Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)
Tempo …«, begann Dr. Bell.
»… wird es etwa einen Monat dauern, das ganze Nickeleisen abzuschälen«, führte Tyler den Satz für ihn zu Ende. »Ich habe doch gesagt, dass das Handlangerarbeit ist. Aber seit der Computer weiß, was er tut, schafft er das großteils allein. Oder nicht?«
»Mit größeren Abweichungen, wie etwa dem Verlust einer Metallschlange, komme ich nicht zurecht«, erklärte der Computer. »Aber das Abschneiden und Einsammeln mit den Paws ist so einfach, dass es nicht die Einschaltung von Menschen erfordert.«
»Sobald wir zwei BDAs haben, werden wir zwei Paws zum Auffangen und zwei für die Suche nach Bruchstücken in Position bringen«, sagte Tyler. »Dann können wir richtig mit dem Schmelzen von Eisen anfangen. Und bis dahin … das wird eine langwierige Angelegenheit.«
»Okay.« Dr. Foster lehnte sich zurück. »Die Aussicht ist großartig, das Essen ausgezeichnet und die Betten sind klein, aber bequem. Wer hat die erste Wache?«
»Astro?« Tyler steckte den Kopf in die Kammer des Astronauten. »Haben Sie einen Augenblick Zeit?«
»Was gibt’s?«, fragte Steve und wälzte sich aus seiner Koje. Er hatte Freiwache und sich die Zeit damit vertrieben,
technische Handbücher über die Konstruktion des Schiffes zu lesen. Die Monkey Business war ein komplexes System, hatte sich aber trotz ihres Alters, das Tylers gelegentlich Sorgen bereitete, erstaunlich gut gehalten.
Das konnte man von ihren derzeitigen Insassen nicht unbedingt sagen. Es waren sehr lange drei Wochen gewesen. Steve war wesentlich engere Quartiere mit wesentlich weniger Privatsphäre gewöhnt gewesen, als sie das über hundertzwanzig Meter lange Schiff ermöglichte. Er war gut zurechtgekommen. Für den Rest der »Crew« sah das etwas anders aus. Besonders Dr. Bell ließ deutliche Symptome erkennen, dass er dringend wieder festen Boden unter den Füßen brauchte. Da waren sowohl ein Anflug von Platzangst wie auch Anzeichen von Heimweh zu erkennen. Und selbst Tyler hatte das Schiffsleben erkennbar satt. Außerdem warteten auf der Erde eine ganze Menge dringender Probleme auf ihn. Dr. Chu und Dr. Foster andererseits waren immer noch davon angetan, einem Asteroiden dabei zuzusehen, wie er langsam geschält wurde.
Steve war hin und her gerissen. Er hatte das Gefühl, unterfordert zu sein, aber das Gleiche konnte man natürlich auch über die ISS-Einsätze sagen, an denen er teilgenommen hatte. Der Großteil der Experimente, die auf der ISS durchgeführt worden waren, ehe die Horvath sie abgeschossen hatten, waren seiner Meinung nach ziemlich albern gewesen. Aber wenn das der Preis dafür war, im Weltraum sein zu dürfen, würde er das hinnehmen.
Jetzt war er im Weltraum, in einem Schiff, das zehnmal so groß wie die ISS war, erledigte echte Weltraumarbeit, nicht irgendwelche unproduktiven Tätigkeiten mit dem einzigen Ziel, weiterhin vom Steuerzahler Geld
zu bekommen … und fühlte sich unterfordert. Das war ungewöhnlich, belastete ihn aber nicht sonderlich. Und er teilte jetzt Mr. Vernons Meinung. Das war Handlangerarbeit. Mit ein wenig Ausbildung würde jeder Schiffskapitän das besser machen als Steve Asaro.
»Einer der Separatoren ist offline gegangen«, sagte Tyler. »Diw könnte jemanden gebrauchen, der ihm hilft. Natürlich in einem Bereich, der unter Druck steht.«
Die beiden Glatun, die der Mannschaft angehörten, waren für sich geblieben. Steve wusste nicht einmal genau, wo sie schliefen. Einmal hatte er den Ingenieur an einem Paneel arbeiten sehen, hatte aber bloß kurz Hallo gesagt und war weitergegangen. Das war schlichte Höflichkeit. Wenn der Glatun Hilfe brauchte, lag es bei ihm, darum zu bitten. Sie ihm anzubieten, hätte er als Zweifel an seiner Kompetenz oder als Belästigung auffassen können.
Von dieser einen Begegnung abgesehen, hätten die beiden ETs ebenso gut auf einem anderen Planeten sein können.
»Ich helfe gern«, erbot sich Astro. »Ich habe mir die technischen Daten der Fabber angesehen, wollte aber nicht fragen, ob ich sie sehen darf.«
»Computer«, sagte Tyler. »Würdest du Dr. Asaro den Weg zum Primärseparator vier zeigen?«
»Selbstverständlich, Mr. Vernon«, bestätigte der Computer. »Wenn Sie bitte dem blinkenden Hologramm folgen würden, Dr. Asaro?«
Der Weg führte durch so viele Korridore, dass Steve, obwohl er über einen erstaunlich guten Ortssinn verfügte, für den Rückweg einen Führer brauchen würde. Einige der Bereiche waren an den Schotten gelb
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