Planetenkrieg - Das letzte Tor
Spaß machen, aber wir müssen hier ein Spiel gewinnen. Wo haben Sie diesen Spruch gelernt? Das klang wie eine wörtliche Übersetzung.«
»Es ist verblüffend , was man im Hypernet alles finden kann.«
»Oh«, stöhnte Sans, als sie den Platz verließen. »Die letzte Runde war ein echter Albtraum.«
Del Papa schüttelte bloß den Kopf.
»War es wirklich nötig , das halbe Team auf die Krankenstation zu schicken? Zum Abreagieren geht mir das ein wenig weit.«
»Die haben sich verdammt angestrengt, mich auf die Krankenstation zu schicken«, erwiderte Dana. Sie hatte eine Bisswunde am Bein, wegen der sie zum Arzt musste. »Ich hab mich bloß revanchiert.«
»Sie werden nicht ihren Respekt erlangen, indem Sie einen noch härteren Knochen markieren, als die selbst es sind«, warnte Del Papa. »Eher das Gegenteil.«
»Ich versuche auch nicht, mir bei den Paschtunen Respekt zu verschaffen«, sagte Dana. »Dass die mich respektieren, habe ich nicht nötig . Im Großen und Ganzen mag ich Marines und komme mit denen prima klar. Zumindest mit amerikanischen Marines. Diese Typen? Offenbar gelten in dieser ganzen Station die Dschungelballregeln. Okay, ich hab verstanden, dass in zwei Wochen ein MASSEX stattfinden wird, um diese dämliche Enteraktion in den Griff zu kriegen, Sergeant. Ich kontrolliere Ihre Luft, Ihre Schwerkraft und Ihre Trägheit . Und so versaut wie alles andere in dieser Station ist, könnte ich eine ganze Menge von denen umbringen und nicht nur deshalb damit durchkommen, weil ich wirklich etwas von der Technik verstehe, sondern man würde das sogar, je nachdem, mit mañana oder Inschallah abtun. Sergeant, eigentlich müssten die mir eine Tafel der besten Schokolade schicken, die es auf der Station gibt.«
»Das werde ich mir gut merken«, schmunzelte Del Papa. »Und versuchen Sie, dafür zu sorgen, dass ich ein anderes Boot kriege.«
»Sergeant«, sagte Dana grinsend. »Das wäre ganz bestimmt kein Boot aus meiner Gruppe.«
»Müssen wir das noch einmal machen?«, fragte Palencia, als sie zurück im Staffelrevier waren.
»Ja, und zwar jeden verdammten Tag«, sagte Dana. »Eine Stunde Gewichte und eine Stunde Dschungelball. Bis Sie alle meinem Standard für Einsätze in Mikro genügen. Vila, Sie müssen sich eine Weile rar machen, also zwar im Staffelrevier bleiben, aber nicht in Ihrer Kammer. Ich möchte mich unter vier Augen mit Palencia unterhalten.«
»Ja, Engineer’s Mate.« Vila nickte, und seine Augen weiteten sich dabei nur ein klein wenig.
»Kleine Plauderei?«, fragte Palencia.
»Damit müssen wir warten, bis wir, also unter uns sind.« Dana lächelte und klimperte mit den Wimpern.
»Leonidas, Komet«, sagte Dana, als die Luke sich geschlossen hatte.
»Sprechen Sie, Komet«, sagte Leonidas.
»Ich brauche einen hohen Sicherheitsstatus für eine Aufzeichnung«, sagte Dana. »Für den Fall, dass je offiziell die Frage aufkommt, was hier besprochen wurde, gibt es eine Aufzeichnung. Falls es bloß Gerüchte sind und rangniedrige Personen lediglich neugierig sind, soll sich die Aufzeichnung nicht öffnen lassen.«
»Da brauchen Sie einen ziemlich hohen Sicherheitsstatus«, erklärte Leonidas. »Ich kann mich nicht in die Kommandokette einschalten.«
»Schicke eine Standardanfrage an Chief Elizabeth Barnett«, sagte Dana. »Auf die Weise kann die Aufzeichnung nur einer der Offiziere oder Staffelkommandanten öffnen.«
»Gesendet und … akzeptiert«, bestätigte Leonidas. Die Stimme der KI klang ein wenig verdutzt.
»Danke, Leonidas.«
»Gern geschehen, Komet.«
»Sie haben eine gute Beziehung mit der KI«, meinte Palencia verwundert. »Ich glaube, ich habe Leonidas bis jetzt höchstens zweimal gehört.«
»Ich komme gut mit den KIs aus«, sagte Dana. »Es ist eine Gabe. Da KIs ja keine Geschlechtsorgane haben, kann ich mir nicht vorstellen, dass es etwas mit meinen Pheromonen zu tun hat. Setzen Sie sich, Palencia. Wir müssen uns unterhalten.«
»Worüber?«
»Ich habe von Megdanoff eine … also nicht gerade eine Standpauke, sondern eher eine Vorlesung über kulturelle Besonderheiten erhalten«, sagte Dana. »Offenbar war so ziemlich alles falsch, was ich gemacht habe, seit ich zu der Gruppe gekommen bin. Und zwar ziemlich schlimm falsch. Die Sache ist, man hat mir klargemacht, dass ich auf Ihren kulturellen Besonderheiten rumtrample, aber ich weiß auch im Weltraum Bescheid. Und es mag ja sein, dass es in Ihrer Kultur dazu eine … sagen wir fatalistische … Einstellung gibt,
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