Planeten-Türkisfeuer (German Edition)
vom Hals gehalten?“ Marina grinste nur dreckig und Elexia stand immer noch der Mund offen.
Teti hingegen schien sich erstaunlich schnell vom ersten Schock zu erholen.
„ Ich denke, in ihrem Fall werden wir zu irdischen Dessous greifen, um...oben rum für Ordnung zu sorgen.“ Wie meinte er denn das ? Isene sah an sich hinunter und fragte sich, wo sie denn noch mehr aus dem Ruder gelaufen war, was möglicherweise in Ordnung gebracht werden müsste. Allein, sie fand nichts. Marina lachte leise.
„ Schätzchen, auf der Erde gibt es für deine Oberweite eine wunderbare Hilfe, sie nennt sich Minimizer, macht den Busen optisch kleiner und gibt Halt für den Tag. Sollte deine Schultern doch einiges entspannter machen.“ Nun, das wäre...toll.
Dann ging sie los, die wilde Jagd. So viele Stoffhändler hatte Isene noch nie kennengelernt, so war sie noch nie bedient, geschweige denn empfangen worden. Überall begrüßte man sie, als wäre sie schon jahrelang Kundin, eine sehr gute Kundin. Sie konnte wohl getrost davon ausgehen, dass sich mittlerweile herumgesprochen hatte, wer demnächst den Prinzen von Estoria abschleppen würde. So was nannte man wohl Kundenbindung. Langsam begann es ihr Spaß zu machen und etwas später sah die ganze Welt rosig aus. So rosa, wie die Seide, die sie gerade in den Händen hielt. Teti schaute schon ganz kritisch, aber dann, Wunder über Wunder, gab er sein OK. Sie hätte sich aber in jedem Fall durchgesetzt. Dies würde ihr Brautkleid werden, der Stoff changierte von zartrosa zu hellgrün, wie ihre Augen und dazu kam ein zartgrüner Kaschgar, der zu ihren Haaren hervorragend passte. Ihre innere Diva kam verschlafen heraus und nahm das Heft in die Hand, danach war Isene nicht mehr zu bremsen. Elexia, Susann und Marina mussten ihren Spruch, „Du willst Marcos doch keine Schande machen?“, gar nicht mehr loslassen, die Sache wurde zum Selbstläufer.
Am Ende des Tages hingen sie alle in den Seilen und Isene gestand sich vergnügt ein, das shoppen auf anderer Leute Kosten einfach geil war. Fast so gut, wie den schönsten Mann des Universums zu heiraten, aber nur fast. Teti stielte alles ein und schon in zwei Tagen würde sie in neuem Glanz erstrahlen, Marcos würde Augen machen.
Als sie später am Abend in ihrem Bett lag, konnte sie sich ein Lächeln immer noch nicht verkneifen. Die Rechnung würde gewaltig sein, aber sie hatten es ja nicht anders gewollt. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, dann hatte sie sich heute das erste Mal, wie eine Frau gefühlt und nicht, wie ein Kerl mit Titten. Gemütlich drehte sie sich noch mal rum und schloss die Augen, nur, um sie sofort wieder aufzureißen, denn da vorne an ihrem Balkon tat sich was. Die Blätter des hier hochrankenden Janisstrauches raschelten und rieselten lautlos zu Boden. Irgendwas, oder irgendjemand kletterte an der Hauswand hoch. Isene griff nach ihrem Messer, dass sich immer in ihrer Nähe befand. Es war eine liebgewordene Gewohnheit, aus der Zeit, in der sie noch täglich um ihr Leben bangen musste. Als ein großer Schatten leichtfüßig auf den kleinen Austritt sprang, lehnte sie sich erleichtert zurück. Es war Marcos, seine Statur hätte sie überall wiedererkannt. Leise schlich er näher und Isene beschloss, es ihm ein wenig einfacher zu machen.
„ Guten Abend mein Lieber, was führt dich her?“ Es war lustig, wie der erschrocken zusammenzuckte und dabei beinahe das Gleichgewicht verlor. Sie nahm einen Garatan-Kristall aus der kleinen Kiste neben ihrem Bett und sofort waren sie in den sanften Schein seines Lichtes gehüllt. Isene verkniff sich ein sehnsuchtsvolles Seufzen, er sah immer zum anbeißen aus, aber heute war sie zusätzlich noch in dieser besonderen Stimmung. Sex war ja nicht so toll, aber mit ihm wollte sie es doch gerne noch mal versuchen. Also, wenn er nicht abgeneigt war...
„ Ha'arata mata, Isene, beinahe hätte ich einen Herzanfall bekommen. Ich dachte, du schläfst schon.“ Sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
„ Ich wette dein und mein Vater haben genau darauf spekuliert, um die Kosten zu senken, ich habe sie heute wohl an den Rand des Bankrotts getrieben. Geschieht ihnen Recht, wenn sie mich und die anderen Damen so aufhetzen und Teti erst.“
Jetzt musste auch Marcos glucksen und Isene war froh heute in eines der neuen Nachthemden aus durchsichtiger Seide geschlüpft zu sein, die Teti ihr verordnet hatte. Sie fühlte sich sehr gut darin, richtiggehend erotisch. Mal sehen, was
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