Plötzlich blond 2 - Neues von der Superbeauty wider Willen
hatte mir nie jemand das Wort verboten in Bezug auf…
»Entschuldigen Sie bitte, Mr Stark?«, rief ich ihm hinterher.
Robert Stark drehte sich in der Tür zu mir um. Noch immer hatte er wegen dem erfreulichen Zwischenspiel mit meiner Schwester ein selbstzufriedenes Grinsen im Gesicht.
»Ja, was ist denn, Nikki?«, fragte er freundlich.
»Ich frage mich nur«, fing ich an. Mein Herz schlug bis zum Hals, doch das war mir egal. Ich wusste, dass ich das jetzt durchziehen musste. Ich kriegte es einfach nicht mehr aus meinem Kopf, was Steven in Felix’ Keller für ein Gesicht gemacht hatte. Ich musste einfach etwas unternehmen.
Das hier war meine Gelegenheit. Vielleicht sogar meine einzige Chance.
»Wissen Sie vielleicht, wo meine Mutter steckt?«
Ein paar Sekunden herrschte absolutes Schweigen, bis meine Worte schließlich zu ihm durchdrangen. Dann redeten plötzlich alle durcheinander. Ihre Mutter? Hat sie gerade von ihrer Mutter gesprochen?
»Entschuldige bitte, wie war das?« Robert Stark hatte scheinbar verständnislos die Augenbrauen hochgezogen.
»Meine Mutter«, wiederholte ich. Mir war klar, dass die Journalisten eifrig Wort für Wort mitschrieben. Einige von ihnen hielten bereits kleine Aufnahmegeräte in meine Richtung. Ich versuchte also, sehr deutlich zu sprechen. »Sie ist verschwunden. Ich dachte nur, Sie könnten mir vielleicht sagen, wo sie steckt?«
»Woher sollte ich denn wissen, wo deine Mutter ist, mein Kind?« Robert Stark grinste, gerade so als hätte ich etwas höchst Amüsantes gesagt.
»Na ja«, meinte ich, »ich dachte bloß, weil sie ganz kurz nach meinem Unfall verschwunden ist.« Ich betonte das Wort Unfall ganz besonders. Allerdings registrierten nur er und ich - und natürlich Frida, die mich fassungslos anstarrte - diese subtile Betonung. »Und seitdem hat keiner mehr etwas von ihr gesehen oder gehört. Ich dachte, Sie könnten vielleicht irgendwas wissen, wohin sie verschwunden ist.«
»Nein«, sagte Robert Stark mit fester Stimme und schüttelte vehement den Kopf. Sein Lächeln war jetzt wie weggewischt. »Tut mir leid, mein Kind. Ich kann dir da nicht helfen. Da kann ich dir überhaupt nicht weiterhelfen.«
Plötzlich schien er es ziemlich eilig zu haben. Brandon folgte ihm, doch er sah sich noch einmal neugierig nach mir um.
Nachdem Robert Stark gegangen war, entspannte sich die Lage in der Umkleide. Zumindest ging es mir so. Was schon komisch war, denn die Journalisten schienen bleiben zu wollen, statt ihm zu folgen. Sie hielten mir Mikrofone und Kameras vor die Nase und löcherten mich mit Fragen: »Nikki Howard, stimmt es, dass Ihre Mutter verschwunden ist? Möchten Sie dazu Stellung nehmen?«
Es war echt seltsam … aber ich wollte wirklich etwas dazu sagen. Wenigstens so viel, wie ich sagen konnte, ohne mit der ganzen Gesamtkörpertransplantationssache rausrücken zu müssen, was ja im Grunde tatsächlich nichts mit dem Verschwinden von Nikkis Mutter zu tun hatte - oder zumindest hatte ich keine dahingehenden Beweise in der Hand. Schon bald kannte ich die Namen sämtlicher anwesender Reporter und für welche Sender sie arbeiteten, und ich hatte jedem
Einzelnen von ihnen ein Exklusivinterview gegeben. (Vorher hatte Gabriel mir schnell noch seine Smokingjacke geliehen, damit ich mir die über den BH ziehen konnte, was sehr anständig von ihm war.) Außerdem hatte ich bereits mein Versprechen gegeben, dass ich Steven bitten würde, ein Foto von seiner Mom an die Journalisten zu schicken, damit diese es in ihren Sendungen zeigen konnten.
Wie sich herausstellte, war die Tatsache, dass Nikki Howards Mutter vermisst wurde, eine echte Sensationsmeldung.
Eine richtig fette Sensationsmeldung.
Aber das hätte ich mir mal besser vorher überlegen sollen. Ich meine, wenn man ein Supermodel war, dann ging es nicht ausschließlich darum, dass man in zehn Millionen Dollar teuren BHs durch die Gegend stolzierte. Die Leute interessierten sich für einen. Und wenn dann auch noch deine Mom verschwand - und zwar ausgerechnet kurz vor Weihnachten -, dann hatte eine solche Meldung echt das Zeug, es auf die Titelseite zu schaffen.
Na ja, wenigstens hätte es Stoff für die Titelseite sein können, wenn alles glattgelaufen wäre. Denn ich musste ja unbedingt meine PR-Agentin mit der Nase draufstoßen …
»Weshalb hast du denn mir nichts davon erzählt, dass deine Mom verschwunden ist, Nikki?«, fragte Frida mich mit leiser, gepresster Stimme, nachdem auch der Letzte aus der Meute
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