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Plasma City

Plasma City

Titel: Plasma City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Aiah. Es könnte eine interessante Lektion werden. »Spielt es eine Rolle, ob er mich sieht? Ist es so wie bei Parq, der mich erpressen könnte, wenn er weiß, wer ich bin?«
    Ein kleines Lächeln spielt um Constantines Lippen. Er schüttelt den Kopf. »Nein. Erpressung ist hier keine Gefahr. Ich mache mir nur Sorgen, dass wir sehr schnell getötet werden würden, falls etwas schief geht.«
    Er sieht sie mit blitzenden Augen an, als amüsierte ihn der Gedanke an den Tod.
    »Kann ich trotzdem mitkommen?«, fragt Aiah.
    Constantine lacht. »Du weißt nicht, was du da verlangst.«
    Er macht sich über sie lustig. Fröhlicher Trotz, getragen von einem Wirbelwind des Plasmas, lässt sie mit einem breiten Grinsen antworten. »Warum sollte ich jetzt auf einmal aufhören, Risiken einzugehen?«, fragt sie.
    Constantine antwortet ähnlich humorvoll, aber dann wird er wieder ernst. »Ich weiß nicht, ob ich will, dass du mich in der Gesellschaft dieser Person siehst«, sagt er. »Es könnte deine gute Meinung von mir beeinträchtigen.«
    Aiah lacht. Constantine nimmt ihre Hand und flicht seine Finger zwischen die ihren. »Also gut«, sagt er. »Aber du verlangst mehr, als dir selbst klar ist.«
    Constantine ist für seine Freunde oft gefährlich. Aiah erinnert sich an Soryas Bemerkung, schiebt sie trotzig beiseite.
    Der Wagen fährt jetzt auf dem Trans-City Highway in östlicher Richtung, dann verlässt er den Highway und biegt nach Norden ab. Hohe Bürogebäude stehen funkelnd zu beiden Seiten der Straße, überall weißer Stein, helles Metall und Glas. Jetzt, nach Ende der Schicht, herrscht nur wenig Verkehr. Martinus steuert den Wagen in ein Parkhaus und fährt über eine spiralförmige Rampe bis ganz nach unten. Er stellt den Wagen ab, lässt aber den Motor laufen. Aus einem Fach im Armaturenbrett nimmt er einen Handsender und hält ihn bereit.
    Aiah ist überrascht. »Hat der Wagen Plasmabatterien?«, fragt sie.
    »Natürlich. Zum Schutz.«
    Eigentlich war es zu erwarten, aber irgendwie ist Aiah noch nicht auf diese Idee gekommen. Sie folgt Constantine, als er aussteigt.
    »Ist Martinus ein Magier?«, fragt Aiah.
    »Martinus ist ein Personenschützer. Er ist hervorragend ausgebildet und schützt mich vor Plasma-Angriffen. Er hat mich noch nie im Stich gelassen.«
    Constantine führt sie zu einer Stahltür, die in die Wand eingelassen ist. Er drückt die Türklinke herunter, zieht, und die Tür geht auf. Ein lautes Summen dringt aus der Dunkelheit herüber. Constantine zögert.
    »Ich muss dich warnen, dass du besser nicht rennen solltest«, sagt er. »Das könnte … es könnte Instinkte wecken, wie wir besser schlafen lassen sollten.«
    Constantine sucht den Lichtschalter und knipst die Beleuchtung an. Der Raum ist voller Pumpen, die mit Maschendrahtkäfigen gesichert sind. Anscheinend befindet sich die Garage unter dem Grundwasserspiegel und muss ständig freigepumpt werden. Aiah folgt Constantine an den Maschinen vorbei zu einer zweiten Metalltür, die den gelb-roten Aufkleber der Behörde trägt. Aiah sucht automatisch nach den Schlüsseln, aber Constantine öffnet die Tür so mühelos wie die erste und Aiah wird schaudernd bewusst, dass schon jemand vor ihnen gekommen sein muss.
    Dahinter liegt ein heißer, feuchter Wartungsgang. Die gekrümmten Betonwände schwitzen, am Boden läuft ein Rinnsal. Gelbe Glühlampen hängen alle paar Dutzend Schritte in Metallkäfigen an der Decke. Ein dickes, abgeschirmtes Kabel, das von schweren Metallbügeln an der Wand gehalten wird, befördert ein Vermögen an Plasma von einem Ort zu einem anderen. Es riecht nach altem Staub. Die Angst vor Erdbeben meldet sich wieder, aber Aiah kämpft sie tapfer nieder.
    Sie öffnet in der heißen Luft den Kragen. »Wer lebt denn hier unten?«, sagt sie. »Wen willst du hier treffen?«
    »Er sagte, wir treffen uns an der vierten Lampe«, murmelt Constantine. Er muss gebückt gehen, doch er bewegt sich schnell, und Aiah hat Mühe, nicht den Anschluss zu verlieren. Ihre Schritte hallen laut in dem engen Gang.
    Plötzlich spürt Aiah, dass noch etwas anderes bei ihnen im Tunnel ist. Trotz der Hitze wird ihr innerlich kalt. Sie stößt einen leisen Schrei aus und weicht zurück, bis die gekrümmte Wand des Gangs fest gegen ihren Rücken drückt. Das Ding ist anscheinend direkt vor ihnen durch die Wand gekommen. Durchgeflossen, als wäre sie porös.
    »Seien Sie gegrüßt«, sagt Constantine mit fester Stimme. Doch Aiah bemerkt, wie er die Hände zu

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