Planeten - Smaragdfeuer (German Edition)

Aufmerksamkeit, das liebte sie.

    „ Na, Ärger im Paradies? Wenn euer Plan so gut ist, wie der von Schweinchen-Schlau, mich da in der Eiswüste erfrieren zu lassen, dann kann ich die Verzweiflung verstehen.“
    Der unbekannte Mann fixierte sie.
    „ Wer bist du Weib?“
    „ Wer bist du, Zwerg?“
    Seine Augen glühten, offenbar hatte sie einen wunden Punkt getroffen. So klein war er eigentlich nicht, nach irdischen Maßstäben. Aber nach dem , was sie auf Estoria zu sehen bekommen hatte, war er eben – ein Zwerg.
    Es war schön anzusehen, wie er sich aufplusterte.
    „ Ich bin Triman Oferor, Lordkanzler ihrer Majestät Königin Tania von Limbat aus dem Hause Arsa'lim.“
    „ Puh, so viele Titel. Nun ja, ich bin Dr. Susann Right, die mit den sieben Doktortiteln, Genie, Teilzeit-Geliebte König Lysanders und interessiert, an einer Allianz.“
    Jetzt hatte sie die volle Aufmerksamkeit.
    Diese Königin umkreiste sie und versuchte wohl, sie einzuschätzen.
    „ Warum sollten wir dir trauen? Du hast seit Wochen mit meinem Feind geschlafen und jetzt tauchst du hier auf und willst dich verbünden? Hälst du uns für so dämlich?“
    Susann musterte die Blondine vor ihr. Sie war ein wenig abgegriffen, aber immer noch gut in Schuss. Offenbar gab es auf Limbat keine Ortiva-Bäume, die mit ihrem Saft den Lebenszyklus verlängerten. Interessant.

    „ Um ehrlich zu sein, ja, ich halte euch alle für dämlich. Wie ist denn euer Masterplan des Bösen? Wollt ihr Lysander eintauschen, umbringen, was soll's denn sein?“
    Schweigen.
    „ Nun gut, hier kommt das Genie. Ich sage voraus, ihr werdet scheitern. Der Großteil der Ma'kaa ist zufrieden mit ihrem König. Jeder, der sich jetzt auf seinen Thron setzt, muss sich an ihm messen. Das ist euch wahrscheinlich auch schon eingefallen, weshalb hier ein weiterer Verbündeter ins Spiel kommt. Vielleicht Stanley Mars? Ja, ja er wird es sein, denn er hat genug Kohle, um euch die Waffen zu beschaffen, die ihr für die Eroberung von Estoria braucht.“
    Volltreffer. Susann mochte es sehr, wenn ihre Schlussfolgerungen verfingen. Es war fast so gut, wie Sex. Aber eben nur fast. Sie wollte ihren König wieder haben.

    „ Wer sagt uns denn, dass du nicht nur versuchst Lysander frei zu bekommen?“
    Susann legte den Kopf schief und schoss mit einer imaginären Pistole auf den Widerling, namens Lordkanzler. Tania und Kane schienen immer noch in Schockstarre.
    „ Guter Einwand. Aber, und da kannst du gerne deine Quellen fragen, ich bin eine Laborratte und ich würde alles dafür tun, endlich einmal so zu forschen, wie ich es immer vor hatte. So ohne Beschränkungen und mit lebendem Material. Außerdem bin ich eine geniale Ingenieurin von Waffen und so weiter.“
    Jetzt kam Bewegung in die Königsschlampe.
    „ Sieht ganz so aus, als wären wir auf einer Wellenlänge. Es wäre vermutlich klug, nicht nur von Mars abhängig zu sein.“
    Kritisch musterte Tania ihr Gegenüber und befand wohl, dass keine Gefahr in Verzug war.
    „ Wir nehmen sie mit. Mal sehen, was sie uns so zaubern kann.“
    Damit war Susann wohl entlassen. Königin und Kanzler, lustig, das doppelte K, rauschten hinaus, Abgang über die rechte Bühnenseite und Schnitt, Vorhang.

    Kane drückte sie in einen der verlassenen Piloten-Sessel. Susann schauderte unter seinem festen Griff. Er sah Tania und Oferor hinterher, als sie sich anschickten die Xanteria zu verlassen.
    „ Wenn du versuchst mich herein zu legen, dann wirst du es bereuen. Glaube mir, wenn ich dir sage, dass du leiden wirst.“
    Susann lehnte sich zurück, um seinem übelriechenden Atem auszuweichen.
    „ UHHH, jetzt habe ich aber Angst. Ich habe mit Lysander im Bett gelegen und gegen ihn intrigiert, was glaubst du wohl, wie es um meine Nervenstärke bestellt ist? Da kann so ein kleines Rädchen im Getriebe, wie du, mich wohl kaum nervös machen. Es sei denn, du hauchst mich nochmal an. Bäh.“
    Er verpasste ihr eine schallende Ohrfeige, sein Pech, dass ihr Vater sie schon mit fünf Jahren schlimmer verdroschen hatte.
    Sie verzichtete jedoch auf eine weitere Provokation, weil sie bei Kräften bleiben musste. Aber ein bösartiges Anfunkeln, sollte wohl erlaubt sein.
    Hauptsache, sie wurde nicht von Lysander getrennt. Besser wäre noch, es würde ihr gelingen, ein getarntes Signal abzusetzen. Jetzt wollen wir aber mal nicht träumen Sue.
    Die Kommunikations-Einrichtung war verlockend nah, zu verlockend. Sie beschloss, es sich noch nicht leisten zu können, jetzt