Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
Vom Netzwerk:
anlächelt, meine ich? Als ich noch in meinem alten Körper steckte, hatte sich niemand so gefreut, wenn ich lächelte. Aber sobald Nikki lächelte, bekamen die Leute vor Glück reihenweise einen Herzinfarkt.
    Okay, alle außer Brandons Vater.
    Natürlich war mir klar, dass alles noch viel komischer werden würde, wenn ich gleich das Klassenzimmer betreten würde. Übrigens mit einiger Verspätung, weil ich im Sekretariat so viele Formulare hatte ausfüllen müssen und Nikki Howards Adresse und Telefonnummer noch nicht auswendig konnte. Jedes Mal wenn jemand mich danach fragte, musste ich nachschauen. (Zum Glück hatte ich daran gedacht, ihren Organizer aufzuladen.) Aber das war nicht so schlimm, weil ich ja angeblich mein Gedächtnis verloren hatte.
    Als ich das Zimmer betrat, unterbrach ich einen Vortrag von McKayla Donofrido, die gerade darüber sprach, wie wichtig es sei, kleinen Kindern vorzulesen. Sie brach mitten im Satz ab und starrte mich an. Durch die plötzlich eingetretene Stille erwachte auch der Rest der Klasse und starrte mich ebenfalls an. Mr Greer brauchte ein paar Sekunden länger, bis ihm auffiel, dass niemand mehr redete.
    »Oh«, sagte er, als er die Augen aufschlug und so tat, als wäre er die ganze Zeit wach gewesen. »Richtig. Die neue Schülerin. Nikki Howard, oder?«
    »Ja, genau«, sagte ich und winkte mit dem Zettel, den ich ihm geben sollte.
    »Wunderbar.« Mr Greer nahm mir den Zettel ab, ohne einen Blick darauf zu werfen. »Liebe Leute«, wandte er sich dann an die Klasse, »das ist Nikki Howard. Sie ist eine neue Schülerin und wird von nun an unseren Kurs besuchen. Nikki, such dir einen Platz … Ah, da drüben ist noch einer frei …«
    Natürlich zeigte er auf meinen alten Platz.
    Ich ging mit gesenktem Kopf darauf zu und tat so, als würde ich das Getuschel nicht hören, das mich begleitete. Als ich einen Blick in die letzte Reihe riskierte, sah ich, dass Chris topher ausnahmsweise wach war.
    Doch das war nicht das Einzige, was anders als sonst war.
    Er hatte sich die Haare geschnitten.
    Ich wollte nicht wie versteinert stehen bleiben und diesen Jungen anstarren, den ich offiziell gar nicht kannte. Aber ich muss zugeben, dass mir das ziemlich schwerfiel, weil ich Christopher noch nie mit so kurzen Haaren gesehen hatte. Der lange blonde Vorhang, der über seine Schultern gehangen hatte, solange ich mich erinnern konnte – mit Sicherheit seit der Mittelstufe – war verschwunden. Seine Haare waren jetzt genau so kurz wie die von Whitney Robertsons Freund Jason Klein. Wenn ich nur flüchtig in seine Richtung geschaut hätte, hätte ich ihn glatt mit Jason Klein verwechselt, so sehr ähnelten die beiden sich jetzt. Er unterschied sich in nichts mehr von den anderen »Lebenden Toten«. Wenn mich nicht alles täuschte, trug er sogar ein blassgrünes Polo- Shirt zu seiner Jeans.
    Was war geschehen? Ich konnte mir zwar vorstellen, dass es ziemlich erschütternd für ihn gewesen war, mich vor seinen Augen sterben zu sehen und zu meiner Trauerfeier zu müssen …
    Aber hatte es ihn so erschüttert, dass er sich deswegen in einen »Lebenden Toten« verwandelt hatte?
    »Dann erkläre ich dir jetzt mal, was wir hier tun, Nikki«, sagte Mr Greer und riss mich damit aus meiner Schockstarre. »Im Moment üben wir den fünfminütigen freien Vortrag. Das Thema dürfen sich die Schüler selbst aussuchen. Ich erwarte natürlich nicht, dass du diese Woche schon etwas vorbereitest, aber wenn du willst, kannst du ab nächster Woche einsteigen.«
    »Okay.« Ich wandte meinen Blick von Christopher ab und ließ mich auf meinen Platz sinken. Dann holte ich mein brandneues Heft heraus, schlug es auf und starrte mit glasigem Blick nach vorne.
    Aber es fiel mir sehr schwer, mich auf McKaylas Vortrag zu konzentrieren, weil ich dauernd an Christopher und seine Haare denken musste. Auch wenn er hinter mir saß und ich ihn nicht mehr sehen konnte.
    Was war nur passiert? Hatten die »Lebenden Toten« ihn genau wie meine kleine Schwester zu einem der ihren gemacht? Wie hatte das innerhalb so kurzer Zeit geschehen können? Okay, ich war einen ganzen Monat lang weg gewesen, aber trotzdem! Was war nur in ihn gefahren, dass er sich auf einmal die Haare hatte schneiden lassen? Da hatte er sich dem Commander so lange widersetzt und dann starb ich und … bäng … auf einmal erschien ihm jeder Widerstand zwecklos? Nein! Nein, das durfte einfach nicht sein!
    Nicht dass ihm der neue Haarschnitt nicht stand. Ganz im

Weitere Kostenlose Bücher