Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)
sein eigenes Bild auf.
»Brünett.«
»Ich habe gerade mit meiner Haarfarbe die ganze menschliche Rasse verdammt«, sagte Tyler. »Den Horvath fällt es wahrscheinlich schwer, uns voneinander zu unterscheiden. Aber die Haarfarbe ist deutlich erkennbar.«
»Okay, das geht jetzt wirklich zu weit«, meinte Driver. »Jetzt muss ich langsam mal die Luft rauslassen.«
»Welche Luft?«, fragte Tyler verwirrt.
»Die aus ihrem aufgeblasenen Kopf, Sir«, erwiderte der Leiter des Kommandozentrums. »Vielleicht haben die Horvath sich für Blonde entschieden, weil das die Leute sind, mit denen sie gute Beziehungen hatten. Ich bin nicht sicher, ob ich die Medien da mit einbeziehen soll, verstehe aber, worauf Sie hinauswollen. Aber ich bezweifle doch, dass sich die wegen Tyler Vernon den Rest der Welt – China, Indien, Afrika … die können doch sicherlich Unterschiede in der Hautfarbe erkennen – als Ziel ausgesucht haben. Das ist eine Art umgekehrter Arroganz von geradezu verblüffendem Ausmaß, wenn ich das so sagen darf, Sir.«
»Fortgeschritten, aber intellektuell von schlichtem Gemüt«, meinte Tyler nachdenklich. »Ich verstehe schon,
was Sie meinen, Colonel. Und ich akzeptiere auch, dass da der böse Herrscher in mir mit mir durchgegangen ist. Aber es war wirklich kein intellektuell anspruchsvoller Angriff. Mag ja sein, dass die mit einem Afrikaner verhandeln, aber die eigentliche Arbeit in den Bergwerken wird doch von Leuten getan, die Mr. van Guter sicherlich ›Swaartse‹ nennen würde. Inzwischen hat man sich ja wohl darauf geeinigt, dass die Horvath nur deshalb nicht schon früher versucht haben, die menschliche Rasse einfach auszulöschen und den Planeten zu besetzen, weil es einfacher war, bloß Tribut von uns einzutreiben. Und indem sie den Rest der Welt mehr oder weniger in Funktion ließen, haben sie dafür gesorgt, dass die Bergwerke besser lieferten. Jetzt haben sie ihre Strategie offensichtlich geändert.«
»Und das bedeutet, dass wir ab jetzt keine andere Wahl haben«, folgerte der ehemalige Colonel. »Wir werden kämpfen müssen.«
»Aber womit?« Tyler lehnte sich zurück und verschränkte die Finger hinter dem Kopf.
Der Colonel musterte ihn mit einem langen, bedeutsamen Blick.
»Er lässt sich nicht genau genug fokussieren«, sagte Tyler. »Das wissen Sie. Neunzig Terawatt auf eine Fläche von der Größe meiner Hand, dann könnten wir vielleicht ihre Schilde knacken. Jeder Spiegel, den wir bisher ausprobiert haben, hat sich in Weltraumkonfetti verwandelt. Kollimatoren weiten den Strahl aus und schwächen ihn, da wir es ja nicht mit einem Laser zu tun haben. Und werden im Allgemeinen zu Weltraumkonfetti.«
»Ich wette, mit Rubin wäre es zu schaffen.«
»Wenn wir Rubin formen können«, sagte Tyler. »Wenn wir ihn schleifen können. Wenn er rein genug ist. Wenn
wir ihn genügend abkühlen können. Wenn, wenn, wenn. Ich bin nicht so begeistert davon, die Sicherheit der Erde auf so viele Wenns zu setzen.«
»Begeisterung ist nicht mehr der Maßstab«, wandte Driver ein.
»Wenn wir das erste Mal den SAPL auf die Horvath richten, werden die anfangen, ihn in Stücke zu schießen«, sagte Tyler. »Der SAPL ist nicht gehärtet und bei weitem nicht weit genug verteilt. Sechs größere Ziele, und Sie haben ein Bündel Spiegel, die Lichtstrahlen in den Tiefraum richten. Ein funktionierendes VSA, weitere sechzig BDAs, und es wird schwieriger sein. Drei Jahre. Sie wissen das.«
»›Verlangen Sie von mir alles außer Zeit‹«, sagte Driver. »Napoleon Bonaparte. Weil wir gerade von kleinen Leuten reden.«
»Er war in Wirklichkeit gar nicht so klein«, wandte Tyler ein. »Verlangen Sie von mir alles, außer … Zeit«. Er unterbrach sich, und sein Blick wanderte in die Ferne. »Entschuldigung, wichtiger Anruf.« Tyler schloss die Augen. »Auf Lautsprecher. Hallo, Admiral.«
»Hallo, Mr. Tyler«, sagte der Kommandeur von SpaceCom. »Ich wollte Sie fragen, ob Sie bereit wären, nach Washington zu kommen, um mit uns zu reden.«
»Ich ahne, worum es geht«, sagte Tyler. »Ich nehme an, dass mich nicht die Sicherheitspolizei oder das FBI erwarten?«
»Nein, Sir«, versicherte der Admiral. »Nicht da, wo wir hingehen.«
»Wann?«
»Freitag, neun Uhr? Im Pentagon?«
»Ich werde da sein«, versprach Tyler. »Versuchen Sie nur sicherzustellen, dass die sich gut darauf vorbereiten,
denn wenn jemand etwas von meinem Besuch mitbekommt, dann kreuzen bestimmt die Protestler in großen Scharen
Weitere Kostenlose Bücher