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Plötzlich blond - Superbeauty in Gefahr - Plötzlich blond; 3

Plötzlich blond - Superbeauty in Gefahr - Plötzlich blond; 3

Titel: Plötzlich blond - Superbeauty in Gefahr - Plötzlich blond; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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im Grunde will sie nur eins, und zwar was zu fressen und gestreichelt und bewundert werden.
    Also gut, das waren jetzt zwei Sachen. Beziehungsweise drei.
    »Hi«, meinte Mom schließlich, während Dad mit seinem »Hi, Liebes« ein wenig freundlicher klang.
    »So«, sagte ich, als ich mich endlich meiner Jacke entledigt und auch Cosabellas Mäntelchen abgenommen hatte und wir alle gemütlich saßen und ich den ersten Schluck von dem Tee genommen und mir die Zunge verbrannt hatte. Warum tun die das bloß? Immer machen sie das Wasser so extrem heiß.
    »Was ist los?«, erkundigte ich mich. Ich fand, das klang nett und unverfänglich.
    Mom und Dad sahen sich an. Mir wurde klar, dass sie wieder mal das alte Spiel spielten: Los, fang du an. Nein, du fängst an.
    Dann sagte Dad so was wie: »Em, deine Mutter und ich wollten etwas mit dir besprechen. Wir haben uns für dieses Café hier entschieden, weil das neutraler Boden ist, nicht bei uns zu Hause und auch nicht bei dir, denn wir dachten, der Ort hier wäre ein bisschen weniger emotional behaftet als unsere Wohnungen.«
    Holla. Mein Herz begann zu hämmern, viel heftiger als normal. Das klang ja echt ernst! Neutraler Boden? Weniger emotional behaftet?
    Moment mal. Wollten sie sich etwa scheiden lassen?
    Ich wusste es! Dad war fast die ganze Woche beruflich in New Haven, weil er in Yale unterrichtete. Schon als er diesen Job angenommen hatte, hab ich mich gefragt, ob ihre Ehe – die immer schon auf recht wackeligen Füßen stand, da sie unterschiedlichen Religionen angehörten und beide Akademiker waren und noch dazu beide recht attraktiv, weshalb ich echt nicht weiß, wie sie so eine unscheinbare Tochter wie mich kriegen konnten –, ob ihre Ehe also den ganzen Stress durch das viele Getrenntleben überdauern könnte.
    Jetzt kam also die Wahrheit ans Licht. Nein, bitte nicht!
    Hm, Sekunde mal. Vielleicht lag es an mir. Vielleicht hatte ihre Ehe den Stress, den ich verursacht hatte, nicht überlebt! Wegen meines Unfalls und dem darauffolgenden Koma und der Wiederauferstehung im Körper eines bekannten Teenie-Supermodels!
    »Die Sache ist die«, fuhr Dad fort, »dass wir uns ein wenig Sorgen machen wegen deines Verhaltens in letzter Zeit …«
    Wartet mal, dachte ich. Mein Verhalten? Oh Gott! Es ging wirklich um mich! Sie ließen sich meinetwegen scheiden!
    »Es geht aber nicht nur um dein Verhalten«, mischte Mom sich nun ein. »Deine Noten in diesem Halbjahr waren echt unterirdisch.«
    »Meine Noten?«
    Als Mom mich anrief, um dieses Treffen zu vereinbaren (und dann einfach so aufgelegt hatte), da war ich mir sicher gewesen, es müsste allerhand geschehen sein.
    Robert Stark saß ihnen im Nacken und bedrohte sie.
    Sie hatten herausgefunden, dass ihre Wohnung verwanzt war, so wie ich das bei meiner festgestellt hatte. (Nur das konnte doch erklären, dass sie sich im Starbucks und nicht zu Hause mit mir treffen wollten, oder?)
    Oder sie hatten herausgefunden, dass Frida aus dem Cheerleader-Camp abgehauen und nach South Carolina geflogen war, um mich zu retten, und jetzt waren sie natürlich total aus dem Häuschen, weil ihre minderjährige Tochter ohne ihre Erlaubnis durch die Weltgeschichte düste. Das wäre gar nicht mal so eine Riesenüberraschung gewesen. Frida hatte den Campbetreuern nämlich erzählt, sie wollte ihre Großmutter besuchen. Ich war ja der Meinung gewesen, das klänge nicht glaubwürdig genug, aber Frida hatte steif und fest behauptet, dass das garantiert niemand rauskriegen würde. Sie wäre rechtzeitig zur Stark-Angel-Show an Silvester wieder zurück, ohne dass irgendeiner Wind davon bekommen hätte.
    Dann hatte ich an Scheidung gedacht.
    Und schließlich, Gott bewahre, überlegte ich sogar, dass einer vielleicht von ihnen Krebs haben könnte.
    Oder eine Affäre. (Lulus Mom zum Beispiel hatte ihren Dad wegen eines anderen Mannes verlassen. Außerdem würde ich es Mom sogar zutrauen, wenn sie plötzlich verkündete, dass sie jetzt Lesbe sei. Hey, sie weigerte sich ja sogar, ihren eigenen Töchtern zu sagen, dass sie hübsch aussahen. Warum also sollte sie sich um die sexuelle Orientierung der oder des Geliebten kümmern?)
    Aber ich hätte nie erwartet, dass es um meine Noten gehen könnte.
    Das ganze Gerede von wegen neutraler Boden, nur um ein Gespräch über meine Noten zu führen?
    Tut mir ja echt leid, aber ein mieser Riesenkonzern beabsichtigte, meine Freunde umzubringen. Die ursprüngliche Eigentümerin meines Körpers wollte ihn wiederhaben.

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