Plötzlich blond - Superbeauty in Gefahr - Plötzlich blond; 3
Die Liebe meines Lebens hatte mich gerade mir nichts dir nichts sitzen lassen.
Und jetzt wollten meine Eltern ausgerechnet über die verdammten Abschlussprüfungen reden?
»Wie habt ihr überhaupt von meinen Noten erfahren?«, fragte ich. »Ihr habt doch schließlich nicht die Vormundschaft über Nikki Howard? Ihr dürftet noch nicht mal Zugang haben zu …«
Da zog Mom etwas aus ihrer Tasche: Es war ein zerknüllter Ausdruck von der TMZ .com-Website. Jemand (wahrscheinlich ein Reporter von der Seite, obwohl sie das natürlich nicht explizit angaben) hatte sich in den Hauptrechner der Tribeca High gehackt und meine (oder genauer gesagt Nikkis) Noten angezapft und sie dann im gesamten Netz verbreitet.
Nun, wollen wir einfach mal sagen, dass ich nicht gerade die besten Noten hatte.
Amerikas Topmodel nicht gerade top in der Schule, verkündeten die reißerischen Schlagzeilen. Ich riss meiner Mom das Blatt aus den Händen und sah es mir an.
»Eine Drei minus?« Ich war verblüfft. »Mr Greer hat mir allen Ernstes nur eine Drei minus gegeben in Rhetorik? So ein windiger Kaufhauscop!«
Dad stieß über seinen Kaffee gebeugt ein missbilligendes Geräusch hervor. »Na, na, Em«, meinte er.
»Also im Ernst«, sagte ich. »In Rhetorik!«
»Genau meine Rede«, meinte Mom und nahm mir das Blatt wieder aus der Hand. »Es gibt absolut keinen Grund, warum du da nicht eine Eins hättest kriegen sollen. Dazu braucht man sich doch bloß vorne hinzustellen und loszureden. Du hattest nie ein Problem damit, dich vor Leute zu stellen und ihnen was zu erzählen. Im Gegenteil, es hat nie einer geschafft, dich dazu zu bringen, wieder mit dem Labern aufzuhören.«
»Na, na, Karen«, sagte Dad, genau wie er zu mir: »Na , na, Em« gesagt hatte, als ich Mr Greer einen windigen Kaufhauscop genannt hatte. »Ich bin mir sicher, da gehört schon ein bisschen mehr dazu.«
»Klar«, sagte ich, um für mich selbst in die Bresche zu springen. »Du musst schon vernünftige Argumente vorbringen und …«
»Und was ist mit den ganzen anderen Fächern, in denen du früher so gut warst?«, wollte Mom nun wissen. »Wie erklärst du dir die Drei minus in Algebra? Und die Vier in Englisch? Um Himmels willen, Emerson, Englisch ist doch deine Muttersprache!«
Ich schaute finster drein. »Ich hatte einfach keine Zeit, das ganze Zeug zu lesen. Ist doch nicht meine Schuld …«
Triumphierend sog Mom die Luft ein und deutete mit dem Finger auf mich.
»Wusste ich’s doch!«, rief sie und sah zu Dad hinüber. »Sie hat es selbst zugegeben! Ich war’s nicht! Sie hat es selbst gesagt!«
Ich blickte von Mom zu Dad, völlig ahnungslos, was jetzt passiert war.
»Was denn?«, fragte ich. »Was hab ich denn gesagt?«
»Ich … hatte … keine … Zeit«, wiederholte Mom Wort für Wort und schlug dabei mit der Handfläche auf den Tisch, um jede einzelne Silbe zu betonen. »Sieh den Tatsachen doch ins Auge, Emerson. Du vernachlässigst die Schule, weil du viel zu viel Zeit mit anderen verbringst.«
»Mit anderen Leuten?« Ich verzog das Gesicht. »Entschuldige bitte, aber ich geh doch kaum unter die Leute. Ich arbeite dermaßen viel, dass ich noch nicht mal meine Freunde regelmäßig sehe!«
»Oh, ich bin durchaus der Ansicht, dass du reichlich Zeit mit deinen Freunden verbringst«, sagte Mom, wobei sie erneut in die Tasche griff und ein weiteres Blatt Papier rauszog. »Sogar ganz schön viel Zeit, wenn du mich fragst. Du lässt es dir ganz schön gut gehen.«
Sie faltete das Blatt auseinander und zeigte mir das Cover einer US Weekly, auf dem ich in einem Bikini am Pool in Brandons Strandvilla rumhänge, während er neben mir steht und mir etwas hinhält, das wie ein Cocktail aussieht.
Nur wenn man die tatsächlichen Umstände kannte, so wie ich, wusste man, dass der Cocktail in Wirklichkeit ein Frühstücksshake gewesen war und der Bikini in Wahrheit mein Sportoutfit, in dem ich noch kurz zuvor völlig unschuldig am Strand entlanggelaufen war.
Klar sah das für die eigenen Eltern immer noch schlimm genug aus, wenn man bedachte, dass ich eine ganze Woche ohne ihre Erlaubnis in Brandons Haus verbracht hatte.
Da war auch die reißerische Schlagzeile, die fett über dem Foto von uns beiden prangte, nicht gerade hilfreich:
Wieder ein Paar!
Nikki und Brandon entfachen erneut eine Liebe, die so sehr brennt, dass sie damit über die Grenze nach Süden fliehen mussten (auf die Inseln).
Ich spürte, wie ich knallrot anlief. Erstens stand Brandons Haus gar
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