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Plasma City

Plasma City

Titel: Plasma City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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vorbereitende Manöver der Streitkräfte sind unvermeidlich. Jetzt sind die Keremath gewarnt und haben Kontakt mit Söldnern aufgenommen – Magier und eine Brigade Berufssoldaten. Die Truppen werden gerade nach Caraqui verlegt. Sie dürften aber noch nicht richtig eingewiesen sein, wenn unser Schlag beginnt. Ich hoffe, es wird nur lästig und nicht mehr und vielleicht nimmt Drumbeth sich jetzt sogar meine Warnungen zu Herzen, dass der Flughafen besetzt werden muss.«
    »Eine ganze Brigade?« Ernstlich besorgt richtet Aiah sich auf und setzt sich im Schneidersitz aufs Bett.
    Constantine, der ausgestreckt neben ihr liegt, lächelt träge und mit halb geschlossenen Augen. »Mondrays Berufssoldaten fliegen direkt vor unseren eigenen Leuten aus der Timokratie ein. Mondray ist gut, aber Geymard ist besser. Und die Berufssoldaten kennen sich in der Stadt nicht aus. Wenn wir zuschlagen, haben sie noch nicht ihre volle Stärke entwickelt und die Ausrüstung noch nicht verteilt. Sie sind den Keremath ohnehin nicht sonderlich verbunden. Ich mache mir viel größere Sorgen wegen Mondrays Magiern. Wenn sie im Palast stationiert oder der Garde der Metropolis zugeteilt werden, haben sie nicht mehr Plasma als die einheimischen Magier, und wir werden sowieso versuchen, ihren Zugriff aufs Plasma noch weiter einzuschränken. Vielleicht können sie die Verteidigung – verstärken, vielleicht aber auch nicht. Wenn die Magier aber über die ganze Stadt verteilt und an Plasmastationen oder in den Büros der Geheimpolizei postiert werden, dann können sie uns eine Menge Ärger machen, und wir merken erst, wo sie sind und welchen Schaden sie anrichten können, wenn es schon zu spät ist.«
    »Was willst du dagegen tun?«, fragt Aiah.
    »Was ich dagegen tun will?« Er streckt sich ganz aus, lässt genießerisch die Schultern auf dem Seidenlaken kreisen. »Ich werde überhaupt nichts tun«, erklärt er. »Weil ich nichts tun kann. Wir können nur abwarten, wie sich die Dinge entwickeln.«
    Aiah kaut auf der Unterlippe. »Als du gestern mit Geymard losgerast bist, warst du viel ungeduldiger.«
    »Da waren die Nachrichten gerade erst gekommen. Ich hatte Angst, wir müssten die ganze Aktion abblasen. Aber jetzt, nachdem ich mir die Sache angesehen habe, bin ich zuversichtlich, dass wir es nach wie vor durchziehen können. Vorher standen die Chancen neun zu eins für uns, jetzt stehen sie immer noch sechs zu vier.« Er blinzelt sie mit halb geschlossenen Augen an und streichelt ihren Arm mit dem Handrücken. »Außerdem hatte ich die Nacht davor nicht mit einer wundervollen Frau verbracht.«
    Eine Flammenzunge leckt an Aiahs Herz. »Sei vorsichtig«, sagt sie.
    Constantine richtet sich auf, legt die Hand hinter ihren Nacken und zieht sie an sich. Zärtlich wandern seine Lippen über ihre Haut, sein Atem jagt ihr einen wohligen Schauer über den Rücken. »Du könntest etwas für mich tun«, sagt er.
    »Was denn?«
    »Wir haben Magier, Soldaten und verschiedene Politiker auf unserer Seite«, erklärt er, »aber mich beunruhigt, dass wir nicht genügend Ingenieure haben. Ein großer Teil unseres Plasmas wird aus der Fabrik am Terminal kommen, dort ist also unser wunder Punkt. Ich habe Angst, dort könnten Geräte ausfallen oder irgendeine andere Panne könnte uns Schwierigkeiten machen.«
    Aiah sieht ihm tief in die golden schimmernden Augen. Sie braucht über die Entscheidung nicht nachzudenken, sie kommt von Herzen. »Ich bin keine Ingenieurin, aber ich will tun, was ich kann.«
    »Damit steigt natürlich das Risiko für dich«, warnt Constantine sie. »Im Augenblick gehen die Magier die ganze Fabrik durch und beseitigen alle unsere Spuren. Kein Fingerabdruck, keine Hautschuppe, nichts darf zurückbleiben, was ein Plasmahund entdecken könnte. Am Ende der Operation wird es eine zweite Reinigungsaktion geben, aber dabei werden wir wahrscheinlich nicht so gründlich vorgehen können wie jetzt.«
    »Ich werde tun was ich kann«, verspricht Aiah noch einmal.
    Ist es dies, fragt sie sich, was sie schon mit der Muttermilch aufgesogen hat? Zurückkehren, nachdem bereits alles abgeschlossen ist, nachdem die Zahlungen geleistet sind und das Geld sicher untergebracht ist?
    Das hier ist kein Gelegenheitsdelikt, denkt sie. Es geht um Politik … um Überzeugungen, Ideale, Notwendigkeiten … hier gelten andere Regeln.
    »Wenn du denkst, dass ich helfen kann, dann werde ich dir helfen«, sagt Aiah.
    Constantine strahlt erfreut. »Dann erweise ich dir meine

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