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Planlos ins Glueck

Planlos ins Glueck

Titel: Planlos ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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mich ja auch angerufen und gesagt, dass ich besser ganz schnell meinen Arsch zum Ryders bewege und dich da raushole.“
    Ein Teil ihrer Wut verpuffte, wurde aber umgehend durch Frustration ersetzt. „Ich wollte doch nur Jessie helfen. Das ist alles.“
    „Du kannst ihm helfen, indem du ein paar Informationen aus deinem Staatsanwaltschaftsfreund rauskitzelst.“
    Jane warf die Hände in die Luft. „Dad, wir haben uns getrennt.“
    „Kannst du ihn nicht wenigstens anrufen?“
    Oh Gott. Was sollte sie Greg denn bitte sagen? Hey, weißt du, was? Ich bin nicht die Frau, für die du mich gehalten hast. Ich bin in einer Wohnwagensiedlung aufgewachsen, und mein Bruder ist wegen Diebstahl und Drogenbesitz verhaftet worden. Wie sieht’s aus, hilfst du mir? Sie unterdrückte ein Schaudern. „Ich frage ihn, wenn es wirklich nicht anders geht. Aber im Augenblick dürfen wir keinen Staub aufwirbeln.“
    „Stimmt“, knurrte Mac. „Was auch heißt, dass du dich vom Ryders fernhältst. Wenn wir irgendwas von diesen Leuten wissen wollen, stelle ich die Fragen.“
    Jane warf ihm einen zweifelnden Blick zu. Mac war das perfekte Werkzeug, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Aber er hatte auch deutlich gemacht, dass Jessie diese Suppe selber auslöffeln musste. Er hatte nicht vor, seinem Sohn zu helfen, während Jane den Drang verspürte, irgendetwas für ihren Bruder zu tun.
    Am besten, sie sammelte so viele Informationsfetzen zusammen, wie sie konnte, und sobald sie etwas Wichtiges herausgefunden hatte, ging sie damit zur Polizei.
    Aber Mac hatte recht, was ihr Auftreten betraf: Sie sah wirklich aus wie ein Cop. Vom Dutt bis zu ihren konservativen schwarzen Absätzen. „Gibt es irgendwelche Neuigkeiten?“, fragte sie.
    Ihr Stiefvater zog sich das ausgeblichene Bandana vom Kopf und fuhr sich durch sein ergrauendes Haar. „Ich habe mit Arlo geredet“, murmelte er. „Er wusste nichts davon, dass Jessie Handtaschen klaut. Wundert mich aber auch nicht. Ansonsten hätte er dem Jungen nämlich ordentlich den Hintern versohlt.“
    „Und was ist mit …“ Sie schluckte vor Angst, das Thema auch nur anzusprechen. „Ich, äh … ich habe gehört, dass Jessie mit einem Dealer zu tun hatte.“
    Mac verzog das Gesicht zu einer furchterregenden Grimasse.
    „Dieser kleine Scheißer! Wohnt in meinem Haus, und dann hängt er mit solchen Assis rum.“
    „Und du hast nichts weiter in Erfahrung bringen können?“
    Er schüttelte den Kopf. Seine Ohrringe fingen das schummrige Licht der Küchenlampe ein. „Arlo hätte es mir gesagt, wenn Jessie was mit Drogen zu tun hätte. Ich glaube auch nicht, dass er selbst gedealt hat. Normalerweise arbeiten diese Leute einzeln.“
    Jane nickte und rieb sich ihren schmerzenden Bauch. „Ich wüsste so gerne, was für einen Verdacht die Polizei hat. Vielleicht sind wir ja auch einfach nur paranoid.“
    „Vielleicht.“
    Jane legte ihrem Stiefvater eine Hand auf den Arm. Ihre Finger hoben sich blass gegen seine dunklen Tätowierungen ab. „Alles okay mit dir?“
    „Klar“, sagte er achselzuckend. „Hey, deine Großmutter will dich sehen.“ Es war offensichtlich, dass er vom Thema ablenken wollte – und es funktionierte.
    „Oh Gott!“, stöhnte Jane. Selbst an guten Tagen konnte sie Grandma Olive nur mit Müh und Not ertragen. „Diese Frau ist doch nicht mal mit dir verwandt! Ich verstehe nicht, warum du überhaupt noch Kontakt zu ihr hast.“
    Mac zuckte die Achseln, seine typische Kommunikationsform, wenn er aufgebracht war. Als draußen ein Auto vorbeifuhr, warf er einen Blick aus dem Fenster.
    „Wo ist eigentlich Mom?“
    Er spannte die Schultern an. „Jessie besuchen“, grummelte er.
    Draußen knirschten Autoreifen über den Kies, und Jane trat neben Mac ans Fenster. In der Einfahrt stieg ihre Mutter aus dem Wagen. „Ich bin mir sicher …“, fing sie an, doch dann bemerkte sie, dass Mac gegangen war. Die Tür zu seinem kleinen Büro fiel in genau dem Moment hinter ihm ins Schloss, als sich die Haustür öffnete. Ihre Mutter kam herein, das Gesicht total verheult.
    Jane nahm sie in den Arm. „Hast du ihn gesehen?“
    „M-hm. Er sah gut aus.“ Sie fing wieder an zu weinen, und Jane drückte sie ein bisschen fester an sich.
    „Danke, dass du diese Anwältin organisiert hast, Schätzchen. Mac und ich werden versuchen, das irgendwie wiedergutzumachen, aber …“
    „Nein. Ich tue das gern.“ Und nicht nur das: Sie musste es tun. Denn dann konnte sie ihr Mogelpackungsleben

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