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Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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mein Wort gegeben, dass er und Mab keine Gefahr für sie darstellen würden.
    Ich rammte dem Eisernen Ritter mein Schwert in die Brust und sah kurz zu, wie seine leere Rüstung scheppernd auf dem Boden aufschlug, bevor ich mir den nächsten Gegner suchte. Aber da war keiner. Als ich mich umsah, erkannte ich, dass die Truppen des falschen Königs sich zurückzogen, dass sie wegrannten. Während die Armee um uns herum in müde Jubelrufe ausbrach, beobachtete ich, wie Oberon zwischen den Überresten zahlloser Eiserner Feen stand und einen letzten Golem in Altmetall verwandelte. Dann drehte er sich zu mir um. Ein Zittern lief durch den Körper des Sommerkönigs. Er begann zu schrumpfen, wurde kleiner und kleiner und irgendwie weniger … dornig, bis er wieder so war, wie ich ihn kannte. Doch seine Augen und die starre Miene waren unverändert geblieben.
    »Warum hast du sie hierhergeführt?«, wollte Oberon wissen, während sein kalter Blick sich auf die Rebellen hinter mir richtete. »Noch mehr Eiserne Feen, die unser Land vergiften, noch mehr Eiserne Feen, die uns vernichten wollen.«
    »Nein!« Ich trat vor und stellte mich instinktiv schützend vor die Rebellen. »Ich habe dir bereits gesagt, dass sie hier sind, um uns zu helfen. Sie wollen den falschen König loswerden, genau wie du.«
    »Und was dann? Sollen wir ihnen vielleicht Asyl an unseren Höfen gewähren? Oder sollen wir sie in das Eiserne Reich zurückkehren lassen, damit es sich immer weiter ausbreitet und unsere Heimat vergiftet?« Oberon schien imposanter zu werden, auch wenn seine Größe sich nicht wirklich veränderte. Die Rebellen wichen murmelnd zurück, als der Lichte König die Menge mit einer weiten Geste umfasste. » Jede Eiserne Fee, ganz egal, ob sie uns feindlich oder freundlich gesinnt ist, stellt eine Gefahr für uns dar. Wir werden niemals sicher sein, solange sie am Leben sind. Deshalb hatten wir dich gebeten, in ihr Reich einzudringen und den Eisernen König zu vernichten. Du hast uns enttäuscht. Und nun wird das Feenreich untergehen, deinetwegen.«
    »Ich habe ihnen mein Wort gegeben, dass sie hier sicher sein werden!«, rief ich und spürte, wie Ash und Puck an meine Seite traten. »Wenn du sie angreifst, dann machst du mich ebenfalls zu deinem Feind! Und ich glaube nicht, dass du es dir leisten kannst, an zwei Fronten zu kämpfen, Vater.«
    »Das Mädchen hat recht.« Mit einem eisigen Luftstoß fegte Mab, die Winterkönigin, heran. Ihr weißes Kriegsgewand war mit roten und schwarzen Spritzern befleckt. »Wir verschwenden mit dieser Diskussion nur Zeit, während unsere Heimat zerstört wird. Lasst die abtrünnigen Feen doch an unserer Seite kämpfen – später wird noch genug Zeit sein, eine Entscheidung über ihr Schicksal zu fällen.«
    Das klang in meinen Ohren auch nicht viel besser, aber im nächsten Moment spielte es keine Rolle mehr. Vom Waldrand drang ein lautes Knirschen über das Feld, als würden Tausende von Bäumen gleichzeitig ausgerissen. Die Äste zitterten wild und bogen sich wie Schilf im Wind, und mein Herz machte einen panischen Satz, als schließlich die massige Festung aus dem Wald hervorbrach, die letzten Bäume unter sich zermalmte und sich auf das Schlachtfeld hinausschob.
    Aus der Nähe war die Burg des falschen Königs sogar noch größer, als ich gedacht hatte. Sie warf einen bedrohlichen Schatten über das Schlachtfeld und verdunkelte die Sonne. Wieder fiel mir auf, wie ungleichmäßig sie geformt war: eine Ansammlung verschiedener Teile – Schornsteine, Türme, Balkone –, die ohne jede Überlegung zusammengewürfelt worden waren, ohne Rücksicht darauf, wie das Ergebnis aussehen würde.Trotzdem wurden sie irgendwie zusammengehalten. Aus jedem Spalt quoll Rauch hervor und stieg in den Himmel, während sich das Ding mit lautem Klappern und Ächzen vorwärtsbewegte, was mir einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte.
    Während die Armeen von Sommer und Winter entsetzt vor diesem Ungetüm zurückwichen, packte Ash mich am Arm und deutete auf die Basis der Festung. »Sieh doch!«, rief er, gleichzeitig geschockt und ungläubig. »Siehst du, von wem sie getragen wird?«
    Ich keuchte auf und konnte kaum fassen, was ich sah. Die Festung ruhte auf den Schultern von Hunderten, wenn nicht sogar Tausenden von Elsterlingen. Völlig benommen schleppten sie sich voran, ihre Augen glasig und ausdruckslos. Sie bewegten sich über das Feld wie Ameisen, die einen gigantischen Grashüpfer trugen.
    »Oh Gott«,

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