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Ploetzlich Fee 04 - Frühlingsnacht

Ploetzlich Fee 04 - Frühlingsnacht

Titel: Ploetzlich Fee 04 - Frühlingsnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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schwarze Ranken. Wie alle Feen wurde er im Tode wieder ein Teil des Nimmernie und hörte einfach auf zu existieren.
    »Eisbubi, ducken!«, schrie Puck hinter mir, und als ich gehorchte, spürte ich die Klinge eines Dornenritters über mich hinwegzischen. Ich wirbelte herum und traf den Krieger an der Brust, während Puck gleichzeitig einen Dolch auf einen zweiten Gegner schleuderte, der mich von hinten angriff. Auf den Felsen breiteten sich weitere Ranken aus.
    Nun waren nur noch drei Dornengardisten übrig. Puck und ich standen wieder Rücken an Rücken, schützten uns gegenseitig und bewegten uns in perfektem Einklang. »Weißt du«, meinte Puck leicht keuchend, »das erinnert mich an damals, als wir zufällig auf diese unterirdische Stadt der Grauzwerge gestoßen sind. Weißt du das noch, Eisbubi?«
    Ich wehrte einen Schlag gegen meine Rippen ab und zielte auf den Kopf meines Gegners, was diesen dazu zwang, einen Schritt zurückzuweichen. »Weniger reden, mehr kämpfen, Goodfellow.«
    »Ja, ich glaube, das hast du damals auch gesagt.«
    Wieder blockte ich einen Hieb und warf mich dann nach vorne, um dem Ritter die Klinge über die Kehle zu ziehen. Puck hielt sich hingegen immer knapp innerhalb der Reichweite seines Gegners und rammte ihm schließlich einen Dolch in die Rippen. Beide Gegner lösten sich auf und ihre Waffen landeten scheppernd auf dem Boden, als sie starben. Ihr Tod trieb den letzten Dornenritter in die Flucht – der Anführer, der mich vor dem Kampf verspottet hatte.
    Ich hob den Arm, ließ den Schein um mich herumwirbeln und schickte dem flüchtenden Krieger drei Eisdolche hinterher. Mit einem gedämpften Knall bohrten sie sich in seinen Rücken und er brach keuchend zusammen. Als ich vor ihn trat, hockte er schwankend auf den Knien und blickte zu mir hoch. In seinen glasigen blauen Augen spiegelten sich Schmerz und Hass.
    »Da habe ich mich wohl geirrt«, stöhnte er und verzog seinen zerfetzten Mund zu einem letzten höhnischen Grinsen. »Du bist immer noch ein Dunkler, und zwar durch und durch.« Sein Lachen klang eher wie ein ersticktes Keuchen. »Also, worauf wartet Ihr noch, Hoheit? Bringt es zu Ende.«
    »Du weißt, dass ich dich nicht verschonen werde.« Ganz bewusst ließ ich mich von der Leere des Winterhofes durchströmen, fror alle Gefühle in mir ein und unterdrückte jeden Gedanken an Güte oder Gnade. »Du hast versucht, Meghan umzubringen, und wenn ich dich gehen lasse, wirst du immer wieder Schläge gegen ihr Reich führen. Das kann ich nicht zulassen. Es sei denn, du schwörst mir hier und jetzt, dass du von deinem Vorhaben, der Eisernen Königin, ihrem Reich und ihren Untertanen Schaden zuzufügen, Abstand nehmen wirst. Leistest du diesen Eid, werde ich dich leben lassen.«
    Der Dornengardist musterte mich einen Moment lang stumm, dann presste er erneut ein Lachen hervor. »Und wo sollte ich hin?«, fragte er beißend, während Puck sich hinter ihm aufbaute und ihn ernst musterte. »Wer würde mich denn an seinem Hof aufnehmen, so wie ich aussehe? Mab? Oberon? Dein kleines Königinnenmiststück?« Er hustete und spuckte einen roten Klumpen auf die Steine. »Nein, Prinz. Wenn du mich gehen lässt, werde ich wieder einen Weg zur Eisernen Königin finden, und ich werde mein Schwert in ihre Brust rammen und lachen, wenn sie mich deswegen niedermachen. Und falls ich das irgendwie überlebe, werde ich jede Eiserne Fee umlegen, die mir über den Weg läuft, ich werde sie in Stücke reißen, bis das Land in ihrem verseuchten Blut ertrinkt, und ich werde erst aufhören, wenn jeder Einzelne von ihnen tot zu meinen …«
    Weiter kam er nicht, da mein Schwert über seinen Nacken glitt und ihm den Kopf von den Schultern schlug.
    Seufzend sah Puck zu, wie die Dornen aus dem toten Ritter hervorbrachen und sich wie gekrümmte Finger dem Himmel entgegenstreckten. »Na ja, das ist ungefähr so abgelaufen wie erwartet.« Er wischte seine Dolche an der Hose ab und warf dann einen Blick auf den Turm, dessen Fuß nun von einer frisch gewachsenen Dornenhecke umgeben war. »Meinst du, hier hängen noch mehr von denen rum?«
    »Nein.« Ich schob mein Schwert in die Scheide und wandte mich ab. »Sie wussten, dass sie dem Tod geweiht waren. Sie hatten keinen Grund mehr, sich zu verstecken.«
    »Mit einem Irren kann man einfach nicht reden.« Puck rümpfte die Nase und steckte kopfschüttelnd seine Waffen weg. »Aber gut zu wissen, dass sie noch genauso durchgeknallt waren wie früher, wenn auch einer

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