Plötzlich blond - Superbeauty in Gefahr - Plötzlich blond; 3
diesen Worten sah Brandon von seinem Longdrink auf. »Bist du wieder mit diesem Typen zusammen? Dem mit der Lederjacke?« Er wirkte enttäuscht.
»Das geht dich nichts an«, erklärte ich und fuchtelte mit dem Finger vor seiner Nase herum. »Widme du dich lieber deinem Drink.«
Bedröppelt starrte Brandon in seinen Whisky.
»Die Typen in den Lederjacken kriegen immer die besten Mädchen ab«, murmelte er.
Wenn der nur wüsste, wie es wirklich aussah!
Robert Starks riesige vierstöckige graue Stadtvilla mit den zehn Schlafzimmern, der schlichten schwarzen, dazu passenden Garage, dem Pool im Haus und dem riesigen Garten hinter dem Gebäude war ungefähr so weit von meinem Apartment entfernt, wie das in der Innenstadt überhaupt ging. Direkt ab von der Fifth Avenue, nur ein paar Schritte vom Central Park und vom Metropolitan Museum of Art entfernt.
Seine alljährliche Silvesterfeier war derart beliebt und wurde von so viel Prominenz, wohlhabenden Politikern und Stark-Aktieninhabern besucht, dass wir prompt im Stau stecken blieben, als wir uns seinem Haus näherten. Lulu, Brandon und ich mussten aussteigen, den letzten Block zu Fuß gehen und uns durch die Unmengen von Paparazzi kämpfen, die vor dem Haus lauerten.
Die ganze Zeit – na ja, zumindest während wir zum Haus seines Dads spazierten – löcherte ich Brandon, um herauszufinden, ob er irgendwas über das »Projekt Phoenix« wusste.
»Was ist das?«, fragte er, während er Scotch aus dem Glas schlürfte, das er als Wegzehrung aus der Limousine mitgenommen hatte. »Ein neues Stadium, das irgendjemand in Arizona errichten will?«
Also wirklich. Eine Band? Ein Weltraumaufzug? Und jetzt auch noch ein Stadium?
»Nein«, entgegnete ich. »Es ist etwas, das dein Dad mit den Daten von Leuten anstellt, die seinen neuen Quark gekauft haben.«
»Wie soll das denn funktionieren?«, wollte Brandon wissen.
»Das will ich doch von dir hören«, sagte ich entnervt.
»Wenn ich es wüsste, dann wäre ich doch wohl nicht hier bei dir, oder?«, meinte Brandon. »Nein, dann wäre ich im Büro von meinem Dad und würde ihm erzählen, dass ich Bescheid weiß, und mich dann schnell verpissen. Stimmt’s? Also versuch’s noch mal.«
Mit hängenden Schultern ging ich neben ihm her. Ich musste mich geschlagen geben. Christopher und Felix mussten irgendeine Spur haben … Aber dass ich Projekt Phoenix sein könnte? Das klang mir alles viel zu abgedreht.
Immerhin hatte sich Christopher Mühe gegeben.
Das war viel mehr, als man über mich sagen konnte. Ich war auf einer Party . Schlimmer noch, auf einer langweiligen Party für Promis. Ich sah, wie direkt vor dem roten Teppich, der die Treppe zu der weit offen stehenden Tür hochführte, Madonna aus einer Limousine stieg. (Was ein bisschen seltsam war, weil sie doch gleich um die Ecke wohnte. Sie hätte das fast zu Fuß gehen können. Wenn auch nicht mit diesen Absätzen, wie mir klar wurde, als ich ihre Plateau-Gladiatorensandalen sah.) Direkt vor ihr ging gerade der Gouverneur von New York hinein.
»Da ist Nikki Howard!«, schrien die zu beiden Seiten der goldenen Absperrseile versammelten Paparazzi, als sie mich mit Brandon entdeckten. »Nikki! Ist es wahr, dass du mit Brandon Stark verlobt bist?«
»Selbstverständlich«, sprach Brandon total betrunken in das nächstbeste Mikrofon, das man in seine Richtung hielt. »Hey, passen Sie auf meinen Drink auf.«
»Nein«, entgegnete ich. »Wir sind nichts weiter als gute Freunde.«
»Ich bin verlobt«, sagte Lulu zu einem Reporter, der sich erkundigt hatte, ob ihr Album jemals erscheinen würde. »Na gut, sagen wir, ich bin im Begriff, mich demnächst zu verloben. Ich bin im Moment zu sehr im Stress, um über eine Heirat nachdenken zu können, weil ich ja mein neues Album aufnehme.«
»Lulu«, zischte ich ihr zu. »Kein Wort über diese Verlobungssache. Es soll doch keiner was von Du-weißt-schon-wem wissen.«
»Oh, die Identität meines zukünftigen Ehemanns ist noch geheim«, platzte Lulu heraus, während ich sie an den uniformierten Sicherheitsleuten zu beiden Seiten der Tür vorbei ins Haus zerrte. »Er ist äußerst schüchtern, müssen Sie wissen. Noch nicht an das Leben im Scheinwerferlicht gewöhnt.«
Im Inneren der Starkschen Villa warteten bereits Models in Stark-Angel-Unterwäschesets, komplett ausgestattet mit Flügeln, wenn auch keine von den Models, die später mit mir in der Show laufen würden. Ihre Flügel waren nämlich kleiner, damit sie sich leichter
Weitere Kostenlose Bücher