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Platzhirsch: Ein Alpen-Krimi (German Edition)

Platzhirsch: Ein Alpen-Krimi (German Edition)

Titel: Platzhirsch: Ein Alpen-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Förg
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weiter?«
    »Ich bin hinterher. Sie hat mich ausgelacht. Sie hat gesagt, dass sie das Buch natürlich veröffentlichen werde und dass solche wie wir eben nur mit mehr Öffentlichkeit an den Pranger gestellt werden können. Diese dumme Kuh. Diese arrogante Schnepfe.«
    »Und dann hast du elegant eines deiner Gewehre gezogen, hast sie abgeknallt und bist gegangen. Puff! Problem erledigt?«, meinte Kathi ungläubig.
    »Nein! Ich erschieß doch niemand.«
    »Nur Viecher? Keine Menschen?«, fragte Irmi leise.
    »Ich hab nicht geschossen! Ich bin gegangen.«
    »Einfach so gegangen? Du bist ja ein Märchenerzähler!«, rief Kathi.
    »Wir haben gestritten, klar. Ich hab ihr gesagt, dass wir sie dann verklagen. Und dann bin ich gegangen.«
    Irmi fixierte den tollen Tommy. »Das Problem an diesem Märchen ist nur, dass aus einer Ihrer Waffen geschossen wurde. Und das ist ein seltsamer Zufall, finden Sie nicht? Sie gehen, und noch am selben Abend ist die Frau tot.«
    »Und was heißt eigentlich wir? Wer wollte die Regina verklagen?«, setzte Kathi nach. »Sprichst du im Pluralis Majestatis von dir? Wir, Tommy Wallner zu Biathlons Gnaden, oder?«
    Tommy schwieg. Sein Anwalt sah ihn durchdringend an. »Los, Thomas, weiter.«
    »Also, da waren ja mehrere Leute betroffen. Wir haben uns da mal zammg’redet.«
    »Zammg’redet?«
    »Na ja, eben mal beratschlagt, ob wir zusammen gegen das Buch vorgehen. Der Hias hat gesagt, ihm sei das egal. Klar, der findet das toll, wenn er in einem Buch vorkommt. Aber …«
    »Aber was?«, fragte Kathi drohend.
    »Der Marc von Brennerstein war ziemlich sauer.«
    »Du kennst den?«
    »Mei, kennen, der hat mit mir Kontakt aufgenommen und …« Tommy straffte die schmalen Schultern. »Er hat mich gebeten, mit der Regina zu reden.«
    »Reden?«
    »Ihr etwas Angst einzujagen, drum bin ich ja in der Nacht da aufgetaucht. Hab gesagt, dass ihre blöden Viecher das zu büßen hätten, wenn sie das Buch veröffentlicht. So was halt. Aber ich hab sie nicht erschossen. Das müsst ihr mir glauben! Ich hatte auch kein Gewehr dabei. Ich hatte mein Auto abgeschlossen. Aber als ich zurück kam, war es offen.«
    »Das wird ja immer toller! Du hast es abgesperrt, und plötzlich war es offen? Ja, dann wirst du wohl vergessen haben, es abzusperren, oder?«, sagte Kathi spöttisch.
    »Nein, ich hab das Knacken ja gehört, als ich den Türöffner betätigt habe. Es war zugesperrt, und dann war’s offen.«
    Irmi warf Kathi einen Blick zu. Sie dachten dasselbe. Wahrscheinlich wollte er sich damit ein Schlupfloch schaffen. Jemand hatte eine Waffe rausgenommen und wieder reingelegt. Tommy war ja ein Meister im Fabulieren.
    Irmi ließ das erst einmal unkommentiert und sagte: »Und wie viel Geld hat Ihnen die Drohaktion eingebracht?«
    Er zögerte wieder. »Tausend Euro«, meinte er dann. »Ich verdien doch fast nix als Trainer.«
    »Tausend Euro.« Kathi pfiff durch die Zähne. »Nicht übel, oder?«
    »Und mein Mandant sollte noch mal tausend Euro erhalten, wenn er es schafft, das Buch zu verhindern«, sagte der Anwalt. »Er gibt zu, dort gewesen zu sein, hat aber nicht geschossen.«
    »Schöne Geschichte. Und hinterher hast du ein Rentier getötet, um es wie Wilderei aussehen zu lassen!«, knurrte Kathi.
    »Ich war das alles nicht! Ehrlich!«
    Irmi nickte Kathi zu, und sie gingen kurz hinaus. »Glaubst du ihm das alles?«
    »Nein! Am dämlichsten ist doch seine Aussage, er hätte das Auto abgeschlossen. Wäre es unabgeschlossen gewesen, hätt man ja noch annehmen können, Brennerstein wär ihm gefolgt und hätt geschossen, oder? Er war es!«
    »Robbie hat gemeint, er hätte kein Gewehr in der Hand gehabt«, sagte Irmi zögerlich.
    »Du weißt doch gar nicht, wie lange Robbie da war. Und Robbie ist nicht grad ein Traumzeuge. Tommy hätte doch gehen und wiederkommen können. Aus dem Hinterhalt quasi. So wie Wilderer das eben tun. Was machen wir jetzt?«
    »Von Brennerstein vorladen, der alles leugnen wird?«
    »Anstiftung zu Mord, das wird der nie zugeben. An den feinen Herrn kommen wir nicht ran, fürchte ich, oder.«
    Auch Irmi wäre es weit lieber gewesen, wenn Tommy gesagt hätte, sein Auto habe offen gestanden. Dann hätte der smarte und alerte Herr Gutsbesitzer doch leicht hinterherschleichen können, die Waffe nehmen und sie dann zurücklegen. Plötzlich kam ihr ein Gedanke.
    »Komm mit!«, sagte Irmi und lief ins Verhörzimmer zurück. »Herr Wallner, sagen Sie mal, haben Sie eigentlich den Schuss gehört?«
    Tommy

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