Planetenkrieg - Das letzte Tor
blickte nicht auf. »Selbst Granadica ist beleidigt. Sie darf auch nicht an der Konferenz teilnehmen. Good afternoon, Gentlemen. Nehmen Sie Platz.«
»Die Tagesordnung für diese Konferenz ist abgesagt worden«, sagte Dr. Barreiro. »Vor der Konferenz sollte die Tagesordnung diskutiert werden.«
»Aber dann würden wir eine Konferenz über die Tagesordnung für diese Konferenz brauchen«, sagte Tyler, ohne seine Lektüre zu unterbrechen. »Und Konferenzen, um die Tagesordnung für die Konferenz über die Tagesordnung zu diskutieren. Also, natürlich nicht wir. Unsere Stäbe. Ein Tanz von schönen Schmetterlingen, die herumfliegen und sich zu Konferenzen begeben, um die Tagesordnung für Konferenzen über Tagesordnungskonferenzen zu diskutieren. Und so weiter, und so weiter.«
Er blickte auf und sah sie mit einem dünnen Lächeln an.
»Als ich mich auf der Glalkod-Station mit dem Vizepräsidenten für Interstellaren Handel der Onderil Bank traf, um abschließend über die Finanzierung der Gasmine in Wolf zu verhandeln, die übrigens mehr kosten würde als die gesamte Handelsbilanz Terras, war das in einem kleinen, recht guten Restaurant auf der Station. Leider hatte sich die Lage geändert. Krieg stand bevor. Onderil konnte sich das Projekt nicht leisten. Beim Hinausgehen stieß ich auf Niazgol Gorku, der damals Aufsichtsratsvorsitzender einer Gesellschaft war, die so groß war, dass sie die Erde dreiundneunzigmal hätte kaufen können. Kein Zufall. Er lud mich zum Lunch ein. Ich habe zugesagt. Am Ende ging ich weg, und sämtliche Papiere für den Kauf von Granadica und die Darlehen für die Franklin-Mine waren unterschrieben.«
»Und was wollen Sie damit sagen?«, fragte Dr. Werden.
»Ich brauche keinen Stab, um Konferenzen über Tagesordnungen für Konferenzen zu führen«, sagte Tyler. »Dazu gibt es KIs. Ich habe dafür auch weder Zeit noch Interesse.«
»Es gibt Protokolle«, wandte Dr. Barreiro ein. »Wir haben uns große Mühe gegeben, die Tagesordnungen für diese Sitzungen in so kurzer Zeit vorzubereiten …«
»Und wir wissen beide, dass die Tagesordnungen nichts als Fassade waren«, sagte Tyler freundlich. »Sie sind nicht wegen der Defekte in der Hundertdreiundvierzigsten hier, weil Sie verdammt genau wissen, dass es sich dabei in Wirklichkeit um ein Wartungsproblem handelt.«
»Das ist …«, sagte Dr. Barreiro ärgerlich.
» HALTEN SIE IHR BLÖDES MAUL! «, brüllte Tyler plötzlich. »Halten Sie einfach Ihre idiotische Fresse!«
»Jetzt reicht es aber wirklich.« Dr. Werden stand auf.
»Ach, tatsächlich? «, sagte Tyler plötzlich wieder ganz ruhig. Er klappte den Aktendeckel auf und fing an, dicke Papierstapel in Richtung der anderen Teilnehmer zu werfen. » Dies ist auch nicht die Tagesordnung für die Besprechung. Dies ist der Grund, dass die Tagesordnungen für alle restlichen Sitzungen gestrichen sind.«
Dr. Barreiro warf einen Blick auf den Titel des Papierstapels und wurde bleich.
»Bloß weil Sie eine persönliche Beziehung …«, sagte Dr. Werden.
»Hier geht es auch nicht um Komet Parker, Gentlemen«, schimpfte Tyler. »Ich sage Ihnen jetzt, was die Tagesordnung für die Besprechung sein wird. Ihre Länder haben Zweifel an meiner Firma geäußert. Sie haben wiederholt unsere Produkte verunglimpft, und Sie haben uns vorgeworfen, wir würden absichtlich Ihre Leute töten. Sie haben mich beschuldigt, ich würde Ihre Söhne töten! Und als ich auf diese Unterlagen stieß und anfing, sie zu lesen, wurde mir sehr schnell klar , dass der Grund für den Tod Ihrer Söhne war, dass Ihre Regierungen, dass Sie , Gentlemen, Sie persönlich, sich absichtlich in die für die Wartung der Schiffe und die Ausbildung ihrer Mannschaften notwendigen ganz normalen Abläufe eingemischt hatten.«
»Unsere Kultur erlaubt nicht …«
» ICH HABE GESAGT, SIE SOLLEN DIE FRESSE HALTEN! «, brüllte Tyler. Er stand plötzlich auf, nahm einen Stuhl und warf ihn gegen die Wand. Dann hob er ihn auf und hämmerte damit so lange auf den Tisch ein, bis der Stuhl in Stücke ging.
»Sie wollen etwas von mir!« Tyler stützte beide Hände auf den Tisch und schob sein Gesicht ganz dicht an das von Dr. Barreiro heran. » Deshalb sind Sie hier! Und jetzt muss ich feststellen, dass Sie absichtlich meine Anlagen sabotiert haben? Sie wollen über Ehre reden? Sie haben MEINE EHRE in den Schmutz getreten! Sie wollen, dass ich etwas für Sie tue?«
Er nahm sich einen anderen Stuhl, setzte sich darauf und beugte sich
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