Planetenkrieg - Das letzte Tor
allerdings garantieren, ganz gleich, wie viele Computer und Bürokraten Sie darauf ansetzen, Beschwerden gegen Granadica und ihre arrogante Art in die Welt zu setzen – sie wird schneller antworten können, als Sie diesen Kram vorbringen können. Und außerdem wird sie das nur noch selbstbewusster machen. Ihrem Ego wird das guttun.«
»Hat sie denn ein Ego?«, fragte Dr. Werden.
»Eines, das ganz bestimmt größer ist als das Ihres Präsidenten, Herr Außenminister.« Tyler lachte. »Und, wie Sie ja bereits festgestellt haben, ein beachtliches Talent für Beschimpfungen. Lassen Sie sie ihren Job tun. Es wird Leute geben, die es ihr klarmachen, wenn sie wirklich kontraproduktiv werden sollte. Aber das haben nicht Sie zu beurteilen. Sorgen Sie einfach dafür, dass man sie in Ruhe arbeiten lässt. Wenn Ihre Einheiten, auch mit Unterstützung Granadicas, dem Verteidigungsministerium den Beweis liefern können – ich wiederhole, dem Verteidigungsministerium , nicht mir –, dass sie im Weltraum arbeiten und kämpfen können, dann haben sie eines der entscheidenden Kriterien dafür erfüllt, dass ich mich für eine rein südamerikanische Kampfstation einsetze. Und das schließt dann deren Erfordernisse an Taktik, Astronautik … eben allem ein. Soll heißen, alles kann Granadica nicht für sie tun.«
»Und die zweite Bedingung?«, fragte Dr. Werden.
»Die liegt in Ihrem Zuständigkeitsbereich«, sagte Tyler und lächelte. »Sie sind nicht die Union Del Sud. Ich will im Augenblick das Thema Bolivien, Venezuela und Nicaragua gar nicht ansprechen. Aber sorgen Sie dafür, dass die Brasilianer und die Peruaner mit von der Partie sind.«
»Das wird … schwierig sein«, sagte Dr. Barreiro.
»Glauben Sie vielleicht, dass der Bau der Troy das nicht war?«, konterte Tyler. »Aber wie gesagt, das liegt in Ihrem Zuständigkeitsbereich. Und wie auch immer Sie es formulieren, Sie sollten denen klarmachen, dass für alle die gleichen Richtlinien gelten. Ihre Streitkräfte müssen den Standards der Allianz entsprechen.«
»Brasilien ist bereits Mitglied der Allianz«, wandte Dr. Werden ein.
»Aber sie arbeiten mit den Europäern zusammen. Sie müssen dafür sorgen, dass die mit Ihnen zusammenarbeiten. Wir wollen nämlich wirklich nicht erleben, dass Ihre Länder sich am Ende darüber streiten, wer die größeren Weltraumstreitkräfte hat. Sie wollen aus Prestigegründen eine große Kanone haben. Und ich sage Ihnen, Sie müssen Manns genug sein, sie zu kriegen! Das können Sie jetzt als Beleidigung oder Herausforderung betrachten. Mir ist das wirklich egal. Das sind jedenfalls meine Bedingungen.«
Dr. Barreiro sah Dr. Werden an und nickte dann.
»Wir nehmen die … Herausforderung an«, sagte Dr. Werden.
»Und Sie können alle möglichen Konferenzen an wesentlich angenehmeren Orten als diesem hier haben.« Tyler grinste. »Zum Henker, wenn Sie es schaffen, könnte es sogar sein, dass man Ihnen den Nobelpreis verleiht.«
»Nicht auszuschließen«, sagte Dr. Barreiro.
»Ich würde vorschlagen, dass der öffentliche Bericht über diese Sitzung im kleinen Kreis sich nur mit der Diskussion über die Platzierung von Granadica befasst«, sagte Admiral Duvall. »Und ausschließlich mit der Frage, ob sie in die Thermopylae verbracht werden soll. Ich nehme an, das Verteidigungsministerium wird akzeptieren, dass wir die informellen Ansichten Ihrer Länder ausloten wollten und dabei auch Ihnen das letzte Wort zu dem Thema gelassen haben. Die Probleme, die dazu geführt haben, dass Granadica verlegt wird, sollten wir für uns behalten.«
»Einverstanden.« Dr. Werden nickte.
»Unbedingt«, fügte Dr. Barreiro hinzu.
»Granadica?«, sagte Tyler.
»Hat sie zugehört?«, fragte Dr. Barreiro beunruhigt.
»Sie kann nicht zuhören«, sagte Tyler. »Sie kann nicht hören .«
»Deshalb hatte ich ein Programm aktiviert, das lauschte, ob mein Name fällt und analysiert, ob ich aufgefordert wurde, lediglich zuzuhören oder mich auch selbst zu äußern«, sagte Granadica. »Solange der Name nur erwähnt wurde, hat das Programm das Gesprochene nicht einmal aufgezeichnet. Als Mister Vernon meinen Namen in dem Tonfall benutzte, den er normalerweise gebraucht, um mich zu rufen, hat das mein volles Bewusstsein eingeschaltet. Ja, Mister Vernon.«
»Granadica.« Tylers Gesichtszüge spannten sich. »Man hat dich aus einigen Konferenzen ausgeschlossen.«
»Das hatte ich schon bemerkt«, erwiderte Granadica trocken.
»Der Grund dafür war, dass wir
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