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Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Greven
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hielt sie auf der Stelle, so indiskret es auch war, um weiter zu lauschen.
    „Wie lange bist du diesmal weg?“, fragte Léon und klang jetzt traurig.
    „Drei oder vier Tage. Es tut mir leid, Léon, aber es muss sein.“
    Das Gespräch verstummte. Ein gleichmäßiges Knarren und Quietschen klang um die Hausecke, wie das Wippen eines Schaukelstuhls, und wurde zunehmend schneller. Plötzlich schepperte es, und ehe Madeleine begriffen hatte, was vor sich ging, rannte der Junge um die Ecke und prallte gegen ihren Bauch.
    „Léon!“ Aufgebracht kam sein Vater ebenfalls hinter der Hausmauer hervor. Madeleine schoss das Blut ins Gesicht.
    „Mademoiselle.“ Monsieur Dupont verschränkte die Arme vor der Brust. In seiner Miene spiegelten sich Zynismus und Ärger gleichermaßen.
    „Benötigen Sie weitere Hilfe? Oder wollen Sie uns vorzeitig verlassen? Du gehst ins Haus und in dein Zimmer“, wandte er sich mit dem letzten Satz an seinen Sohn. Mit gesenktem Kopf stürmte der Junge davon.
    „Nein, Monsieur. Ich bitte um Entschuldigung. Ich wollte nicht zuhören, aber …“
    „Ach so. Mademoiselle haben gelauscht. Das ist wirklich unerhört.“
    Heißer Zorn stieg in ihr auf. Wütend funkelte sie ihn an, wobei sie einen Schritt nach hinten trat, um ihn in voller Größe ansehen zu können.
    „Ich habe nicht gelauscht! Ich wurde lediglich unfreiwillig Zeugin Ihres Gespräches.“
    „Unfreiwillig Zeugin eines Gespräches wird man nur, wenn man lauscht. Ansonsten schnappt man einige Worte auf und zieht sich zurück. Also, welches Anliegen treibt Sie zu mir?“
    In Madeleine tobte es. Ihr Vorhaben, ihn um Hilfe zu bitten bei den Nachforschungen nach Rodrique, blieb ihr im Hals stecken. Ein Stockwerk über ihnen im Haus krachte es. Sie sah, wie Duponts Blick nach oben zuckte und er gleichzeitig die Hand zur Faust ballte. Sie wurde ruhiger.
    „Monsieur, es tut mir leid. Sie haben recht. Ich hätte mich zeigen sollen oder wieder gehen. Ich habe tatsächlich gehört, dass Sie eine Gouvernante suchen.“ Sie brach ab und hätte sich am liebsten den Mund zugehalten. Was war los mit ihr? Sie redete, ohne nachzudenken.
    Dupont löste die Faust und stieß ein kurzes Schnauben aus. „So etwas ist ja nicht ungewöhnlich, wenn man Kinder hat.“
    „Sicher nicht.“ Ihre Gedanken überschlugen sich plötzlich. War dies ihre Chance?
    „Bitte, Monsieur Dupont, dürfte ich einen Vorschlag machen?“ Ihr Herz schlug bis zum Hals.
    „Nachdem mir ja die Freiheit zusteht, Ihren Vorschlag abzulehnen, durchaus.“
    „Ich habe durch das Unglück alles verloren. Geld, Papiere, persönliche Gegenstände. Ich weiß nicht, wohin, und ich suche eine Möglichkeit, etwas Geld zu verdienen. Vielleicht könnte ich die Stelle der Gouvernante antreten?“ Sie sprach hastig. Beinahe hatte sie gefürchtet, den Mut zu verlieren, ehe sie die Worte heraus hatte.
    Dupont kniff die Augen zusammen und er verschränkte die Arme vor der Brust. „Sie? Haben Sie denn Erfahrung mit Kindern?“
    Madeleines Innerstes zog sich verzweifelt zusammen. Sie konnte lügen, doch darin war sie noch nie geschickt gewesen.
    „Nein, Monsieur. Aber Ihr Sohn scheint mich zu mögen. Und Sie befinden sich offensichtlich in einer …“
    „Ja? Was?“ Er legte den Kopf schief.
    Es durchrann sie heiß. Den letzten Satz hätte sie nicht sagen sollen. „Nun ja. Ich habe gehört, Sie müssen verreisen. Und ehe Léon wieder verbotenerweise allein …“
    Er lachte kurz und ironisch. „Mademoiselle muss ziemlich lange hinter der Hausmauer gestanden haben.“
    Sie sah zu Boden und hätte sich ohrfeigen mögen.
    „Also gut. Ich denke darüber nach. Kommen Sie morgen nach dem Frühstück in mein Büro. Ich fahre am späten Vormittag. Entweder Sie verlassen Beaupay noch vor mir oder ich gehe das Risiko ein. Gute Nacht, Mademoiselle.“
    Er wandte sich um und war mit zwei großen Schritten um die Ecke verschwunden.
    Erst jetzt merkte Madeleine, dass sie zitterte. Sie hätte nicht sagen können, ob es aus Empörung wegen seines herablassenden Verhaltens war oder aus Furcht, er könnte sie fortschicken.
    Langsam ging sie zurück zu der Unterkunft, die Dupont ihr zugewiesen hatte. Allmählich beruhigte sie sich. Schließlich konnte ihr gleich sein, wie er über sie dachte. Hauptsache, sie konnte noch eine Weile bleiben und endlich nach Rodrique forschen. In aller Deutlichkeit spürte sie nunmehr, wie erschöpft sich noch immer war. Sie würde sich sofort hinlegen.
    Madeleine stutzte.

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