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Planlos ins Glueck

Planlos ins Glueck

Titel: Planlos ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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genau das, was Jane jetzt brauchte.
    „Ich wohne gleich um die Ecke“, sagte Chase in die Stille hinein.
    Nur zwei Blocks von der Main Street entfernt. Wunderbar.
    „Ist dir kalt?“, fragte er. Obwohl sie den Kopf schüttelte, schob er den Heizungsregler nach oben. „Musik?“
    Wieder schüttelte sie den Kopf. Diesmal ließ er die Hand sinken. Sie hatten nichts gemeinsam, keine Gesprächsthemen. AberChase schien fest entschlossen zu sein, das Schweigen nicht hinzunehmen. „Wohnst du hier in der Stadt?“
    „M-hm.“ Seine große Hand ruhte direkt neben ihrer Hüfte. Sie wollte sie nehmen und auf ihr Knie legen, sie vielleicht ihren Oberschenkel hochschieben, damit sie die rauen Stellen an seinen Fingern da spüren konnte, wo ihre Haut am empfindlichsten war.
    Sie bogen in eine schmale Seitenstraße ein, und Jane hielt vor Aufregung den Atem an. Sie zählte die Sekunden, bis Chase den Wagen ausrollen ließ und vor einem dreistöckigen Gebäude hielt. Er runzelte die Stirn. „Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich aufgeräumt habe.“
    Schnell öffnete Jane die Beifahrertür und sprang aus dem Truck, um Chase keine Gelegenheit zu lassen, es sich anders zu überlegen. Wenn er jetzt kniff, würde sie sich nie wieder trauen, sich bei ihm zu melden. Sie griff nach ihrer Handtasche, knallte die Tür hinter sich zu und lief zur Fahrerseite, wo Chase gerade aus dem Wagen stieg. Himmel, war dieser Mann groß! „Ich bin keine Ordnungsfanatikerin“, log sie. „Also kein Problem.“
    Er schloss die Wohnungstür auf und steckte den Kopf durch den Türspalt, um die Lage sondieren. Erst dann hielt er Jane die Tür auf. „Gute Nachrichten: Es sieht okay aus.“
    Das tat es wirklich. Ein bisschen nach Junggesellenbude, mit dem großen Flachbildfernseher und den verschiedenen Spielkonsolen. Aber es roch nicht seltsam, und es lagen auch keine alten Pizzaschachteln herum. Nur ein paar Zeitungen und ein Kaffeebecher … plus ein paar schlammverschmierte Stahlkappenstiefel. Warum nur brachten diese verdammten Dinger Janes Herz zum Klopfen, während sie über italienische Loafer die Nase rümpfte?
    Sie litt an einer Krankheit. Anders konnte sie sich das nicht erklären. Und sie hoffte schwer, dass Sex mit Chase der Impfstoff war. Tetanusimpfungen hielten auch nur zehn Jahre. Vielleicht war es mit Sex von der primitiven Sorte ja genauso.
    Jane schlenderte zu den schwarzen Bücherregalen, währendChase die Lichter anschaltete und die Zeitungen wegräumte. Es überraschte sie nicht wirklich, dass keine Bücher, sondern DVDs in den Regalen standen. Hunderte von DVDs. Sie sah etwas genauer hin. Klar, es waren auch Actionfilme darunter, aber die großen Oscargewinner waren in der Überzahl. Filme wie Being John Malkovich und Abbitte.
    „Das Buch hat mir gefallen“, murmelte sie und ließ ihren Finger am Regalrand entlanggleiten.
    „Ich lese nicht sonderlich viel.“
    Sie hatte nichts anderes erwartet. In ihrer Familie hatte es so gut wie keine Bücher gegeben.
    „Also“, sagte er. Das Wort hallte in der Stille wider, während er in die kleine Küche hinüberging, die ans Wohnzimmer grenzte, und den Kühlschrank öffnete. „Ich habe hier noch ein paar Bier drin. Möchtest du eins?“ Er klimperte so nervös mit seinem Schlüsselbund herum, dass Jane es für besser hielt, ihm eine Aufgabe zu erteilen. Sie bat ihn um ein Glas Wasser mit Eiswürfeln. Chase wirkte richtiggehend erleichtert, etwas zu tun zu haben.
    Entweder sie zogen das Ganze jetzt mit Drinks und unbeholfener Konversation in die Länge, oder sie übersprangen das Vorspiel einfach. Jane schlenderte zur Stereoanlage hinüber und suchte in Chases iPod nach Musik, die zu ihrer Stimmung passte.
    Ehe Chase ihr Wasser auch nur eingeschenkt hatte, war sie auf genau das Lied gestoßen, das sie suchte. Sie drückte auf Play. Dann drehte sie die Lautstärke hoch und ließ den Bass durch den Körper der Frau wummern, die sie jetzt war. Heute Nacht würde das böse Mädchen in ihr zum Zug kommen, das zehn Jahre lang auf seine Chance gelauert hatte.

4. KAPITEL
    A ls plötzlich laute Bässe durch seine Wohnung dröhnten, warf Chase zunächst einen verärgerten Blick durchs Küchenfenster, um die jugendlichen Ruhestörer ausfindig zu machen, die draußen so laute Musik hörten. Aber nein, der Klang war viel zu klar, um von der Straße zu kommen. Er drehte sich zum Wohnzimmer um und sah Jane neben der Stereoanlange stehen.
    „Oh, tut mir leid, ich wusste nicht, dass die Musik so

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