Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition)
Seine plötzliche Kälte nach ihrer innigen Verbundenheit war wie ein Schlag ins Gesicht. Sie erhob sich und straffte die Schultern. Warum war er so abweisend? In ihrer Kehle sammelten sich Tränen. Sie brauchte alle Beherrschung, um sie zurückzuhalten.
Dupont stopfte sein Hemd in die Hose und schloss die Knöpfe am Bund. Mit allen zehn Fingern strich er seine Haare nach hinten. Er neigte den Kopf, betrachtete Madeleine und machte zwei Schritte auf sie zu.
„Gute Nacht, meine Schöne“, sagte er leise, beugte sich vor und küsste sie.
Sie genoss die weiche, warme Berührung seiner Lippen und schluckte die Tränen hinunter.
„Gute Nacht“, flüsterte sie und verließ eilig den Raum.
„Die Kinder sollen gewaschen und angezogen sein und gefrühstückt haben. Danach möchten sie in der Nähe des Hauses bleiben, um ihren Großonkel und dessen Frau zu begrüßen, sowie diese eingetroffen sind. Anschließend können Sie mit den Kleinen den Tag verbringen, wie es Ihnen beliebt. Man sieht sich dann zum Abendessen wieder. Monsieur Dupont zieht in Erwägung, dass die Kinder an diesem teilhaben. Das würde allerdings bedeuten, dass auch Sie dabei sein müssten. Er wird noch Bescheid geben“, ratterte Inés sämtliche Informationen herunter, während sie einen Topf dampfenden Milchkaffee und zwei Brioches auf den Tisch in der kleinen Küche von Madeleines Unterkunft stellte. Madeleine selbst saß im Bett, das Laken bis zum Kinn gezogen. Das derbe Klopfen der Haushälterin hatte sie aus ihrem unruhigen Schlaf gerissen.
„Wir haben alle Hände voll zu tun. Monsieurs Verwandtschaft möchte auf unbestimmte Zeit bleiben. Nun, ist ja nicht das erste Mal. Ab morgen können Sie wieder im Haupthaus frühstücken. Nur heute nicht, es geht drunter und drüber, Mademoiselle. Eigentlich wollte ich Alizée zu Ihnen schicken, aber so wie ich sie kenne, vergisst sie die wichtigsten Auskünfte. Sie sollten aufstehen, Mademoiselle Madeleine. Ich fürchte wir sind heute alle in Eile. Die Zimmer sind noch nicht fertig, ich muss eine Liste für die Einkäufe zusammenstellen, es muss gekocht und gebacken werden.“ Inés, die während des Redens zwischen Tisch und Küchenregal hin und her geeilt war und Marmelade, Butter und Zucker sowie Besteck bereitgelegt hatte, blieb stehen. Sie tastete nach ihrem Knoten, der locker in ihrem Nacken hing.
„Danke, Inés.“ Madeleine ließ das hochgezogene Laken in den Schoß sinken. „Wann genau wird der Besuch erwartet?“
Die Haushälterin zuckte mit den Schultern.
„Das ist ungewiss. Es kann jeden Moment soweit sein oder auch erst im Laufe des Vormittags.“
„Ich werde mich beeilen“, versicherte Madeleine.
Inés nickte.
Madeleine wartete ab, bis die Haushälterin die Tür hinter sich geschlossen hatte, und schob dann die Beine über die Bettkante. Sie lauschte in sich hinein. Sie hatte mit Dupont geschlafen. Wie hatte das passieren können? Sie liebte doch Rodrique. Oder etwa nicht? Sie war dieselbe wie gestern, und doch war alles anders. War es pure Lust gewesen, die sie in Duponts Armen alles hatte vergessen lassen? Oder empfand sie mehr für den stattlichen, attraktiven Plantagenbesitzer? Sie dachte an seine honigfarbenen Augen, seine dichten Locken, die die Farbe von dunklem Sand hatten, seinen herben männlichen Duft und seine Berührungen, die sie in besinnungslosen Rausch gestürzt hatten. Warum war er so distanziert gewesen, kaum dass sie den Gipfel ihres Liebesspieles überschritten hatten? Fühlte er sich schuldig wegen seiner verstorbenen Frau? Madeleine streifte ihr Nachtkleid über den Kopf. Wie lange war es her, dass er zum Witwer geworden war? Vielleicht noch nicht allzu lange. Dies hätte einiges erklärt. Sein Kuss zum Abschied zumindest war sehr liebevoll gewesen, wenngleich auch Dupont sie quasi weggeschickt hatte. Sie seufzte.
Nackt wie sie war, ging sie in die Küche, nahm ihren Kaffee und trank in kleinen Schlucken. Im Aufsatz des Küchenbüffets spiegelte sich in der gläsernen Scheibe ihr Körper. Madeleine sah an sich hinunter und betrachtete ihre schlanke Gestalt. Die vollen Brüste mit den hellen, rosigen Knospen, den flachen Bauch, die wohlgerundeten Hüften. Sie musterte das dicht gekrauste Dreieck zwischen ihren Schenkeln, das im Kontrast zu ihrem seidigen blonden Haar fast schwarz war. Es verlangte sie plötzlich, ihren Schritt zu öffnen und diesen wundervollen Teil ihres Körpers gründlich und in allen Einzelheiten zu erforschen. Ob es hier
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