Planetenkrieg - Das letzte Tor
stößt.«
»Es hat mit der spezifischen gravitischen Frequenzanpassung zu tun«, sagte Granadica. »Die zugrunde liegende Mathematik ist offensichtlich kompliziert, aber es geschieht unter vorhersehbaren Umständen. Und es gibt eine klare Anpassungsfolge dafür.«
»Deshalb sollte es auch eine Arbeitsvorschrift geben«, sagte Dana. »Ich weiß nur leider nicht, wie man eine Arbeitsvorschrift erstellt .«
»Man schreibt sie und reicht sie über den Vorgesetzten ein«, erklärte Granadica. »So etwas hast du doch schon gesehen. Mach es einfach genauso. Falls die Vorgesetzten nach der Überprüfung einverstanden sind, wird der Vorschlag über das Marineamt weitergeleitet. Das Marineamt überprüft ihn erneut und entscheidet, ob es ihn als Standard in der ganzen Flotte einführt. Das gilt nicht nur für die Myrmidons . Bei den Constellations , die wir gerade erhalten haben, ist dasselbe Problem aufgetreten. Ich bin offen gestanden von der Arbeit, die BAE da geleistet hat, nicht gerade begeistert. Schrecklich schlampig. Und die regen sich über meine Qualitätskontrolle auf!«
»Das Problem ist nur, dass ich nicht weiß, weshalb das Problem auftritt«, wandte Dana ein. »Man stößt einfach drauf.«
»Nun, beim mathematischen Teil wirst du sicherlich Hilfe brauchen«, meinte Granadica. »Damit will ich dir nicht zu nahetreten, Dana. Ich wüsste auf der Erde höchstens drei Menschen, die das könnten . Und die müssten für die Simulationen auch eine KI einschalten. Aber für mich ist das ein alter Hut.«
»Dann könntest du also die Vorschrift schreiben?«
»Ja«, sagte Granadica. »Aber ich bin nicht daran interessiert, befördert zu werden. Und dass die Vorschrift benötigt wird, hast du ja schon erwähnt. Velasquez …«
»Mir ist bewusst, dass das einiger Diskretion bedarf, Granadica«, erklärte der Techniker.
»Tatsächlich …«, sagte Granadica. »Ich schlage vor, wir gehen folgendermaßen vor. Engineer Trainee Velasquez wird die Dienstvorschrift schreiben , er wird dies unter der Aufsicht von EM2 Parker tun, die sicherstellen wird, dass die vorgeschriebene Form eingehalten wird. EM2 Parker wird den Text überprüfen und ihn dann mir vorlegen. Ich ergänze ihn um den mathematischen Teil und füge hinzu, wie man das Problem vorhersehen und beheben kann. Das Ganze wird auf einer Gleichung basieren, die so einfach ist, dass der Technikausschuss sie überprüfen kann. Der Vorschlag wird von Parker als Vorgesetzter, Velasquez als Verfasser und mir als technischem Helfer eingereicht werden. Wir müssen das gemeinsam machen.«
»Soll mir recht sein«, sagte Parker.
»Und wann nehmen wir uns das vor?«, fragte Velasquez.
»Sie haben doch nach dem Dienst reichlich Freizeit«, erwiderte Parker.
»Du liebe Güte, Hausaufgaben«, sagte Velasquez. »Vielen Dank!«
»Ich denke, jetzt sind wir so weit, dass wir bloß noch die Kommastellen überprüfen müssen«, konstatierte Dana nach einem Blick auf die fertiggestellte Dienstvorschrift.
Es hatte drei Wochen in Anspruch genommen, die Dienstvorschrift »Erkennen, Analyse und Beseitigung interaktiver gravitischer Defekte in Trägheitskompensationssystemen (Entwurf)« zu schreiben, zu der nicht nur Granadica beigetragen hatte, sondern auch Chief Barnett, die, wie sich herausstellte, Verfasserin von vierhundertdreiundzwanzig und Mitarbeiterin bei über tausend weiteren Dienstvorschriften gewesen war.
Teilweise war es recht frustrierend gewesen. Granadica schien den Begriff »Einfachheit« überhaupt nicht zu kennen, und die Dienstvorschrift erforderte in hohem Maß ihre Beiträge und Unterstützung. Barnett hatte sie viermal zurückgegeben, damit »die Formulierung den Weicheiern im Marineamt passt«, wie sie das ausgedrückt hatte. Und der Vorgang selbst war alles andere als ein einfacher Ablauf, ganz gleich, wie viel Mühe sich Dana gab.
Aber am Ende stellte sie fest, dass es ihr großen Spaß gemacht hatte. Sie war nie eine besonders gute Studentin gewesen, gut genug, um bei der in der Ausbildungsschule geforderten Mathematik und Physik mitzukommen, aber alles andere als eine Wissenschaftlerin. Aber das hier war etwas für das richtige Leben. Etwas, das es … besser machte.
»Finde ich auch«, sagte Granadica. »Ich bin allerdings immer noch der Ansicht, dass wir die Analyse des Theta-Faktors mit einbauen sollten.«
»Du hast selbst gesagt, dass der so selten auftritt, dass du ihn in achthundert Jahren nur zweimal beobachtet hast.« Dana unterdrückte einen
Weitere Kostenlose Bücher