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Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Greven
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ihr Kleid über und wies Rodrique an, ein Band im Rücken zu schließen. Er selbst stieg in seine Hose.
    „Wann sehen wir uns wieder?“, fragte er. Madeleine presste die Handflächen gegeneinander. Er sprach so beiläufig, viel zu beiläufig. Was bedeutete ihm diese Frau? Er hatte doch gewollt, dass sie seine Geliebte wurde. Und was ging in ihr vor? Sie hätte doch niemals wieder gewollt, dass er zu ihr kam. Nun schon gleich gar nicht mehr, wo sie ihn mit Chantal gesehen hatte.
    „Ich lasse es dich wissen.“ Chantal strich sich die Haare aus dem Gesicht, Rodrique knöpfte umständlich seine Hose zu.
    „Es wird Zeit, ich muss gehen. Ich melde mich.“ Ohne eine zärtliche Abschiedsgeste drehte sie sich weg, lief um den Teich und schlüpfte auf der gegenüberliegenden Seite durch die Bäume. Rodrique sah ihr nach. Er wandte sich ebenfalls um und nahm den Weg direkt auf Madeleine zu. Scharfes Entsetzen durchfuhr sie. Herrje! Wenn er sie hier entdeckte!
    Ihr wurde kalt vor Furcht, und sie duckte sich tiefer. Durch die Blätter des Baumes sah sie sein Gesicht. Wie niedergeschlagen er dreinblickte. Unvermittelt änderte er die eingeschlagene Richtung und ging zu dem Felsen, über welchen das Rinnsal in den See plätscherte. Madeleine atmete auf. Sie wartete einen Augenblick, ehe sie den gleichen Weg nahm. Rodrique war nicht mehr zu sehen, doch sie erkannte einen Pfad, der sie hoffentlich aus der Irre führte, vielleicht sogar direkt nach Beaupay. Beaupay, Zuflucht und Verderben. Sie musste Dupont die Wahrheit sagen wegen Rocco. Keinesfalls wollte sie die Gewürze erwähnen. Vielleicht ergab sich doch noch eine Gelegenheit, zumindest Gaston zu verständigen.
    Ihre Beine schmerzten und sämtliche Ängste, die während des heimlich verfolgten Liebesspieles in den Hintergrund getreten waren, ergriffen wieder von ihr Besitz.
    Zwischen den Bäumen vor ihr tauchte eine Lichtung auf, eingefasst von wild wachsenden Sträuchern, vor denen der gemauerte Giebelrest eines kleinen Hauses wie nackt und verloren in der Landschaft stand. Ein bogenförmiger Durchgang, der einst als Tür gedient hatte, führte hindurch, im Giebel befanden sich zwei kleine scheibenlose Fenster. Vor der Ruine sah sie eine große Feuerstelle mit rußgeschwärzten Zweigen, die Rasenfläche ringsum war flachgedrückt, als hätten vielen Menschen am Feuer gesessen.
    Madeleine musterte die kleine Szenerie, und ohne dass sie es hätte erklären können, drängte es sie, die Lichtung zu verlassen. Noch während sie stand und grübelte, in welche Richtung sie gehen sollte, hörte sie Hufgetrappel und das Quietschen von Kutschrädern. Freudiger Schreck durchzuckte sie. Hier in der Gegend gab es nur einen Weg, der von Kutschen befahren werden konnte, und das war der Weg nach Beaupay. Zumindest hatte Inés das behauptet. Sie musste also ganz in der Nähe sein. Sie lauschte, eilte an der Feuerstelle und dem Häuserrest vorbei und sah, dass sie sich auf einem kleinen Hügel befand. Zur rechten Seite erstreckten sich endlos die Baumwollfelder, links, in noch reichlicher Entfernung, leuchtete das rote Dach von Duponts Besitz.
    Eine halbe Stunde später trat sie durch das schmiedeeiserne Tor, die Pforte zu Beaupay. Mit jedem Schritt wurde die lähmende Furcht stärker. Wie unter Zwang wandte sie sich zuerst zu ihrer Unterkunft. Ihre Beine zitterten so heftig, dass sie kaum gehorchen wollten. Ob er in seinem Blut lag? Ob er noch so aussah wie vorhin? Oder hatte der Tod ihn schon verändert? Waren die Wangen eingefallen und die Farbe der Haut verblichen? Mit bebenden Gliedern und jagendem Herzschlag, der in ihren Ohren klang, ging sie um das Haus herum und starrte auf die Stelle, wo Rocco gelegen hatte. Sie war leer.
     
    Madeleine stützte sich an der Mauer des Quartiers ab. Ihr war schwindelig vor Erschöpfung. Wo war er? Hatte man ihn gefunden und fortgebracht? Oder war er noch am Leben und hatte sie bereits angeklagt? Doch weswegen? Weil sie sich gegen seine Übergriffe zur Wehr gesetzt hatte, doch wohl kaum. Seine Drohung, ihre Affäre mit Rodrique Dupont darzutun, erschien ihr für den Augenblick halb so tragisch. Letzten Endes konnte und würde sie weiterhin alles abstreiten. Und Rodrique selbst würde bestimmt den Mund halten, falls er überhaupt mit dieser Wahrheit konfrontiert wurde.
    Doch was jetzt? Sie wagte nicht, erleichtert zu sein, ob der Möglichkeit, dass Rocco am Leben war. Und ein neuer Gedanke ließ sie erschauern. Lauerte Rocco im Hinterhalt? Hastig

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