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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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blockiert?«, fragte Christopher, der hinter uns stand. »Es gibt nämlich auch Leute, die in die nächste Stunde müssen.«
    Whitney warf einen Blick über die Schulter, verdrehte die Augen und machte ihm widerwillig Platz.
    Aber mein Herz schlug vor Freude einen Salto, als sie die Augen verdrehte. Denn das bedeutete, dass Christopher – neuer Haarschnitt hin oder her – nicht von den »Lebenden Toten« akzeptiert wurde. Er war also keiner von ihnen geworden! Er sah vielleicht so aus wie sie, aber er war keiner. Er war in Sicherheit! Er war immer noch er selbst!
    »Besten Dank«, murmelte Christopher, als er an uns vorbeiging.
    »Tschüss. Bis zum nächsten Mal«, sagte ich zu ihm.
    Er warf einen zerstreuten Blick über die Schulter – als hätte er jemanden sprechen hören, wüsste aber nicht, wen –, bevor er im Gewühl untertauchte.
    Whitney schnaubte. »Tut mir leid. Ignorier den Typen einfach. Das ist einer von unseren Schulfreaks. Was ich eigentlich sagen wollte: Falls du irgendwelche Fragen hast oder eine kleine Führung durch die Schule brauchst, kannst du dich jederzeit gern an mich wenden. Was hast du denn in der Mittagspause vor? Die Cafeteria ist eigentlich nicht zu empfehlen, die kochen da echt den totalen Drecksfraß …«
    »Sag mal, ist das etwa eine Hobo von Marc Jacobs?«, unterbrach Lindsey sie und zeigte auf die Tasche, die ich über der Schulter trug. »Ich hab mir nämlich genau so eine bestellt. Leider kriegt man sie nur auf Warteliste.«
    »Keine Ahnung«, sagte ich. »Die hab ich heute Morgen aus meinem Schrank gezogen.« Warteliste. Ha! »Tja, ich muss jetzt mal los. Ich hab gleich Spanisch …«
    »Ich auch!«, quietschte Lindsey. »Wir sind bestimmt im sel ben Kurs. Zimmer 611? O dios mio! Komm mit, wir können zusammen hin.«
    »Gott, Lindsey, jetzt beruhig dich mal«, knurrte Whitney. »Ich bin mir sicher, dass Nikki da auch allein hinfindet.«
    »Nein, nein, schon okay«, flötete ich und sah Whitney direkt in die Augen. »Ich freu mich, dass Lindsey mich begleiten will. Also dann, Whitney. War nett, dich kennengelernt zu haben.«
    Ich hakte mich bei Lindsey unter und spürte ganz deutlich, wie uns Hunderte neidische Blicke folgten, als wir davonschlenderten – und der von Whitney war mit Sicherheit am neidischsten.
    Aber diesmal störte mich ihre bescheuerte Art nicht. Dazu genoss ich meinen Auftritt viel zu sehr.

Ich fand Frida dort, wo sie vor dem Mittagessen immer war: Sie stand im Mädchenklo im Erdgeschoss vor dem Waschbecken und frischte ihr Lipgloss auf.
    Außer ihr waren noch ein paar andere Neuntklässlerinnen da, die aber flohen, sobald sie mich sahen, als hätte jemand den Feueralarm ausgelöst. Nach all den Gerüchten, die in letzter Zeit über Nikki Howard verbreitet worden waren, nahmen sie wahrscheinlich an, ich wollte auf dem Klo irgendwelche Drogen nehmen. Eigentlich komisch, dass sie nicht blieben, um ein Handyfoto davon zu machen, wie ich mir das weiße Pulver von der Nase wischte, um es für ein kleines Extrataschengeld an den Enquirer zu verkaufen.
    Aber so geschäftstüchtig waren die Neuntklässlerinnen der Tribeca Highschool anscheinend nicht. Außerdem war die Wahrheit wesentlich harmloser: Ich war da, um Frida auszuquetschen.
    »Wieso hast du mir nicht gesagt, dass Christopher sich die Haare geschnitten hat?«, fragte ich streng und setzte mich auf den Waschtisch.
    »Wie bitte?« Sie machte einen Kussmund und schmierte sich sorgfältig Gloss auf die Lippen. »Ach ja, stimmt. Christopher hat jetzt kurze Haare. Bombennachricht. Na und? Die hat er sich vor der Trauerfeier für dich schneiden lassen. Sein Vater hat ihn dazu gezwungen.«
    »Was? Das ist ja schrecklich!«
    Frida lächelte ihrem Spiegelbild zu. »Findest du? Ich hätte es dir gegenüber irgendwie respektlos gefunden, wenn er mit seinen Zotteln aufgetaucht wäre. Seine langen Haare waren ja wohl voll widerlich. Ich glaub auch nicht, dass er sich so dagegen gesträubt hat. Seit du tot bist, ist er der totale Zombie. Man hat das Gefühl, dass ihm alles egal ist.«
    Das munterte mich wieder etwas auf. »Echt? Hat er geweint? Auf meiner Trauerfeier, meine ich?«
    Frida warf mir einen genervten Blick zu. »Gott, bist du eitel geworden.«
    »Überhaupt nicht!« Ich rutschte vom Waschtisch und sah sie wütend an. »Ich bin so uneitel, wie man es nur sein kann. Wie kannst du so was von mir sagen? Ich wollte doch bloß wissen, ob Christopher traurig gewirkt hat. Das hat nichts mit Eitelkeit zu tun. Das

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