Plötzlich blond - Superbeauty in Gefahr - Plötzlich blond; 3
Typ.
Und dann hatte er noch herausfinden müssen, dass der Unfall gar nicht wirklich ein Unfall, sondern dass Stark dafür verantwortlich war. Und dass ich gar nicht wirlich tot war, sondern im Körper eines anderen Mädchens lebte.
Kein Wunder, dass er den Verstand verloren und sich in Iron Man verwandelt hatte.
Nur dass er keinen Superheldenanzug trug und immer noch wie ein Teenager aussah.
»Em«, sagte Christopher. Er sprach total hektisch und atemlos. »Hör mir mal gut zu. Robert Stark ist ein Marketinggenie. Er hat sein Leben der Suche nach Marktlücken gewidmet, für die er dann die entsprechenden Produkte liefert. Und zwar zu einem Preis, der sämtliche Konkurrenten vom Markt drängt. Die Frage ist nicht, ob er es tut. Die Frage ist, warum ihm bisher keiner auf die Schliche gekommen ist?«
Wieder klingelte es. Das war bestimmt Brandons Fahrer, der wissen wollte, wo ich blieb. Lulu war ja bereits nach unten gegangen.
»Vielleicht hast du recht«, sagte ich. Was sollte ich sonst sagen? Ich musste doch mitspielen. Ob es immer so war? Also, wenn man Lois Lane oder Lana Lang oder Mary Jane Watson oder irgendeine von diesen Freundinnen von Superhelden war? Ich meine, diese Typen waren doch irgendwie alle verrückt, oder nicht? Diese Typen, die sich für Superhelden hielten. Wie sollte man mit denen umgehen? Man wollte sie ja nicht unnötig aufregen oder verärgern, sonst zogen die los, warfen sich ihren Umhang um und sprangen aus dem Fenster, um sich beschießen zu lassen.
Also spielte man einfach bei ihren Verrücktheiten mit und versuchte sie so weit wie möglich zu beruhigen, in der Hoffnung, dass sie dann zu Hause blieben. In Sicherheit.
Dann ging man selbst los und tat das, was immer man hinter ihrem Rücken zu tun hatte.
»Wir reden später darüber, wenn ich wieder daheim bin«, sagte ich in einem möglichst beruhigenden Ton. »Dann überlegen wir uns, was zu tun ist.«
»Was?«, schrie Christopher. »Em, nein …«
»Du kannst jetzt sowieso nichts dagegen unternehmen«, meinte ich. »Mal ehrlich, was willst du tun? Die Bullen rufen? Du hast doch keinerlei Beweise. Gilt überhaupt schon irgendeiner von diesen Leuten als vermisst?«
»Na ja«, sagte er. »Eigentlich nicht. Genau genommen haben wir natürlich keinen Beweis, abgesehen von dem, was mit dir passiert ist. Was ja auch definitiv kein Unfall war. Aber …«
Es klingelte erneut, diesmal viel länger.
»Okay«, sagte ich. »Hör zu, ich muss los. Es wird schon alles gut gehen. Ich ruf dich von Robert Stark aus an, als Beweis.«
»Geh da nicht hin, Em.« Christopher klang jetzt wirklich wütend, ja sogar mehr als das – er klang fuchsteufelswild. Aber auch verängstigt. »Ich warne dich, Em. Denk bloß nicht daran …«
»Ich liebe dich«, sagte ich, schnappte mir meine Tasche und den Kunstpelz und rannte zum Aufzug. »Bis später.«
»Leg nicht auf«, rief Christopher. »Ich meine das ernst. Wage es bloß nicht …«
»Oh, ich bin jetzt im Lift«, erklärte ich und drückte auf den Fahrstuhlknopf. »Ich kann dich nicht mehr verstehen. Du bist gleich weg …«
»Ich bin nicht weg«, sagte Christopher. »Em, sei nicht dumm. Ich …«
Ich legte auf.
Ehrlich, ich wollte nicht gemein sein. Es war nur so, dass ich im Moment einfach keine Zeit für Christophers Superheldengehabe hatte. Noch immer klangen mir Rebeccas Worte im Ohr. Ich musste zu Robert Starks Party und hinterher ins Studio, von wo aus die Wäsche-Show übertragen wurde. Sonst war ich echt am Arsch. Ich schätzte meine Beziehung zu Christopher, und klar war auch ich überzeugt, dass mit Robert Stark was nicht stimmte.
Aber ich hatte nun mal berufliche Verpflichtungen.
Und außerdem, was sollte Robert Stark mir schon antun? Also abgesehen davon, was er mir schon längst angetan hatte, meine ich.
»Wo hast du gesteckt?«, wollte Lulu wissen, als ich mich endlich auf die Rückbank der Limousine plumpsen ließ.
»Tut mir leid«, murmelte ich und kletterte über Brandons ausgestreckte Beine. »Wichtiges Telefonat. Würdest du vielleicht mal rutschen?« Die letzten Worte hatte ich an Brandon gerichtet.
»Ups, sorry.« Brandon war offensichtlich bereits betrunken. Aber da das immer so war, wenn er seinen Vater sehen musste, war das keine Überraschung.
»Also echt«, meinte Lulu. »Was wollte Christopher denn?«
»Ich hab keine Ahnung«, antwortete ich ganz ehrlich.
»Bestimmt wollte er mitkommen«, sagte Lulu mitleidig. »Ist es nicht so? Als dein Begleiter?«
Bei
Weitere Kostenlose Bücher