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Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)

Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)

Titel: Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Kurs dauerte insgesamt sechs, waren noch siebenunddreißig Kerle und die beiden Mädels übrig geblieben. Und es wurde immer schwieriger.
    Laserschweißen von Hand machte man fast ausschließ lich im Weltraum. Auf der Erde gab es das häufig in der Robotik, aber das meiste spielte sich im Weltraum ab. Und deshalb befasste sich ein Großteil des täglich acht Stunden dauernden Kurses mit der Arbeit im Weltraum. Und wie sich herausstellte, bedeutete das eine Menge Mathe und viel Detailversessenheit.
    Und dann die Laser selbst – Optik war ein wichtiger Bereich der Physik, und die Lehrer auf Butchs Highschool hatten sich damit kaum befasst.
    Der Kurs verlangte eine Menge Hirnschmalz. Aber zum Glück die Art von Hirnschmalz, über die Butch verfügte. Er hatte durchgehalten. Er hatte darauf verzichtet, die Tittenbars und die Nahkampfdielen am Cocoa Strip zu besuchen, und sich lieber seinen Hausaufgaben ge widmet und Handbücher für Optiklaser gelesen, bis seine Augen tränten. Er hatte härter gearbeitet als je zuvor auf der Schule. Dafür gab es zwei wichtige Gründe. Der erste war, dass er wirklich nicht die geringste Lust hatte, zur Space Navy zu gehen, und der zweite, dass er vor Papa Allen nicht als Versager dastehen wollte.
    Und dann gab es noch ein paar weitere, nicht so wichtige Gründe. Die Ausbildung, die er bekam, ließ sich genauso gut an den Robotern anwenden, die in allen mög lichen Industriebetrieben auf der Erde eingesetzt wurden. Wenn er die fünf Jahre bei Apollo hinter sich hatte, lief das darauf hinaus, dass er sein Gehalt praktisch selbst bestimmen konnte. Laserrobotik-Techniker, und das war eine Kurzfassung dessen, was er hier alles lernte, verdienten auf der Erde über hundert Riesen. Und im Weltraum deutlich mehr.
    Das war auch noch ein Grund. Im Augenblick zahlte man ihm zwölf Mäuse die Stunde, und es gab Wohnheime für Techniker-Azubis auf Probe. Wenn er den Kurs bestand, stieg sein Gehalt auf achtzehn Mäuse die Stunde, und das war nicht gerade wenig. Im Weltraum bekam man fünfzig Prozent Zuschlag, wenn man in der Atmosphäre arbeitete, und hundert Prozent bei EVA. Für Überstunden gab es fünfzig Prozent Zuschlag bis achtundvierzig Stunden und hundert Prozent darüber. Wenn er in EVA über achtundvierzig Überstunden machte, würde er zweiundsiebzig Mäuse die Stunde bekommen. Als Tech niker auf Probe . Und in den ersten fünf Jahren stieg die Bezahlung jedes Jahr.
    Der Lohn für einen ausgebildeten Techniker betrug vier undzwanzig Mäuse die Stunde, Grundtarif. Ein voll qualifizierter Techniker kriegte in EVA fast hundert Mäuse die Stunde, und die Firma stellte Unterkunft und Verpflegung.
    Butch hatte nicht die Absicht, sich in naher Zukunft zu binden, ging aber wie die meisten seiner Altersgenossen davon aus, dass er irgendwann einmal heiraten würde. Selbst wenn seine Frau voll auf Johannsen’s war, würde er seine Familie mit hundert Mäusen die Stunde besser versorgen können als sein Dad mit der Arbeit in der Fabrik.
    Und außerdem, zum Teufel, es war im Weltraum . Butch hatte im Physikunterricht besonderen Spaß an Astronomie gehabt und sogar angefangen, Science Fiction zu lesen, zum Teil, weil all die Nerds in seiner Klasse das Zeug lasen und er die meisten ihrer Witzeleien ohne gewisse Grundkenntnisse nicht verstanden hätte. Es gab kaum neue Bücher, aber all die alten Typen waren immer noch ziemlich populär. Für ihn stand fest, dass der Weltraum so etwas wie die nächste Grenze sein würde. Er war nicht alt genug, um sich an Grandpa Allen zu erinnern, der noch ein kleiner Junge gewesen war, als seine Eltern an die Grenze von Missouri gezogen waren. Aber er hatte die Geschichten gehört. Rothäute gab es vielleicht keine mehr, aber Horvath gab es und Glatun, und ständig wurden Tore zu neuen Sternsystemen geöffnet. Der Weltraum war einfach die Zukunft.
    Und die Frage war nun wirklich kinderleicht.
    »Je nach System«, erklärte Butch, »eineinhalb bis zweieinhalb Zoll, Mr. Methvin.«
    »Richtig.« Mr. Methvin ging zu einer Stahlplatte, die er aufgestellt hatte. Butch registrierte, dass eine zweite, wesentlich dickere Stahlplatte dahinter stand. »Und jetzt herschauen«, sagte Mr. Methvin und hielt den Optikschweißer etwa einen Meter von der Platte entfernt. Er fummelte einen Augenblick an der Einstellung herum und hob das Gerät dann hoch, damit alle es sehen konnten. »Schutzbrillen.«
    Selbst mit Schutzbrille konnte Butch den Strahl aus dem Optikschweißer erkennen.

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