Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
Vom Netzwerk:
Gegenteil. Selbst Frida würde zugeben müssen, dass Christopher gut aussah. Richtig gut sogar. Trotzdem fand ich diese Veränderung extrem beunruhigend und wünschte, sie hätte mich vorgewarnt. Und dann kam mir auf einmal ein erschreckender Gedanke. Was, wenn Christopher mit seinen neuen Haaren den Mädchen gefiel? Ich meine, anderen als mir.
    Nein. Unmöglich. Die Einzige, der Christopher je gefallen hatte, war ich. Und selbst davon hatte er nichts mitgekriegt (möglicherweise nicht einmal, dass ich überhaupt ein Mädchen war).
    Er sah jedenfalls wirklich richtig gut aus. Natürlich war ich immer schon der Meinung gewesen, dass er gut aussah, aber jetzt musste es jedem auffallen. Hatte er womöglich schon längst eine Freundin? Wieso hatte ich Frida nicht gefragt, ob sich in dieser Richtung etwas bei ihm getan hatte? In einem Monat konnte viel passieren. Ich war das beste Beispiel dafür. Ich hatte nicht nur eine neue Frisur, sondern gleich einen neuen Körper. Ganz zu schweigen von einem neuen Gesicht, einem neuen Namen, einer neuen Adresse und einer neuen Telefonnummer.
    Diese Gedanken waren nicht das Einzige, was mich quälte. Als wäre es nicht schon schlimm genug, befürchten zu müssen, mein bester Freund würde mich mit anderen Mädchen betrügen (auch wenn er nicht wusste, dass ich in ihn verliebt war, und mich außerdem für tot hielt), hatte ich zusätzlich auch noch das Gefühl, dass alle in der Klasse mich anstarrten.
    Wahrscheinlich war das einfach meine Unsicherheit.
    Aber als ich kurz von den Zeichnungen, die ich in mein Heft kritzelte, aufsah, bestätigte sich mein Gefühl. Ich bildete es mir nicht ein: Sie starrten mich wirklich alle an. Alle außer Christopher, wie ich bemerkte, als ich meinen Stift fallen ließ und mich nach hinten beugte, um ihn aufzuheben und gleichzeitig einen verstohlenen Blick zu riskieren.
    Christophers Blick war fest auf McKayla gerichtet.
    Er hatte mich nicht einmal wahrgenommen! Was war das denn? Wieso war er überhaupt wach? Normalerweise verschlief er die erste Stunde doch immer. War Christopher jetzt etwa mit McKayla zusammen? Aber das konnte nicht sein. Oder? McKayla war Vorsitzende des Clubs der jungen Börsia ner an der Tribeca Highschool. Club der jungen Börsianer ! In die konnte er sich ja wohl auf gar keinen Fall verliebt haben. McKayla redete ständig davon, wie sie nach ihrem erfolg reichen Studium in Harvard die Wall Street revolutionieren würde. Christopher konnte sich unmöglich in sie verliebt haben. Das wäre …
    Okay. Mir wurde klar, dass mich solche Gedanken nicht weiterbringen würden.
    Frustriert kritzelte ich weiter in mein Heft und zeichnete einen winzigen Pudel, der aussah wie Cosabella. Lulu hatte mir am Abend vorher versprochen, sich um sie zu kümmern, während ich in der Schule war. Das arme Ding hatte geheult wie ein Schlosshund, als ich ohne sie weggegangen war. Ich kannte mich zwar mit Hunden nicht besonders gut aus, aber Cosabella kam mir wirklich fast schon krankhaft anhänglich vor. Sie tat jedes Mal so, als würde man sie dem sicheren Tod ausliefern, wenn man sie alleine ließ. Hatte Nikki sie wirklich überallhin mitgenommen? Mir graute schon jetzt vor der Bescherung, die mich erwarten würde. Ich bezweifelte sehr, dass Lulu eine verlässliche Hundesitterin war, und rechnete damit, dass ich den Abend damit zubringen konnte, den Teppich zu schrubben.
    Wobei das nicht so schlimm war. Nikkis Fingern konnte ein bisschen Bewegung nichts schaden. Sie waren praktisch zu nichts zu gebrauchen und so steif, dass ich gar nicht richtig damit zeichnen konnte. Noch nicht mal einen läppischen kleinen Hund. Was hatte Nikki Howard den ganzen Tag mit ihren Händen gemacht? Schließlich konnte man nur eine begrenzte Anzahl von Nagellackschichten auftragen.
    »Pssst!«
    In der Hoffnung, es wäre Christopher, warf ich einen Blick über die Schulter. Aber es war nicht Christopher, sondern Whitney Robertson, die mich anlächelte.
    Ja, genau: Whitney. Lächelte mich an.
    Im nächsten Moment segelte ein zusammengefalteter Zettel in meine Richtung, den ich reflexartig auffing.
    Es war ein Briefchen.
    Von Whitney.
    Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Whitney hatte mir noch nie ein Briefchen zugeworfen. Als ich kurz zu ihr rüber-schaute, merkte ich, dass Lindsey mir zuwinkte. Sie lächelte ebenfalls.
    Instinktiv und ohne dass ich es hätte verhindern können, erwiderte ich das Lächeln. Moment mal! Was machte ich denn da? Ich lächelte eine »Lebende

Weitere Kostenlose Bücher