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Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Greven
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Margaret ihren Stuhl zurück. „Ich würde mich gern entschuldigen. Mir ist nicht wohl.“ Sie sprach leise, und ihre Stimme zitterte.
    „Wieder Kopfschmerzen, meine Liebe? Wie letzte Nacht? Und vorletzte Nacht?“ Bedauernd wiegte Rodrique den Kopf.
    Margarets Augen füllten sich mit Tränen. Hastig wandte sie sich ab und verließ den Raum.
    Madeleine wurde übel. Das war nicht der Rodrique, den sie kannte. Der charmant und einfühlsam war, sternenklare Nächte bewunderte, Zärtlichkeit und Leidenschaft schenkte. Was war los mit ihm? War er in die Ehe mit dieser unscheinbaren jungen Frau gezwungen worden? Doch selbst wenn, wie konnte er derart verletzend mit ihr umgehen?
    „Léon! Hör mit dem Gezappel auf!“ Streng sah Dupont von seinem Sohn zu Madeleine und riss diese damit aus ihren Grübeleien.
    „Darf ich aufstehen?“, bat der Junge.
    „Sicher. Du auch Fabienne. Madeleine wird euch begleiten. Geht in eure Zimmer und macht euch für die Nacht fertig.“
    Madeleine schob die Kinder vor sich her. Sie meinte, die Blicke der Männer brennend in ihrem Rücken zu spüren.
     
    Eine Stunde später lagen beide in ihren Betten und schliefen. Leise schloss Madeleine die Tür zu Léons Zimmer. Still lag der lange Flur im ersten Stock des Hauses zu beiden Seiten. Die Abendsonne warf einen Strahl durch das Sprossenfenster am Ende des Ganges. Feiner Staub flirrte in seinem Licht.
    Was nun? Ihre Pläne, Rodrique zu suchen, hatten sich ja erledigt. Es gab keinen Grund mehr, auf der Insel zu bleiben.
    Niedergeschlagen stand sie auf der Stelle und wusste nicht, wohin. Es war zu früh, um zu Bett zu gehen. Nach einem Spaziergang war ihr nicht. Sie dachte an Dupont, und neue Bitternis stieg in ihr auf. War sie nur ein kurzes Vergnügen für ihn gewesen? Ähnlich wie anscheinend für Rodrique? Warum verhielt er sich, als verbände sie lediglich eine Art Geschäftsbeziehung angesichts der Umstände? Und Rodrique? Dieser war ihr heute Mittag tatsächlich gefolgt, als sie sich in ihre Unterkunft zurückziehen wollte, und hatte um ein Treffen am späten Abend gebeten. Kein Wort der Reue hatte er hervorgebracht, und schon gar keine Erklärung.
    Sie hörte die Tür der Eingangshalle aufgehen, und zügige Schritte kamen die Treppe hoch. Ein kurzes Husten verriet ihr, dass es Rodrique war, der kam. Nein! Ihm wollte sie keinesfalls begegnen, zumindest nicht jetzt. Hastig schlüpfte sie zurück in Léons Zimmer und hoffte, der Junge würde weiterschlafen. Rodriques ausholender Schritt kam näher, gleich darauf klapperte eine Tür. Madeleine lauschte, ehe sie vorsichtig zurück in den Flur trat. Aus dem Raum, welchen er mit seiner Frau bewohnte, drang seine Stimme. Sie kämpfte mit sich. Sie musste nur zügig vorbeigehen. Sie musste nicht hören, was drinnen gesprochen wurde.
    „Kopfschmerzen! Immerzu ist Madame leidend! Hör zu, meine Liebe, ich habe meine Rechte, und auf diese musste ich die letzten Tage dauerhaft verzichten.“
    „Es tut mir leid, Rodrique. Ich …“
    „Hör auf, ständig zu klagen! Ich erwarte, dass du deinen Pflichten nachkommst. Verstehen wir uns?“
    Madeleines Herz schlug bis zum Hals. Er klang so wütend. Margaret schluchzte leise.
    „Spar dir die Heulerei. Damit magst du bei deinem Herrn Papa durchgekommen sein, der seinen einzigen Goldschatz verwöhnt und auf Händen getragen hat. Ich erwarte von meiner Frau etwas anderes. Ich fürchte, ich muss dir noch einiges beibringen.“ Er senkte die Stimme, sagte etwas, was Madeleine nicht verstand, und plötzlich näherten sich seine Schritte. Ein glühender Schreck durchfuhr sie. Wollte er den Raum wieder verlassen? In Windeseile bekam sie wenige Meter Abstand zwischen sich und Rodriques Zimmer, als die Tür auch schon aufging und mit aller Härte wieder geschlossen wurde.
    „Ah, Mademoiselle Madeleine!“ Rodrique hatte gerötete Wangen, seine lackschwarzen Haare sahen aus, als hätte er sie sich während der Auseinandersetzung mit Margaret gerauft.
    Sie straffte die Schultern und wollte wortlos den Gang hinuntergehen.
    „Bitte, Madeleine! Warte und lass uns reden.“ Er klang inständig und etwas atemlos. Mit wenigen Schritten hatte er sie eingeholt und fasste nach ihrem Arm.
    „Was musst du von mir denken.“
    Tränen schnürten ihr die Stimme ab. Sie war nicht in der Lage zu antworten. Wie anders sprach er nun wieder. Dies war der Mann, nach dem sie sich so gesehnt hatte. Trauer und Resignation lagen in seinen Worten. Sie hob den Kopf, um ihn anzusehen,

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