Playboy mit Herz
D’Angelo war er sehr schnell erwachsen geworden.
„Nehmen wir mal an, das Kind sei von mir.“
Bittere Galle stieg in ihrer Kehle auf. „Geh einfach.“ Ihre Stimme bebte. „Vergessen wir, dass dieses Gespräch je stattgefunden hat.“
„Was soll das nun heißen? Ist er nun von mir oder nicht?“
Jetzt noch zu lügen wäre unsinnig. „Ja, er ist von dir, aber das ist nur biologischer Zufall.“
„Wusstest du an dem Abend, als wir uns trennten, dass du schwanger warst?“
„Du meinst an dem Abend, als du mir mitteiltest, dass ich nicht mehr in deinem Leben erwünscht bin?“
„Verdammt, beantworte einfach die Frage! Wusstest du es?“
„Und wenn ich es wusste?“
„Ist dir der Gedanke gekommen, es mir zu sagen?“
Ärger funkelte in ihren Augen auf. „Wann? Vor den Ohrringen oder hinterher?“
Er spürte Hitze in seine Wangen steigen. Bei ihr hörte sich das an, als hätte er sie bestechen wollen, als wäre er schuld an der ganzen verworrenen Angelegenheit. „Ich wollte dir ein Geschenk machen, um dich wissen zu lassen, dass du mir etwas bedeutet hast.“
Ihre Hand schnellte durch die Luft, traf hart auf seine Wange. Er packte ihren Arm und drückte ihn ihr auf den Rücken. Er wusste, er ging nicht gerade sanft vor, aber das war ihm jetzt gleich.
„Versuche nicht“, knurrte er, „mir die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben, dass du mich nicht über … über diese Umstände aufgeklärt hast.“
„So bezeichnest du das also?“ Ihre Stimme bebte. „Ich sehe das etwas anders. Ich war schwanger. Mit deinem Kind. Und du hast mich fallen lassen wie eine heiße Kartoffel und wolltest mich mit Glitzertand abspeisen, wenn ich von dir doch nur …“ Sie brach ab und versuchte vergeblich, sich aus seinem Griff zu befreien. „Lass mich los, Dante. Tu uns beiden einen Gefallen und geh endlich.“
Sie zitterte. An jenem Abend hatte sie auch gezittert. Es war ihm aufgefallen, aber er hatte dem keine große Bedeutung beigemessen. Sie war erwachsen, ein erfolgreiches Model. Sie verabredete sich mit vielen Männern.
Oder etwa nicht?
Sie war ihm so unschuldig im Bett erschienen. So als wäre alles, was sie zusammen taten, neu für sie. Und an jenem Abend, als er ihr sagte, dass es vorbei sei, da hatte etwas in ihren Augen aufgeblitzt. Etwas, über das er nicht genauer hatte nachdenken wollen.
Jetzt hatte er es auch gesehen.
War das Schmerz?
Ihm wurde die Kehle eng. Er wusste, wie er diesen Schmerz lindern konnte. Er konnte sie in seine Arme ziehen. Sie küssen. Ihr gestehen, dass er nie aufgehört hatte, an sie zu denken. Dass er sie vermisste. Dass er sie noch immer begehrte.
Merda!
Was, zur Hölle, dachte er da? Wie war es möglich, dass sie noch immer diese Wirkung auf ihn hatte? Deshalb hatte er die Sache mit ihr ja beendet. Weil er merkte, dass sie ihm unter die Haut ging. Nun, das würde nicht mehr passieren, vor allem jetzt nicht. Das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war dieses Gefühl in seinem Magen. Und dieses Ziehen in seinen Lenden, das sich jedes Mal meldete, wenn er in ihrer Nähe war.
Genau darauf spekulierte sie.
Ein paar Tränen, ein Kuss, und er hatte die fazenda für sie gekauft. Jetzt diese fantastische Geschichte, noch ein paar Tränen, noch ein Kuss, und er würde sich damit abgeben, dass das Kind von ihm war, und sie fragen, wie viel nötig sei, damit sie mit dem Kind unbeschwert das Leben führen konnte, an das sie offensichtlich gewöhnt war.
Und wenn der Junge tatsächlich von ihm sein sollte? Die Frage des Jahrhunderts. Falls ja, dann würde er alles tun, was nötig war. Nur würde er sich nicht auf das Wort einer Frau verlassen. Das hatte er schon hinter sich.
Dante gab sie frei und trat zurück. „Ich verlange einen Beweis.“
„Den brauchst du nicht. Ich will nichts von dir.“
„So, wie du heute Morgen die fazenda nicht von mir haben wolltest, als du dich mir an den Hals geworfen hast? Vergiss die Spielchen endlich, Süße. Ich will den Beweis für die Abstammung dieses Kindes – für Daniels Abstammung. Geburtsdatum, Geburtsort. Die Geburtsurkunde … steht mein Name darauf?
Tränen rannen ihr über das Gesicht. Wenn das alles nur gespielt war, dann war es eine verdammt gute Show.
„Raus“, fauchte sie. „Verschwinde aus meinem Leben! Ich habe dich um nichts gebeten, als ich mit meinem Baby schwanger war, und ich bitte dich jetzt um nichts. Ich wollte nie etwas von dir, Dante, nicht dein Geld, nicht deine teuren Geschenke, nicht
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