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Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Greven
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seinem Pferd gekommen?
    „Der Arzt. Er ist bestimmt schon da, weil …“
    „Weil?“ Trotz aller Schmerzen klärten sich seine Sinne. Was wollten die beiden Frauen hier? War er derart lange bewusstlos gewesen, dass sie ihn gesucht hatten?
    „Es ist wegen Monsieur Legrand.“ In wenigen Sätzen berichtete Inés, was geschehen war. Dupont war es, als riesle körniger Sand in sein gemartertes Hirn. Rodrique war niedergeschossen worden? Der Schuss! Er hatte ihn gehört, kurz bevor er überfallen worden war. Und Margaret war verschwunden? Vielleicht entführt? So unwahrscheinlich war dies nicht, schließlich war sie die Erbin eines stattlichen Vermögens. Dies wiederum war Heiratsgrund genug für seinen geschäftstüchtigen Cousin gewesen. Wären Situation und Anlass nicht so tragisch gewesen, hätte er schmunzeln müssen. Sollte Inés mit ihren Vermutungen recht haben, war Rodrique nun gerade sein Kalkül zum Verhängnis geworden.
    „Wollen wir hoffen, dass ihm der Arzt helfen kann.“ Mühsam schaffte er es, endgültig aufzustehen.
    „Ich fürchte, da kommt jede Hilfe zu spät“, flüsterte Inés und senkte den Blick. „Wollen Sie aufsitzen?“ Sie zeigte auf sein Pferd.
    „Auf keinen Fall. Mir zerspringt der Schädel, wenn es nicht schon geschehen ist.“
    Das Hausmädchen band das Tier ab und nahm die Zügel. Sie ging voraus, Dupont und Madeleine kamen langsam hinterher. Er hätte gern gewusst, weshalb sie noch immer auf Beaupay war, und schon gleich, weshalb sie hier war. Es zog in seinem Bauch, sowie er zu ihr schielte. Wären die Umstände andere gewesen, hätte er ihre Hand genommen. Dupont rief sich zur Ordnung. Im Augenblick waren jedes Wort und jeder Gedanke eine körperliche Qual. Die Worte konnte er vermeiden, die Gedanken stolperten durch seinen Kopf. Wenn Margaret entführt worden war, würde es eine Lösegeldforderung an ihren Vater geben. So tragisch es war, dies war nicht seine Angelegenheit. Zwei Todesfälle auf Beaupay innerhalb weniger Stunden – vorausgesetzt, Inés hatte recht und Rodrique war nicht mehr zu helfen. Es war einfach unglaublich. In seinem Schädel hämmerte es. Was sollten die Kisten in der Felsenhöhle?
    Er schielte zu Madeleine, die in sicherem Abstand und mit Blick zum Boden neben ihm herging. Sie kam angeblich von Martinique, und die Kisten sollten dorthin. Zu einem G. Poivre, vermutlich einem Gewürzhändler. Legalerweise wurde solch kostbare Ware sicher nicht in feuchten Höhlen im Wald gelagert oder besser: versteckt. Es musste sich also um Diebesgut handeln. Hatte sie etwas damit zu tun? Er konnte es sich nicht vorstellen. Sie sah so unschuldig aus, so rein. Er schluckte. Was war er für ein Fantast. Rein! Gerade Madeleine. Wenn er nur daran dachte, was sie beide bereits für herrlich sündige Momente gehabt hatten.
    „Monsieur? Der Doktor. Ich glaube, er wartet auf uns.“ Inés zeigte zu der Haustreppe.
    Marcel Bernard, ein kleiner dicker Mann, ganz in Schwarz gekleidet, stand in der Auffahrt. In der Hand hielt er sein Köfferchen.
    Monsieur! Immer diese formvollendete Anrede. Größtenteils hatte er sich daran gewöhnt, nur manchmal ging sie ihm schrecklich auf die Nerven. Als Kinder und Jugendliche hatten sie sich geduzt. Als er Inés die Stelle als Hausmädchen angeboten hatte, wollte sie ihn plötzlich mit Sie anreden.
    „Um die Positionen klar festzulegen. Schon für das übrige Personal.“
    „Jean.“ Bernard reichte ihm mit ernster Miene eine Hand und drückte gleichzeitig mit der anderen voll Anteilnahme seinen Oberarm.
    „Marcel, gut dass du kommen konntest. Wie geht es Rodrique?“
    Bernard schüttelte den Kopf.
    „Es tut mir leid. Zwei Einschüsse aus unmittelbarer Nähe. Beide ins Herz. Wenn du mich fragst, war bereits der erste tödlich.“
    Dupont kämpfte mit der Übelkeit. Nicht, dass ihm der Cousin sehr nahe gestanden hätte, dennoch hatte er ihm ein solches Ende nicht gewünscht.
    „Du siehst nicht gut aus, mein Lieber.“ Scharf musterte ihn Bernard.
    „Er ist ja auch niedergeschlagen worden“, mischte sich Inés ein, hörbar aufgeregt.
    „Niedergeschlagen? Was ist denn bei euch los?“
    „Wenn ich das wüsste“, murmelte Dupont.
    „Komm, wir gehen nach drinnen. Ich seh mir die Sache an!“
     
    Madeleine sah der kleinen Versammlung nach, die sich Richtung Haus bewegte. Niemand nahm mehr Notiz von ihr, nicht einmal Inés. Die Abendsonne leuchtete als glutroter Feuerball am Himmel und versank zügig hinter dem Horizont. Sie fühlte

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