Planeten - Smaragdfeuer (German Edition)
hatte.
Geheimnisse hatte sie noch nie leiden können, oder Ahnungslosigkeit. Da machte sich ein Volk auf in den Weltraum und wenn sich nicht sofort ein Lebewesen zeigte, Zack, Mond ist leer.
Ja, hier hatte sie ihre Tabula rasa, das neue, fremde Land. Sie sollte sich eigentlich fühlen, wie Columbus.
Stattdessen, waren ihre Schultern verspannt, als erwarte sie jeden Moment den sprichwörtlichen Dolch in ihrem Rücken.
Wieder glitt ihr Blick über die Hügelketten, die von nichts als Schnee und Eis bedeckt waren.
Ein idealer Lebensraum für die Inuit, deren Heimat auf der Erde immer mehr zusammenschrumpfte. Wenn sie es denn wollten.
Noch so ein Punkt, über den sie vor ihrer Abreise mit den Finanziers und Regierungsvertretern gestritten hatte. Zwangsumsiedlung hatte für sie immer noch einen schlechten Geschmack, auch, wenn vermutlich gut gemeinte Intentionen dahinter steckten, oder auch nicht.
Sie hasste diesen Aspekt ihrer Arbeit für PSHL. Die Politik vereinnahmte diesen ersten Kontakt zu anderen Lebensformen immer mehr für sich. Gott schütze sie vor ehrgeizigen Politikern. Die Geschichte hatte ja schon mehrfach gezeigt, wohin das führen konnte.
Über dem Kamm der Hügelkette zu ihrer linken blitzte etwas auf. Das Licht war hier gleichmäßig gestreut, so dass eine solche Spiegelung nur durch Bewegung entstehen konnte. Susann sah genauer hin.
Da, da war es wieder. Das Flackern war gleichmäßig, nur von kurzen Pausen unterbrochen. Wäre sie sich sicher, dass die Ma'kaa das Morsealphabeth kannten, würde sie wetten, dass hier eine Botschaft übermittelt wurde. Im Inneren der Xanteria könnte man davon nichts merken, es sei denn, man hätte eine der Bordkameras entsprechend justiert.
Jesses, sie wurde langsam paranoid. Was sollte ihnen hier schon geschehen. Sich an Lysander zu vergreifen, würde bedeuten, einen kompletten Planeten, samt Anhang gegen sich auf zu bringen.
Aber das Gefühl ging nicht weg, im Gegenteil, es ging in die nächste Runde, noch eine Panikstufe rauf. Als ihre Nackenhaare sich aufrichteten, musste sie sich zwingen nicht über die Schulter zu blicken. Ihr Bodyguard trieb sich irgendwo hinter ihr herum, also sollte sie einigermaßen sicher sein. Es sei denn...
Sie konnte den Trieb nicht mehr unterdrücken und sieh mal einer an, das war jetzt echt eine Überraschung, sie war allein. Wo war der Idiot hin?
„ Bruce, Matt, Hugh, wie immer du heißt, komm heraus, ich stehe nicht so auf Erschrecken.“ Keine Antwort. Gar nicht gut.
Merke : Fremder Planet, plötzlich verschwindende humanoide Lebensform, kein weiteres Lebenszeichen, ganz großer Mist.
Vorsichtig schob Sue sich um den Felsen herum. Mittlerweile war ihr eiskalt. Kein Wunder bei Temperaturen um die zwanzig Grad minus. Auf Dauer half da auch nicht der dickste Fellmantel.
Aber auch hinter den Felsen, keine Spur von, wem auch immer.
Also wandte sie sich wieder dem Felsüberhang zu, auf dem sie gesessen hatte. Sie machte sich flach und schob sich mit dem Gesicht über die Kante.
Whoppa, da ging es ganz schön abwärts und das bei ihrer Höhenangst.
Und man sah es wohl, doch glaubt es kaum, da war ja ihr treuloser Wärter. Machte sich gerade an der zweiten Hooversänfte zu schaffen, bevor er sich mit der anderen davon machte.
Vorsichtig zog Susann sich zurück und drehte sich auf den Rücken. Ihr Gehirn bemühte sich zu verarbeiten, was sie beobachtet hatte.
Was sollte das? Wenn man sie, warum auch immer, loswerden wollte, warum ihr dann nicht einfach eine Kugel in den Kopf jagen und sie hier in der Einöde zurücklassen? Man würde sie niemals finden.
Ohne den Gleiter war sie aufgeschmissen, etwa fünfzig Meilen durch unwegsames Gelände, bei Eis und Schnee, keine Chance.
Sie drehte sich wieder auf den Bauch und tastete nach ihrem Fernglas. Gott sei dank, da lag es noch an Ort und Stelle. Wütend beobachtete sie, wie das Arschloch sich der Xanteria näherte.
Er wurde offenbar erwartet. Dieser merkwürdige Kapitän Kane kam auf ihn zu. Wildes Gestikulieren, dann der Abgang in das Innere des Schiffs.
Susann kaute ratlos auf ihrer Unterlippe herum.
Bestandsaufnahme.
Sie war allein, hatte außer den Klamotten am Leib, einem Messer und dem Fernglas keinerlei weitere Mittel zur Verfügung, die sie der Xanteria näher bringen konnten.
Desweiteren war klar, dass irgendwas im Schwange war und möglicherweise war sie die Einzige, die noch in Freiheit war, natürlich relativ gesehen.
Es war also wichtig sich zunächst einen
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