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Plastikfreie Zone

Plastikfreie Zone

Titel: Plastikfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Krautwaschl
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Vermutlich weil wir genau wie die meisten Menschen bestimmte Dinge einfach besitzen wollten, weil wir sie bei anderen oder in der Werbung gesehen hatten, weil wir uns einreden ließen, dass sie zum Lebensstil dazugehören.
    Mitverantwortlich dafür sind eine riesige Werbemaschinerie und die wirtschaftlichen Interessen derer, die daran verdienen, die uns oft durch billige Angebote zu unreflektierten Käufen verleiten. Unabhängig davon, ob wir das Produkt brauchen, ob es sinnvoll ist oder nicht und ob es vielleicht sogar unserer Gesundheit und der Umwelt schadet. Der Markt produziert automatisch und unaufhörlich Neues, und wir sind wie in einem Hamsterrad gefangen, drehen uns im Kreis und kaufen brav immer weiter. Falls wir nicht gerade durch irgendetwas aufgerüttelt werden, fällt uns nicht einmal auf, was wir da tun, welches System wir unterstützen und welchen Schaden wir möglicherweise damit anrichten und wie sehr der Überfluss uns teilweise selbst belastet.
    Aber muss das wirklich alles so sein? Gibt es kein Entkommen aus dem Hamsterrad? Oder findet sich doch irgendwo eine »Escape«-Taste? Genau genommen ist unser Experiment nichts anderes als ein Versuch, diese Frage zumindest für uns selbst zu beantworten.
    Weihnachten ist zwar auch das Fest des Lichtes, aber vor allem das der Hoffnung.
    Alle Jahre wieder oder auch nicht
    Als Nächstes stehen die ersten Weihnachts- beziehungsweise Nikolauseinkäufe an, was traditionsgemäß allein mir zufällt, da Peter mit seiner Einkaufsphobie dafür weiß Gott völlig ungeeignet ist.
    Wir haben uns darauf geeinigt, dass es diesmal überwiegend zweckmäßige Geschenke geben soll, zumindest von uns. Was die Kinder von den Großeltern und anderen Verwandten bekommen, ist eine andere Sache. Zum Nikolaus bestimmt Süßigkeiten in Mengen und vielleicht ein kleines Geschenk, ob mit oder ohne Plastik, bleibt abzuwarten. Da machen wir niemandem Vorschriften.
    Wir selbst halten uns allerdings daran. Neben den praktischen Geschenken soll es für die Kinder einen Gutschein für eine Shiatsu-Behandlung bei einem unserer Nachbarn geben sowie spezielle Holzbausteine, mit denen man richtige Kunstwerke gestalten kann und die sogar für Erwachsene durchaus interessant sind.
    Leonard hat zusätzlich besondere Wünsche, nämlich einen Holzritter und ein Holzboot. Beide Dinge sind von ihm als Ersatz für seine Ritterburg gedacht, die er kurz vor der Adventszeit aus freien Stücken in den Stall geräumt hat, vorübergehend natürlich. »Jetzt hab ich eh schon so viel damit gespielt«, meinte er. Dafür äußert er nun sehr konkrete Vorstellungen, was den Ritter betrifft. Der soll ein abnehmbares Schwert in der Hand halten, wie er seinem handwerklich begabten Vater immer wieder erzählt, obwohl sein Wunsch eigentlich an das Christkind gerichtet war. Da Samuel ebenfalls gerne mit Holz arbeitet, hat er sich bereit erklärt, die Schnitzarbeiten für das Boot zu übernehmen, und sich bereits mit großem Eifer an die Arbeit gemacht.
    Im Zuge meiner Weihnachtseinkäufe statte ich, wieder einmal auf einen Hinweis von Sabine hin, einem kleinen Laden namens »Bergfuchs« in Graz einen Besuch ab. Dort soll es Berg- und Campingartikel geben – und angeblich zudem Jausenboxen aus Edelstahl, nach denen wir schon so lange suchen. Allerdings stellt sich heraus, dass sich im Sortiment nur Aluboxen finden, wie sie Peter bei seiner ersten Einkaufstour bereits entdeckt hat und die ich, abgesehen von den Kosten, deshalb nicht als erste Wahl betrachte, weil gerade Alu extrem energieaufwendig in der Herstellung ist und zudem im Verdacht steht, gesundheitlich nicht ganz unbedenklich zu sein.
    Was nun? Ein freundlicher Verkäufer schleppt schließlich Kataloge an und wird nach kurzer Zeit fündig: Edelstahldosen mit verschließbarem Deckel in drei verschiedenen Größen sind dort im Angebot. Ich bin begeistert und bestelle, obwohl ich den Preis noch gar nicht kenne, gleich mehrere Dosen von jeder Größe. Je eine will ich den Kindern als Geschenk in ihr Nikolaussäckchen stecken.
    Während meine Bestellung aufgenommen wird, schaue ich mich ein wenig im Laden um und entdecke neben dem riesigen Sortiment üblicher Funktionskleidung aus Kunststoff auch welche aus Merinowolle. Die einzelnen Teile haben zwar beachtliche Preise, sehen aber wirklich sehr gut aus. Ich stelle mir eines der langärmligen Shirts bereits für Peter unter dem Weihnachtsbaum vor.
    Nur: Wo werden die Sachen hergestellt? Das eingenähte Etikett

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