Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)
Orbitalgeschwindigkeiten. Und um die Rotation zu erhöhen, müsste man die Schlepper einsetzen. Wieder Energiekosten.«
»Ich glaube wirklich, dass wir mit Icarus danebengegriffen haben«, sagte Tyler. »Aber ich bin nicht bereit aufzugeben. Mein Gehirn, an dem man ja in letzter Zeit herumgedoktert hat, ruft mir unter anderem etwas wegen der Olympischen Spiele im letzten Jahr zu.«
»Olympische Spiele?«, wiederholte Steve. »Das bringt mich auf den chinesischen Sprinter, der sämtliche Medaillen bekommen hat. Tansania …«
»Nein«, unterbrach ihn Tyler und rieb sich die Stirn. »Vielen Dank, aber nein. Bitte jetzt kein Brainstorming. Ich denke … nein, Sie hatten Recht. Chinesen. Speziell chinesisches Essen.«
»Was wir gerade hatten«, fügte Dr. Foster hinzu.
»Wozu man viel Zwiebeln benutzt«, sagte Tyler. »Und die haben Schichten. Und die kann man … schälen!«
»Schälen?« Dr. Chu strahlte. »Ah, faszinierend. Sie wollen den Strahl als Messer einsetzen. Die äußeren Schichten von Nickeleisen abschälen. Es wird immer noch schwierig sein, es aufzufangen.«
»Ich bin mir nicht sicher, ob das Material sich gerade oder wie eine Schlange lösen wird«, gab Tyler zu. »Ich bin mir nicht einmal sicher, wie dünn wir es schneiden können. Aber jedenfalls kann man die Paws auf der Bahn, auf der die Nickelschale sich von dem Asteroiden entfernt, in Position bringen, um es aufzufangen. Und wenn der Laderaum voll ist, schneiden sie den Strang
einfach ab. Bringen das Nickeleisen zu weiteren Bearbeitung zur Monkey . Sämtliche Metalle sollten an der Außenseite sein. Wenn wir spektroskopisch ein neues entdecken, separieren wir es vorher bei der Laserschmelzung. Und am Ende bleibt uns eine Kugel aus Silizium übrig, die wir in die Sonne werfen können.«
»Hochgradig raffiniertes Silizium«, sagte Dr. Foster. »Es muss sich beinahe drei Monate lang im Schmelzzustand gedreht haben. Der größte Teil der Verunreinigungen muss da nach außen gewandert sein. Perfekt für Spiegel.«
»Und die auf die Erde herzustellen, würde uns verdammt viel Energie kosten«, sagte Tyler.
»Aber wir werden andere Metalle verfügbar haben«, gab Dr. Foster zu bedenken. »Metalle für die Rückseite. Wir können aus diesem Ding einen gewaltig großen Spiegel bauen. Wir müssen ihn bloß schneller drehen, damit eine Scheibe daraus wird. Und dann bremsen wir die Drehung ab und bringen auf der Rückseite geschmolzenes Aluminium an. Das wird wegen der Mikrogravitation und der Vakuumschweißung kleben bleiben, und schon haben wir einen Spiegel.«
»Ah«, sagte Tyler. »Dann haben wir vielleicht doch nicht danebengegriffen.«
6
»Es ist eine Schlange«, sagte Tyler.
Paw Two hatte die drei BDA-Spiegel, die sie in den Orbit gebracht hatten, übernommen und auf den Asteroiden ausgerichtet. Indem sie vier weitere vom Haupt-BDA hinzufügten, erzeugten sie ein gewaltiges Array aus sechs im Kreis angeordneten Spiegeln, die das Licht auf einen kleinen Punkt auf dem siebten Spiegel konzentrierten. Das wurde der Schneidestrahl.
Die vielen Terawatt Energie durchstießen das halb geschmolzene Nickeleisen, worauf sich ein dünner Strom der Asteroidensubstanz in einer sich windenden Formation ablöste. Die »kleine« Schlange aus Nickeleisen war etwa drei Meter breit und im Durchschnitt zwei Meter dick.
Paw Three war in zweitausend Kilometer Entfernung in Position, in orbitalen Maßstäben praktisch direkt im Ziel, und hatte die Aufgabe, das sich abschälende Nickeleisen aufzufangen. Nicht alles löste sich in einem soliden Strom ab; die auf eine so geringe Fläche konzentrierte Laserenergie bewirkte, dass ein Teil des Materials vergaste und sich verteilte. Da gasförmiges Nickel hochgradig toxisch ist, wäre das auf der Erde ein echtes Problem gewesen.
Für die Paws war es das nicht. Das Gas bewegte sich auf ungefähr derselben Bahn, und die Schwerkraft sammelt alles ein.
»Icarus ändert seine Bahn ein wenig«, meldete Dr. Bell. »Die Veränderung seiner Masse führt dazu, dass er … sozusagen wackelt. Und dazu kommt eine leichte Zunahme der Rotationsgeschwindigkeit.«
»Können wir den Strahl anpassen?«, erkundigte sich Tyler.
»Jetzt, wo der Computer versteht, was wir machen, kompensiert er«, erklärte Dr. Foster. »Bis jetzt. Diese Dinger sind nicht gerade Präzisionsinstrumente.«
»Menge hat auch seine Qualitäten«, sagte Tyler. »Lösungen?«
»Zwei Strahlen«, empfahl Astro. »Einander so exakt gegenüber angeordnet,
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