Planeten - Smaragdfeuer (German Edition)
Stattdessen hatte dieses kalte Weibsstück das Ganze betrachtet, wie ein wissenschaftliches Experiment.
Vielleicht hatte Cynita sich getäuscht und es war gar nicht die große Liebe zwischen den beiden, zumindest nicht von ihrer Seite aus.
Verstehe einer die Weiber.
Mit Eramat war Funkstille vereinbart worden, um Estoria nicht vorzeitig auf die Geschehnisse auf Ria aufmerksam zu machen. Also konnte er seinen Boss nicht über die neuesten Entwicklungen informieren.
Aber bis zur Invasion waren es nicht mehr lange, so lange konnte das wohl noch warten.
Mit Dr.Right an seiner Seite betrat er den Palast, oder eher das größte Haus Inotas. Limbat badete nicht gerade im Wohlstand, obwohl der Eto-Stahl in der ganzen Galaxie begehrt war. Es war wahrscheinlich nur nicht so wirtschaftsfördernd, wenn die Einwohner vor ihrer Königin Angst hatten. Keiner wollte hier durch zu viel Wohlstand auffallen.
Erst letztes Jahr hatte Tania einen Handelsherren, einen Partner seines Bosses, hinrichten und sein Vermögen einziehen lassen. Sie hatte ihm zuviel Geld geschuldet.
Also verhielten sich alle unauffällig und erwirtschafteten gerade genug zum Überleben.
In der Tür des Haupthauses stand eine hochgewachsene, schlanke Frau. Die Tochter der Königin. Das weißblonde Haar war streng zurückgekämmt und sie trug den selben stoischen Gesichtsausdruck zur Schau, wie immer. Wenn man ihr Gewand aus rauer, schwarzer Wolle in Augenschein nahm, könnte man leicht meinen, einen niederen Sklaven vor sich zu haben, bis man ihre Ausstrahlung wahrnahm.
Hier stand eine echte Königin vor ihm. Sollte dieses Mädchen jemals die Gelegenheit erhalten zu regieren, würde Kane darauf wetten, dass Limbat aufblühte.
Aber , schade für sie, gut für seine Pläne, saß ihr noch die hochverehrte Mama vor der Nase.
Kane beobachtete Isene seit Jahren und ihm konnte sie nichts vormachen, sie hatte einen Plan. Wenn der noch gelingen sollte, musste sie sich allerdings beeilen, denn wenn das hier schief ging, würde Limbat bald in Rauch aufgehen.
„ Kane, wen bringen sie da mit?“
Isenes Stimme war immer leise und etwas heiser, als würde sie selten mit anderen Menschen reden.
„ Dr.Susann Right, von der Erde, sie hat sich auf Ria auf unsere Seite geschlagen und König Lysander verraten.“
Susann schaute ihn spöttisch von der Seite an.
„ Vielen Dank, für die wunderbare Einführung und mit wem habe ich das Vergnügen?“
In den grünen Augen der jungen Frau las sie nichts anderes, als Abscheu. Gut so, wie es aussah, hatte sie ihre erste Verbündete gefunden. So, wie es hier aussah, wären weitere nicht schwer zu finden.
„ Ich bin Isene, die Tochter der Königin. Sie dürfen mich mit Königliche Hoheit ansprechen.“
Aaaah, tiefer Abscheu, das wurde ja immer besser.
Kane schaltete sich wieder ein, der bekam einen subtileren Blick, wurde aber wohl auch nicht gemocht.
„ Bitte, Prinzessin Isene, wären sie so gut und würden für die Unterbringung unserer neuen Verbündeten sorgen? Ich habe noch alle Hände voll zu tun.“
Ein kurzes Nicken von Prinzessin Lillifee und weg war er. Feigling.
Isenes kaltes Lächeln war verschwunden, als sie sich abwandte. Susann folgte ihr einfach, das war besser, als hier dumm herum zu stehen.
Gefühlte hundert Treppen später, stieß Isene die Tür zu einem kleinen Raum auf. Die Einrichtung war spartanisch, aber es war der einzige Raum auf diesem Flur. Sehr gut, vermutlich konnte hier keiner lauschen.
Bevor Isene wieder verschwinden konnte, beschloss Susann die Flucht nach vorne zu wagen.
„ Sie sind mit dem Handeln ihrer lieblichen Frau Mama nicht einverstanden, denke ich?“
Die Prinzessin drehte sich langsam zu ihr herum. Ihr Gesicht war ausdruckslos und zwar in einem Maße, das Rückschlüsse auf ihr Leben hier zuließ. Was war ihr widerfahren. Susann schauderte.
„ Ich wüsste nicht, was sie das anginge.“
Behutsam schloss Susann die Tür.
„ Nehmen wir mal an, rein theoretisch, unter die Verschwörer hätte sich jemand gemischt, der den großen Plan aus den Angeln heben will. An wen denken sie,sollte der sich wohl wenden, so allein, auf dem großen, bösen Limbat-Planeten?“
Isene zwinkerte, blieb aber stumm. Kluges Kind.
„ Ich meine, der- oder diejenige könnte doch wohl kaum hoffen, am Hofe der Königin Hilfe zu finden, oder?“
Die Schultern der Prinzessin entspannten sich ein wenig.
„ Ich würde sagen, der oder die Retter König Lysanders sollten sich beeilen. Er wird
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