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Plötzlich blond - Superbeauty in Gefahr - Plötzlich blond; 3

Plötzlich blond - Superbeauty in Gefahr - Plötzlich blond; 3

Titel: Plötzlich blond - Superbeauty in Gefahr - Plötzlich blond; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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nennt man McDonald’s. Kannst du das Wort bitte nachsprechen? Mc-Do-nald’s. Da kriegt man Cheeseburger. Und Fritten. Kannst du das Wort Fritten nachsprechen?
    »Ich weiß«, fuhr Mom ungebremst fort. Sie klang jetzt fast so, als würde sie gleich heulen. »Und es ist ja so falsch. Ich will nicht, dass ihr Mädchen euch so beurteilt. Ihr habt doch viel mehr zu bieten. Ihr seid beide einfach unglaublich, du und Frida, so klug und stark und kreativ. Den Teil eurer Persönlichkeit wollte ich immer fördern. Aber jedes Mal wenn ihr den Fernseher einschaltet, was seht ihr dann? Spindeldürre Mädchen mit riesigen Brüsten in engen Hosen und Oberteilen, die bis zum Bauchnabel ausgeschnitten sind. Und jedes Mal wenn ich mit euch einkaufen gehe, wünscht ihr euch exakt das, was diese Mädchen tragen. Du bist da irgendwann rausgewachsen, aber Frida – es ist fast so, als hätte man als Mutter keine Chance. Meine Mom sagt immer, ich wäre genauso gewesen, und aus dem Grund hat sie irgendwann aufgehört, zu mir zu sagen, ich sei hübsch. Weil mir das nämlich so zu Kopf gestiegen ist, als ich selbst noch jung war …«
    Das war mir jetzt aber neu. Grandma? Grandma sagte doch immer zu Frida und mir, wir seien hübsch. So oft sogar, dass es uns schon gar nichts mehr bedeutete. Natürlich waren wir in ihren Augen hübsch. Wir waren ja schließlich auch ihre Enkeltöchter. Es hatte doch nichts zu bedeuten, wenn die eigene Großmutter einem sagte, man sei hübsch.
    Aber Mom? Mom hatte nie gesagt, dass wir hübsch seien oder gut aussähen. Sie sagte immer bloß: »Was zählt, ist das, was ihr im Hirn habt!«
    Und natürlich hatte sie damit auch recht.
    Aber es wäre einfach nett gewesen, wenn wir mal von ihr gehört hätten, dass unsere Haare schön sind. Nur hin und wieder.
    Und jetzt hatte ich also gerade erfahren, dass auch Mom früher auf Girlieklamotten stand. Mom, die sich immer total vernünftig in graue Anzüge und flache Schuhe kleidete. Grandma hatte aufhören müssen, ihr zu sagen, dass sie hübsch sei, weil sie sich so viel darauf einbildete?
    Das waren ja echt fantastische Neuigkeiten. Ich konnte es kaum erwarten, Frida davon zu erzählen.
    Falls ich sie denn je wiedersah.
    »Und ich dachte wohl«, Mom war jetzt total in Fahrt, »wenn ich es so mache wie sie, dann würdet ihr zwei werden wie ich … Viel mehr an akademischen Dingen interessiert als an … na ja …«
    Wie Mom wohl als junges Mädchen gewesen war? Das hätte ich nur zu gern gewusst.
    Doch da war Jerri mit der Spritzpistole auch schon bei meinem Gesicht angelangt.
    »Hör mal, Mom«, sagte ich. »Ich muss mich für die Show fertig machen. Ich verstehe ja, was du da sagst. Mir ist klar, dass das alles total unecht ist. Niemand weiß das besser als ich. Und trotzdem ist es ganz nett, von der eigenen Mutter hin und wieder mal zu hören, dass man hübsch ist, weißt du? Aber mach dir keine Gedanken meinetwegen, ja? Alles wird wieder gut.« Natürlich war das eine Lüge. Denn das konnte ich überhaupt nicht wissen. Aber was hätte ich denn sonst sagen sollen? Hör mal, Mom, weil ich so blöd bin, bringt mein Boss jetzt vielleicht deine jüngste Tochter um? »Ruf einfach bei Lulu an, sobald du was von Frida hörst.«
    »Das werde ich«, versprach Mom. Nach einem kurzen Zögern setzte sie noch hinzu: »Ich liebe dich, Em. Falls du das nicht wissen solltest. Ganz gleich, wie du aussiehst. Oder was du anziehst.«
    Das trieb mir die Tränen in die Augen. Weil ich das so gar nicht verdient hatte.
    »Danke, Mom«, stieß ich hervor. »Ich dich auch.«
    Ich legte auf und gab Jerri das Handy zurück.
    »Mütter«, seufzte ich und verdrehte die Augen, um zu verhindern, dass ich in Tränen ausbrach.
    »Wem erzählst du das«, meinte Jerri und steckte das Handy in ihre Tasche zurück. »Meine raucht jeden Tag eine ganze Schachtel Camel Light. Und denkst du, ich könnte sie zum Aufhören bewegen? Keine Chance. Jetzt schließ die Augen, meine Süße, dann mach ich dir das Gesicht.«
    Eine Dreiviertelstunde später – Jerri behauptete, damit hätte sie den Geschwindigkeitsrekord gebrochen – war ich mit Haaren und Make-up fertig und steckte bereits in dem Diamant- BH sowie dem Höschen. Auch meine Flügel waren festgemacht und schwebten hinter meinem Rücken. Als ich mich selbst im Spiegel erblickte, sah ich tatsächlich aus wie eine Mischung aus einem Engel und … na ja, einem Mädchen in einem Diamant-Bikini.
    Na gut. Hoffentlich schaute Mom sich das nicht an.
    In

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