil sie höchstens drei Jahre alt war. Doch sie hatte die Bilder darin geliebt. Eine wunderschöne , blonde Prinzessin tanzte mit einem noch schöneren schwarzhaarigen Prinzen in einem hell erleuchteten Ballsaal. Ihr blaues Kleid schmiegte sich an seine Beine, die in hohen Stiefeln steckten. Irgendwie, war sie gerade in genau dieser Szene gefangen, es war, als ob sie durch ein Buch in ein Märchen gefallen wäre. Es gab nur einen Haken, sie konnte nicht tanzen, schon gar nicht mit diesen Schuhen.
Doch bevor sie sich wehren konnte, erklang Musik und ihre Erleichterung war unendlich, als sie einen Walzer erkannte. Den einzigen Tanz, den sie einigermaßen anständig zustande brachte.
Lysander zog sie eng an sich, Oh, er schien sich wirklich zu freuen, sie zu sehen.
Nach den ersten Drehungen gesellten sich noch andere Paare zu ihnen. Das war ja schlimmer, als in My fair Lady! Sie kam sich, wie eine Hochstaplerin vor.
„ Hat ihnen ihr erster Tag auf Estoria gefallen Dr.Right?“
Prüfend sah sie ihn von unten an. Smalltalk also, ganz der König was? Also gut, sie konnte das auch.
„ Es war wundervoll, aber die nächsten Tage werden wohl noch hektischer und weit weniger glanzvoll. Ich werde mich morgen für ein oder zwei Tage bei Elexia einquartieren, um Mela und Mika kennen zu lernen.“
Er zog sie enger an sich. Sie könnte schwören, er knurrte.
„ Ich halte das für keine gute Idee, sie könnten
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