Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
Vom Netzwerk:
flüsterte ich und taumelte einen Schritt zurück. »Sie wissen gar nicht, was sie da tun. Der falsche König muss sie irgendwie verzaubert haben.«
    »Äh … egal ob verzaubert oder nicht, sie bleiben jedenfalls nicht stehen«, stellte Puck fest und behielt nervös die riesige Festung im Auge, die langsam, aber stetig durch den Ascheregen vorwärtskroch. »Also, falls wir wirklich da reingehen und den falschen König aufhalten wollen, wäre jetzt wohl der richtige Zeitpunkt dafür.«
    »Angriff!«, brüllte Oberon und zeigte mit ausgestrecktem Arm auf die mobile Festung. »Alle Mann, stoppt diese Burg! Lasst nicht zu, dass sie unsere Linien durchbricht!«
    Die Armeen stürmten wieder vorwärts, meine Eisernen Feen genauso wie die Altblütler, und jetzt kümmerte es niemanden mehr, dass sie auf einmal Seite an Seite kämpften. Im Angesicht dieses wesentlich größeren Übels stürzten sie sich auf die Festung und ihre Kriegsschreie stiegen vereint in den Himmel.
    In der Festung blitzte Feuer auf, Rauch quoll aus ihr hervor und einen Moment später schlug eine Kanonenkugel auf dem Feld ein, die mehrere Kämpfer gleichzeitig umriss. Plötzlich war die Luft von dröhnenden Explosionen erfüllt, als man in der Festung das Feuer auf die heranstürmenden Feen eröffnete. Gebrüll und Schreie wurden laut und hinter der Festung stürmte ein weiteres Regiment des falschen Königs aus dem Wald und strömte auf das Schlachtfeld.
    »Verstärkung!«, keuchte ich, als dieser neue Feind unsere Truppen erreichte. Mit gezogenem Schwert drehte ich mich zu Ash und Puck um. »Gehen wir. Ganz egal wie, wir müssen in diese Festung.«
    Wir stürmten auf das Feld und schlossen uns unseren Verbündeten an, die verzweifelt versuchten, die Frontlinie zu halten. Aber die Armee des falschen Königs war frisch und ausgeruht, während der Großteil unserer Truppen bereits erschöpft war. Unter dem unnachgiebigen Ansturm der Armee des falschen Königs fielen immer mehr unserer Soldaten, doch die Festung kroch weiter und sprengte mit ihren Kanonenkugeln und Explosionen das Feld. Wir wurden zurückgedrängt. Wir verloren immer mehr an Boden.
    Brüllend stieg der grüne Sommerdrache auf und sein Schatten fegte über uns hinweg, bevor er auf der Burg landete und seine Klauen in das Mauerwerk grub. Fauchend zerrte und riss der Drache an den Mauern der Festung, zertrümmerte Kanonen und spuckte Feuer auf die Feen, die sie bedienten. Für einen kurzen Moment stieg Hoffnung in mir auf.
    Doch dann begannen die Metalltürme oben auf der Festung bläulich weiß zu glühen und ein gewaltiger Lichtbogen sprang über und traf den Drachen. Er kreischte, dann erstarrte er, als immer mehr tödliche Stromstöße durch ihn hindurchflossen und den Himmel erleuchteten. Schließlich stürzte er in einem Regen aus geschwärzten Schuppen von der Burg und landete krachend auf dem Boden. Der Drache rührte sich nicht mehr.
    Jede Hoffnung versiegte. Wir konnten es nicht schaffen. Wenn selbst ein verdammter Drache nicht in diese Festung reinkam, wie standen dann meine Chancen? Ich spaltete einen Drahtmann in zwei Teile und schaute mich dann auf dem Schlachtfeld um, was mein Herz nur weiter sinken ließ. Es schienen nicht besonders viele von den Guten übrig zu sein. Oberon hatte wieder seine Riesenbaumgestalt angenommen und Mab fegte als eisiger Wirbelwind des Todes über das Feld und zog eine Spur gefrorener Leichen und Rüstungen hinter sich her. Aber zwischen den Massen von Eisernen Rittern und anderen Soldaten des falschen Königs konnte ich nicht mehr viel von unserer Armee erkennen. Und was noch schlimmer war: Sie schienen uns umzingelt zu haben.
    Ganz in meiner Nähe ließ eine Explosion den Boden beben und ich taumelte zurück, als Steine und Dreck auf mich herabregneten. Ash und Puck standen Rücken an Rücken und wehrten Angriffe von allen Seiten ab, aber auch sie wurden zurückgedrängt. Eisige Taubheit breitete sich in meinem Körper aus. Wir würden verlieren. Ich konnte nicht in die Festung eindringen, konnte den falschen König nicht besiegen. Seine Armee war zu stark für uns. Wir hatten versagt. Ich hatte versagt.
    »Meister!«
    Ein kleiner Schatten kam auf mich zugesprungen. Instinktiv schlug ich danach und schleuderte ihn zu Boden.
    »Aua.«
    »Razor!« Ich hob den Gremlin auf und hielt ihn am ausgestreckten Arm, um ihn deutlich sehen zu können. Er summte vor Freude. »Was machst du hier? Ich hatte dir doch gesagt, du sollst nach Mag Tuiredh gehen. Warum

Weitere Kostenlose Bücher