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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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diesem Moment zog die Schwester ihren Mundschutz runter und sagte: »Bestens. Es saß nicht mal jemand an der Empfangstheke. Die Station ist wie ausgestorben. Ich glaub, wir haben es geschafft.«
    Ich sah sie zum ersten Mal richtig an. Und da bemerkte ich, dass sie gar keine Krankenschwester war.
    »Hey.« Ich war schlagartig hellwach und stützte mich auf die Ellbogen. Meine Kopfschmerzen waren auf einmal wie weggeblasen.
    »Du bist doch …«
    In diesem Augenblick gingen die Aufzugstüren auf.
    »Rein mit ihr!«, rief Lulu Collins dem Typen in dem Arztkittel zu.
    »Was macht ihr denn da?«, fragte ich, als die beiden die Liege mit einem Rumms in den Aufzug schoben.
    »Wir entführen dich!«, erklärte Lulu mir und drückte auf den Knopf für die Tiefgarage. »Aber du brauchst keine Angst zu haben, Nik. Wir sind's nur. Ich und Brandon. Zeig ihr dein Gesicht, Brandon.«
    Darauf zog der Arzt – der offensichtlich keiner war – seinen Mundschutz herunter und sah mich an.
    »Ich bin's, Nik«, sagte er und strahlte mich an. »Brandon. Jetzt wird alles gut. Wir retten dich.«
    »Ihr rettet mich …?« Ich starrte den Typen verständnislos an. Er war jung, blond, unglaublich attraktiv – und offensichtlich komplett geistesgestört.
    »Ich fürchte, hier liegt ein ganz großes Missverständnis vor«, sagte ich. War das etwa wieder eine Halluzination? Aber es konnte keine sein. Halluzinationen waren niemals so realistisch, oder? Ich konnte jedes Mal das PLING hören, wenn wir an einem Stockwerk vorbeifuhren, roch Lulus fruchtiges Parfüm (vielleicht war es auch ihr Kaugummi). Und ich sah deutlich jede einzelne goldblond glitzernde Bartstoppel, die auf Brandons Kinn spross.
    Erst als wir in der Tiefgarage ankamen, die Aufzugtüren aufgingen und meine Entführer die Liege auf eine schwarze Stretchlimousine zuschoben, wurde mir der Ernst der Lage wirk lich bewusst. Es war nämlich niemand da, der meine Hilfe rufe hätte hören können. Die Tiefgarage lag so leer und verlassen da, dass es hallte.
    In diesem Moment sagte Lulu zu Brandon: »Freiwillig kommt sie bestimmt nicht mit. Sie hat ja immer noch keine Ahnung, wer wir sind.«
    Brandon seufzte, beugte sich über mich, wuchtete mich mühelos hoch und warf mich über seine Schulter.
    Auch wenn ich gerade einen Monat im Koma verbracht hatte, würde ich mich nicht von einem Millionärstöchterchen und ihrem BFBS-Promi-Komplizen entführen lassen! Also holte ich tief Luft und stieß einen schrillen Schrei aus, der bestimmt fast bis nach New Jersey drang … falls irgendjemand wach gewesen wäre, um ihn zu hören. Das war aber niemand.
    Brandon stopfte mich in die Limousine, obwohl ich mich nach Leibeskräften wehrte und ihn sogar in alle erreichbaren Körperteile biss, setzte sich gegenüber von mir auf die Sitzbank und sah zutiefst verletzt aus. Und zwar nicht nur körperlich.
    »Verdammt, Nikki«, sagte er, als Lulu in den Wagen kletterte und dem Chauffeur zurief, er solle losfahren. »Ich bin's, Brandon. Mensch, was ist denn los mit dir? Du musst mich doch erkennen. Ich bin dein Freund.«
    Und das Merkwürdige war: Irgendwie kam er mir wirklich bekannt vor. Ja, ich kannte ihn. Wahrscheinlich aus einer von Fridas Zeitschriften. Vor mir saß Brandon Stark. Genau: Stark wie in Stark Megastore . Brandon Stark, der sich als angehender Musikproduzent versuchte und mit dem Nikki Howard theoretisch zusammen war, wenn sie nicht gerade mal wieder Schluss gemacht hatten. Brandon Stark, der Erbe des Starkschen Familienvermögens, das laut einer von Fridas Zeitschriften auf rund eine Milliarde Dollar geschätzt wurde.
    Das machte ihn mit ziemlicher Sicherheit zum reichsten Menschen, den ich je kennengelernt hatte.
    Aber das bedeutete noch lange nicht, dass er das Recht hatte, mich einfach über die Schulter zu werfen und in eine Limousine zu verfrachten.
    »Sag mal, spinnt ihr?«, sagte ich zu ihm und zu Lulu. »Seht ihr nicht, dass ich krank bin?«
    »Tut mir leid.« Lulu streifte geschickt ihren Mundschutz über den Kopf, ohne ihre Schminke zu verschmieren, und zog ihren OP-Kittel aus, unter dem sie einen hautengen schwarzen Catsuit trug. »Es gab nun mal keine andere Möglichkeit, dich da rauszuholen. Ich meine, nach der Gehirnwäsche, die sie dir verpasst haben.«
    »Niemand hat mir eine Gehirnwäsche verpasst«, rief ich. »Wovon redest du überhaupt? Ich weiß nicht mal, wer ihr seid!«
    Das hätte ich nicht sagen dürfen. Lulu und Brandon tauschten vielsagende Blicke.
    »Verstehst

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